Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse
Sex während des Liebesaktes für sie ein wesentlicher
Bestandteil ihrer intimen Beziehung sei. Ohne dieses Gespräch erschien ihnen
der Sexualakt zu unpersönlich. So empfand es jedenfalls Gail, eine 35jährige,
die mit ihrer Liebhaberin zusammenlebt:
»Das Reden dabei ist für mich
sehr wichtig geworden. Ich brauche einfach diese Unterhaltung über Sex mit
meiner Partnerin. Ich sage ihr etwa, was ich von ihr gern hätte, wie: >Leg
deine Hand dahin« oder >streichele mich dort<. Das Reden bringt mir aber
nicht nur das Gestreicheltwerden da, wo ich es gern habe, es erregt mich auch
ganz selbständig. Ich finde, daß ich einfach reden muß, wenn ich
Geschlechtsverkehr habe. Manchmal brauche ich es sogar, daß mitten während des
Aktes mit dem Streicheln gestoppt wird und wir uns nur etwas darüber
unterhalten. Wahrscheinlich benötige ich wohl diese Art menschlichen Kontakts,
um mir selbst zu bestätigen, daß ich dabei ein menschliches Wesen und nicht nur
ein Sexobjekt bin .«
Andere wiederum zeigten die
genau entgegengesetzte Reaktion und fanden das Reden während des
Sexualgeschehens einfach zu unpersönlich. Anna, 28 Jahre alt und verheiratet,
äußerte dazu: »Ich sage nicht unbedingt während des Geschehens, was ich mir
wünsche. Gewöhnlich warte ich ab. Ich kann ihm das schlecht sagen, wenn wir
gerade mitten beim Geschlechtsakt sind, denn das kommt dann gerade so heraus,
als würde ich sagen: >Paragraph 2, Absatz 1< — ein Instruktionshandbuch
—, und dann wäre natürlich jegliche Stimmung dahin. Aber hinterher sage ich ihm
gern alles .«
Die Entscheidung, ob man
spezifische Fragen zum Liebemachen entweder während des Geschlechtsverkehrs
oder zu einem späteren, neutralen Zeitpunkt — beispielsweise bei Tisch oder
während einer längeren Autofahrt — bespricht, hängt von den jeweiligen
Gegebenheiten und von der erwarteten Reaktion des Partners ab. Diana, 32 Jahre
alt, Lesbierin, erklärt das und gibt uns Beispiele dazu:
»Entweder ich sage ihnen
sofort, wenn wir miteinander im Bett sind, ich würde gern hier oder dort
gestreichelt werden, oder ich sage es auch zuweilen, wenn wir mit dem Liebesakt
fertig sind. Wenn eine Frau wirklich dabei war, mir Liebe zu geben und
vielleicht ihre Finger in meiner Vagina hatte, was sie offensichtlich genoß,
obwohl ich das selbst nicht so gern habe, scheint es mir besser, bis später zu
warten. Vielleicht habe ich aber auch meine Hand auf die ihre gelegt und sie
weggezogen, wenn es mir wirklich zuviel wurde .«
Viele Frauen bevorzugten den
Weg, die positiven Dinge während des Geschlechtsaktes zu besprechen, die
negativen aber für hinterher aufzusparen. Katherine, eine 42jährige Ehefrau,
mein-te:»Wenn mein Partner irgend etwas tut, was ich besonders genieße, dann
sage ich ihm das sofort. Ist es aber etwas, was für mein Gefühl nicht ganz
zufriedenstellend ist, dann warte ich gewöhnlich bis zum nächsten Tag, um damit
die ja auch vorhandenen erfreulichen Gefühle bei uns beiden nicht zu
beeinträchtigen. Wenn es Mißfallen erregt, und ich sage es gleich, dann könnte das einen Dämpfer auf alles setzen, was uns Spaß macht. Das
führt oftmals dazu, daß sich der andere in Verteidigungsstellung begibt, dies Risiko
ergibt sich nicht, wenn ich damit bis zum kommenden Tage warte .«
Immerhin empfanden manche
Frauen auch auf diesem Gebiet gerade das Gegenteil, wie es uns Christine
erklärte, eine 41jährige Ehefrau, die der Diskussion negativer Dinge zu dem
Zeitpunkt den Vorzug gibt, wenn sie gerade passieren oder passiert sind: »Wenn
ich auch glaube, daß es seine Gefühle verletzen könne, ist es mir doch lieber,
ich sage ihm alles sofort. Wenn er zum Beispiel irgend etwas tun würde, was mir körperlich weh tut, würde ich ihm das in jedem Fall sofort
sagen. Er wird wegen solcher Sachen nicht sauer. Denn er liebt mich wirklich
und ist sehr gefühlvoll. Ich habe nicht den Eindruck, daß er dann in die
Offensive ginge .«
Einige der Frauen meinten
besonders, sie wüßten es sehr zu schätzen, wenn ihre Partner ihnen helfen
würden, das Gespräch zu erlernen. Sie spürten, daß es für sie einfach sehr
wichtig war, wenn der Partner ihnen erlaubte, offener zu werden und ihnen half,
sich sexuell auszudrücken. Lorraine, eine 27jährige Alleinstehende, berichtete
uns dazu:
»Doug ist der Mensch, der es
mich lehrte, mich wohl dabei zu fühlen, wenn ich Dinge sage wie: >Wie fühlst
du dich ?< , oder >wie möchtest du gern
gestreichelt werden?«, oder >was soll ich
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