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Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Titel: Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lonnie Barbach , Linda Levine
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Partnern feststehende Signale erfunden, womit sie die
Einleitung von Geschlechtsbeziehungen zu einem Spiel machten. Iris, 32 Jahre
alt, die mit ihrem Freund zusammenlebt, berichtete: »Eines Tages, als ich in
Antiquitätenläden herumstöberte, geriet ich an einen Korb mit Messingprägungen
von >Spielmarken<, wie sie in den Saloons und Warenhäusern von San
Francisco während der Zeit des Goldrausches benutzt wurden. Das war also ein
Zahlungsmittel, das nur in diesen Geschäften galt und gegen Goldstaub verkauft
wurde, wenn die Goldsucher in die Stadt kamen. Auf der einen Seite stand
>All Nite Love Check< (Zahlungsmittel für eine Nacht Liebe), auf der
anderen >Red Door Saloon, 3 $ a Nite< (Rote-Tür-Saloon, 3 $ eine Nacht).
Ich kaufte mir eine dieser Ersatz-Münzen, und an Tagen, an denen ich mich in
romantischer Stimmung befinde, stecke ich sie meinem Freund zu. So kann er dann
darauf eingerichtet sein, am Abend mit mir Liebe zu machen, manchmal machen wir
sie aber auch sofort dann, wenn ich ihm diese Münze zustecke. Er fand diese
Idee so großartig, daß er unbedingt auch einige Münzen dieser Art haben wollte,
damit er nicht immer warten müsse, bis ich sie ihm zustecke. Mit zwei dieser
Spielmünzen können wir sie uns jederzeit nach eigenem Belieben hin- und
herschieben. Manchmal gibt auch einer von uns dem anderen zwei Münzen für eine
>spezielle 6-$-Nacht<. Und wenn einer von uns einmal müde und nicht so
richtig bei der Sache ist, dann amüsieren wir uns darüber und kreditieren dem
anderen 1,50 $ fürs nächste Mal .«
    Morgan, 42 Jahre alt und seit
neun Jahren verheiratet, ist Klinikverwalterin, und ihr Mann benutzt zuweilen
eine alte japanische Puppe, mit der sich die beiden ihr sexuelles Interesse
bekunden:
    »Wir haben eine kleine Noh-Puppe
aus Elfenbein, deren Kopf auf der einen Seite ein lächelndes menschliches
Gesicht und auf der anderen Seite einen ärgerlichen Löwenkopf zeigt. (Noh ist
eine Form traditionellen, japanischen Theaters, bei dem die Schauspieler Masken
tragen, die sie je nach darzustellenden Charakteren wechseln.) Das Löwengesicht
ist verkniffen und finster, das menschliche Antlitz dagegen liebevoll und
freundlich. Wenn wir brummig sind und kein Interesse haben, erscheint das
Löwengesicht, haben wir aber Lust, das Menschenantlitz .«
    Das Spiel, das Harriet, 34
Jahre alt, verheiratet, benutzt, gehört zu denen, die wir unseren Klienten für
Sexualtherapie empfohlen haben. Sie sollen ihnen helfen, sich über die Stärke
ihres Interesses am Sex klarzuwerden und diese Information entsprechend an
ihren Partner weiterzugeben:
    »Wir benutzen das Zahlensystem,
das von null bis zehn reicht. Wir nennen das unsere >Skala sexueller
Bereitschaft<. Wenn ich daran interessiert bin, mit ihm Liebe zu machen,
sage ich etwa: >Ich bin auf Nummer acht< oder auch sechs oder gar zehn
oder was immer ich in diesem Moment zu sein glaube. Null heißt immer, ich bin
nicht an Sex interessiert. Bei zehn ist es soweit, daß ich wirklich ganz
furchtbar stark interessiert bin, mit ihm ins Bett zu gehen. Fünf heißt, ja, es
wäre ganz schön, muß aber nicht sein. Anfangen tu ich gewöhnlich, wenn ich mich
so bei sieben oder acht fühle. Dann sage ich vielleicht: >Ich bin bei sieben
— welche Nummer hast du ?< Wenn er dann eine drei
hat und ich meine sieben, dann weiß ich, daß ich ihn kriegen kann. Wir haben
immer den Spaß damit, daß, wenn man sich steigern kann und den anderen
hochbringt, man ihn dann haben kann. So kann ich schon zu ihm sagen: >Okay,
wenn ich es hinaufbringe, kann ich es dann haben ?< Wenn er nur eine eins hatte, muß ich dann vielleicht doch masturbieren. Aber im allgemeinen verpflichten wir uns gegenseitig zur
Rücksicht. Wenn ich also nur eine drei habe, er aber eine sieben, bin ich wohl
schon bereit, mit ihm mitzuziehen und Liebe zu machen, so lange jedenfalls, wie
er Verständnis zeigt und nicht erwartet, daß ich heute besonders
leidenschaftlich bin. Ich mache einen Unterschied zwischen Leidenschaft und irgend etwas anderem — ich weiß nicht genau, wie ich es
benennen soll. Es gibt bei mir Zeiten, in denen ich für Sex ziemlich
aufgeschlossen bin, in denen ich auf diesem Wege eng mit ihm verbunden sein
möchte, wenn ich ihm gefallen und haben möchte, daß er sich wohlfühlt, aber ich
habe keine Meinung dafür, eine Menge Energie zu investieren, damit ich selbst
überaus stark erregt dabei werde. Ich fühle mich dann einfach nicht
dementsprechend. Wenn ich aber wirklich hochgradig

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