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Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Titel: Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lonnie Barbach , Linda Levine
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leidige Situation zu überwinden. In der Tat geben uns die
Erfahrungen mit den vielfältigen Dilemmas in unserem Leben und das Bewußtsein,
sie in den Griff bekommen zu haben, eine innere Sicherheit, neue Maßstäbe des
gegenseitigen Verständnisses, und sie bereichern uns dazu als menschliche Wesen
als solche. Es muß dabei aber klar sein, daß wir nicht von uns erwarten dürfen,
jedes auftretende Problem zu jeder Zeit allein meistern zu können. Falls es
notwendig ist, können wir immer zu unserem Ehepartner, dem Liebhaber, zur
Freundin, zu Verwandten oder zu berufsmäßigen Helfern gehen und ihre Hilfe
erbitten. Das gilt allerdings häufig nicht für sexuelle Probleme.
    Vielleicht infolge
zivilisatorischer Verhaltensmaßstäbe erwarten wir, daß wir und unser Partner in
sexuellen Dingen allwissend seien. Wir erwarten, daß wir ohne jegliche
Informationen und Erfahrungen alles notwendige Wissen besitzen, um mit den
mannigfaltigen Facetten des Geschlechtslebens fertigzuwerden. Das erscheint
gerade so, als wolle man ein College-Diplom erwerben, ohne jemals am College
einen Kurs besucht zu haben. Manche der dazu erforderlichen Kenntnisse mag uns
das tägliche Leben vermitteln, während wir andere, ebenso notwendige dort nie
erhalten. In ähnlicher Weise werden uns Versuche und Erfahrungen mit
verschiedenen Partnern manches lehren, dessen wir bedürfen, während uns Hilfen
verborgen bleiben, die wir in weniger häufigen oder individuell bedingten
Problemen zur Lösung derselben benötigen.
    Das Vorhandensein eines
Problems, das die Sexualität berührt sagt noch in keiner Weise etwas darüber
aus, ob einer der beiden Partner gesundheitlich, in seiner Weiblichkeit oder
Männlichkeit dem anderen unterlegen sei. Es bedeutet nicht, daß sich dahinter
ein tieferes, ernsthafteres Problem in der Beziehung zwischen den Partnern
verberge. Es kann genausogut heißen, daß lediglich in diesem Augenblick der
oder die Betroffene nicht in der Lage ist, mit einem solchen Problem
fertigzuwerden.
    Dieses Kapitel ist eine
Zusammenfassung all jener Probleme sexueller Art, die von den von uns
interviewten Frauen erlebt wurden und für die sie schließlich Lösungen gefunden
haben. Interessant dabei ist, daß eigentlich keine der Frauen davon verschont
blieb, zu irgendwelchen Zeiten mit Problemen konfrontiert zu werden, die ihre
Sexualität berührten. Das erscheint vor allem deshalb bemerkenswert, weil die
von uns interviewten Frauen fast durchweg eine sehr positive Einstellung zu
ihrer eigenen Sexualität mitbrachten. Gerade das für dieses Kapitel
zusammengetragene Material beweist das mehr als manches andere. Es sollte für
jeden eine Ermutigung sein, daß es durchaus möglich ist, einmal sexuelle
Probleme zu haben, daß aber ebenso wahrscheinlich auch deren Überwindung
erscheint. Zuweilen, wenn man mitten in den Schwierigkeiten steckt, mag man
sich alleingelassen fühlen, als einziges Lebewesen, das jemals derartiges
erlebt hat. Man verliert dann leicht den Blick für die Tatsache, daß die Lösung
sich vielleicht schon anbahnt. Die von uns interviewten Frauen fanden eine
Fülle von Wegen, auf denen sie ihre Probleme lösten. Einige bedienten sich
professioneller Hilfe, aber die waren bei weitem in der Minderheit. Die
Mehrzahl derer, die mit ihren Problemen fertigwurden, fanden die Lösung allein oder mit Hilfe ihrer jeweiligen Partner. Die Frauen aber, die
ihre sexuellen Schwierigkeiten nicht zu überwinden wußten, erlebten ständig die
Auswirkungen ihres Dilemmas und gaben den daraus resultierenden Schmerzen im
Interview beredten Ausdruck. Solche Interviews glichen oftmals therapeutischen
Sitzungen. Und wenn diese Frauen keine Lösung ihrer Probleme zu finden wußten,
haben wir die Aufzeichnungen hier nicht aufgenommen.
    Manche der aufgezeigten
Lösungen mögen unseren Leserinnen recht oberflächlich oder ihren eigenen
Problemen zu wenig ähnlich erscheinen. Das liegt daran, daß sie individuell
einmalig sind. Es ist durchaus im Bereich des Denkbaren, daß nichts in diesem
Kapitel eine bestimmte Antwort auf das bietet, was man beantwortet haben
möchte. Wir gehen von der Hoffnung aus, daß die Beschreibung der Wege, auf
denen andere Frauen auftretenden sexuellen Schwierigkeiten begegnet sind,
unseren Leserinnen Ideen für eigene Probleme vermitteln, auf die sie bislang
nicht verfallen sind, oder Möglichkeiten aufzeigen, auf die sie noch nicht
stießen. Denn alles, was auch nur eine ein wenig falsche Perspektive von der
eigenen

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