Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse
nicht zumute ist. Bin ich aber mit dem Gefühl wirklich darauf
eingestellt, dann wird es auch ein sehr gutes Erlebnis .«
Theresa, 30 Jahre alt und
Lesbierin, wußte zu berichten: »Meine Liebhaberin ist Schreinerin und natürlich
abends immer sehr müde. Deshalb hat sie unter der Woche nur selten noch die
Energie für einen Geschlechtsakt. Ich habe erst sehr spät mit dem Sex begonnen.
Aber ich habe gelernt zu masturbieren, während sie mich im Arm hält, kurz ehe
wir einschlafen. Und das ist für mich ganz großartig .«
Weibliche
Sexualstörungen
Wenn ein Mensch unter
Sexualstörungen, etwa Orgasmusunfähigkeit, Erektionsschwierigkeiten, zu rascher
Ejakulation, sexueller Behinderung oder auch fehlendem Interesse an Sexualität,
leidet, empfindet er das oftmals als einen Zustand, der die Gleichwertigkeit in
der männlichen oder weiblichen Funktion berührt. Es scheint sich um einen
Basismangel zu handeln. Auf fast jedem anderen Gebiet unseres menschlichen
Seins finden wir nicht das Geringste dabei, uns an einen Freund, ein
Familienmitglied oder an berufsmäßige Hilfe zu wenden. Nur auf dem Gebiet der
Sexualität ist das meistens anders. Man hat Schwierigkeiten, mit jemand anderem
darüber zu sprechen. Es gibt nur relativ wenige Therapiegruppen oder wirklich
nützliche Bücher, und es gibt auch nicht viele Menschen, die auf diesem Gebiet
ausreichend informiert sind. Zudem gilt es nach wie vor als unschicklich, sich
über das eigene Sexualleben zu unterhalten. Eine noch größere Rolle dürf-te es
allerdings spielen, daß kaum ein Mensch bereit ist, überhaupt andere Menschen
wissen zu lassen, daß er ein solches Problem hat Als Ergebnis bleiben alle
üblichen Wege zur Lösung von Problemen verschlossen, und die geheimgehaltene
Schwierigkeit verschlimmert sich immer mehr und mehr.
Viele Leute sind einfach
unfähig, auf diesem Gebiet Hilfe bei anderen zu suchen. Sie fühlen sich
gezwungen, mit ihrem Problem selbst fertigzuwerden, es irgendwie so zu lösen.
Sie wollen sich beweisen, daß sie in Wirklichkeit nicht minderwertig sind. Ohne
die notwendige Information und Anleitung kann diese Aufgabe aber die Kräfte des
Betroffenen absolut überfordern. Und wenn man sich dann hilflos fühlt, steigern
sich nur noch die Gefühle eigener Scham und Minderwertigkeit.
Sexuelle Hemmungen
Sexuelle Hemmungen sind keine
Fehlfunktion der Sexualität im eigentlichen Sinne. Aber immerhin können sie
einen schädlichen Einfluß auf das Geschlechtsleben eines Menschen ausüben.
Nicht nur der Partner, der die Hemmungen hat, fühlt sich ängstlich, unwohl beim
Geschlechtsverkehr oder bei gewissen sexuellen Praktiken, sondern auch der
Partner empfindet eine ständige Frustratrion, die für den gehemmten Teil des
Paares alles noch viel schlimmer macht.
Die bei weitem häufigste
sexuelle Hemmung ist die Abneigung gegen den Oralsex. Viele Frauen fühlten sich
beim Cunnilingus, beim vom Mann ausgeführten Oralsex, ausgesprochen unwohl, vor
allem wenn dieser an ihren Genitalien negative Gefühle hervorrief. Jedoch
betrafen bei den Frauen, die den Oralsex ablehnten, die meisten Widerstände die
Fellatio, und zwar aus zweierlei Gründen. Entweder sie bekamen das Würgen
davon, oder sie wollten nicht, daß ihr Partner ihnen in den Mund ejakulierte.
Die Mehrzahl der Frauen
wünschte, diesen inneren Widerstand in sich zu überwinden, was einigen von
ihnen auch gelang. Andere wiederum versuchten, den Oralsex durch andere
Variationen des Geschlechtsverkehrs zu ersetzen.
Christine, 41 Jahre alt und
seit neunzehn Jahren verheiratet: »Es gibt etwas, was ich wirklich hasse und
das mich sofort ernüchtert, und zwar, wenn er versucht mich unten zu küssen,
obwohl ich weiß, daß er das sehr gern tut. Ich weiß selbst nicht, warum ich das
nicht mag, vielleicht bin ich nur konservativ. Ich glaube aber, mich bedrückt
einfach die Frage der Reinlichkeit. Daran dürfte es liegen. Da bin ich einfach
gehemmt. Deshalb versuche ich, ihn um andere Dinge zu bitten und andere
Stellungen für ihn erfreulich zu machen .«
Andere Frauen merkten, daß ihre
Geringschätzung oder Ablehnung von Oralsex Schwierigkeiten in ihrer
Partnerschaft erzeugte. Sie hatten Interesse daran, Wege zu finden, wie sie zu
wirklichem Genuß von Oralsex kommen könnten.
Beverly, 37 Jahre alt und seit
neun Jahren verheiratet, teilte uns mit, wie sie ihre Aversion sowohl gegen
Cunnilingus wie auch Fellatio überwand:
»Zu Beginn unserer Beziehung
hatte ich eine
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