Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Titel: Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lonnie Barbach , Linda Levine
Vom Netzwerk:
fühlte ich mich
nicht wohl dabei, und meine Nacktheit blieb unter der Decke, und zwar bei
gedämpftem oder gar keinem Licht. Diesen Zustand habe ich überwunden, indem wir
ihn ausführlich besprachen und ich mich Stück für Stück zu entkleiden lernte.
Mein Mann bestand darauf, daß die Lichter anblieben, daß es wirklich in Ordnung
sei, seinen eigenen Körper zu betrachten und auch er das Recht habe, ihn
anzuschauen und das war schön für mich. Heute laufe ich völlig nackt herum,
wenn wir allein sind, und fühle mich dabei völlig wohl .«
     
     

Mangel an Orgasmus
     
    Die Unfähigkeit, einen Orgasmus
zu erleben, war die erheblichste sexuelle Störung, von der Frauen betroffen wurden,
die wir interviewt haben. Manche hatten noch niemals im Leben einen Orgasmus
gehabt, andere kannten ihn nur beim Masturbieren und nie oder selten beim
Geschlechtsverkehr mit ihrem Partner. Die Frauen mit sehr geringer
Orgasmuserfahrung baten meistens um Informationen, um das Erlebnis des Orgasmus
leichter zu erreichen. Dieserlei Information wurde auch aus verschiedenen
anderen Quellen geschöpft, sei es durch Lektüre, durch sexuelle Lehrgruppen
oder auch in Verbindung mit einem Geschlechtspartner Alice, 38 Jahre alt und
alleinstehend, berichtete uns: »Es gab eine Zeit, in der ich noch niemals einen
Orgasmus erlebt hatte. Ich wußte gar nicht, wovon mein Partner eigentlich
sprach, daß er mir einen Orgasmus verschaffen möchte, weil ich keine Ahnung hatte
welches Erlebnis mir da noch bevorstünde. Dann entschlossen wir uns,
miteinander Sexbücher zu lesen. Dort stießen wir auf den Gedanken, daß eine
Frau eine Stimulierung ihrer Clitoris braucht. Zunächst probierte ich diese
Stimulation beim Masturbieren aus, und da klappte es. Dann begann mein Partner
damit währenddes Geschlechtsverkehrs , und auf diesem
Wege kam ich auch da zum Orgasmus. Dadurch wurde die Qualität unserer sexuellen
Beziehungen ganz erheblich gesteigert .«
    Judith ist 40 Jahre alt und
seit acht Jahren mit ihrem zweiten Mann verheiratet. Sie erzählte uns:
    »Mit meinem ersten Mann wurde
mein Orgasmus zum Ziel unserer ganzen sexuellen Erlebnisse. Und gerade das
blockierte mich bei ihm vollständig. Unter diesen Umständen war es mir völlig
unmöglich zu kommen, so daß ich den Sex verabscheute, obwohl mein Mann rein
technisch ein vorzüglicher Liebhaber war. Nathan dagegen war ein viel
natürlicherer Liebhaber. Es hieß nicht immer, daß er mit mir ins Bett wolle,
wenn er mich berührte, wie es vorher meine Erfahrung gewesen war. Er war so
warmherzig und wollte mich nur halten oder berühren, und das hatte nicht
unbedingt etwas mit Sex zu tun, so daß all meine Sperren langsam von selbst
verschwanden.
    Darüber hinaus half es mir
wirklich, einige Kurse für sexuelle Information zu besuchen. Ich kann natürlich
nicht sagen, ob das für alle Menschen in gleicher Weise gilt. Aber gerade weil
ich intelligent und auch durch gute Schulen gegangen bin, hatte ich das Gefühl,
auch nicht annähernd das an Wissen zur Verfügung zu haben, was auf sexuellem
Gebiet notwendig wäre. Nachdem wir den Universitätskursus absolviert hatten,
kannten wir keine sexuellen Probleme mehr — wir benötigten eben nichts anderes
als ausreichende Information, über die wir zuvor nicht verfügten und alles erlaubt
zu sein lassen, was wir ausprobieren wollten.
    Übrigens stellten wir dabei
auch fest, daß ein großer Anteil aller Frauen nicht immer zum Orgasmus kommt.
Ich hatte gedacht, es sei ein Mangel, wenn mir das nicht immer gelänge .« Andere Paare erhielten Hilfe, indem sie sich mit Freunden
über ihr Problem besprachen oder professionelle Hilfe in Anspruch nahmen.
Bernice, 67 Jahre alt und seit 42 Jahren verheiratet, erzählte uns:
    »Bevor wir verheiratet waren,
hatte ich manchmal einen Orgasmus, wenn wir nur gerade so herumspielten. Nach
der Hochzeit, als wir dann regulären Geschlechtsverkehr hatten, war es damit
vorbei. Mein Mann und ich sprachen darüber. Wir waren beide von dieser Tatsache
frustriert, aber keiner von uns wußte, wer von uns daran schuld sei. Mein Mann
sprach dann mit unserem Hausarzt. Ich hatte zu der Zeit eine ganze Reihe
ebenfalls jung verheirateter Freundinnen. Wir sprachen auch über unser
Geschlechtsleben und warum wir keine Orgasmen bekämen. Wir waren nicht dumm in
bezug auf sexuelle Dinge, wir wußten genau, was wir wollten, aber es klappte
eben nicht. Unser Hausarzt war ein deutscher Mediziner, der 1936, kurz vor
Kriegsausbruch,

Weitere Kostenlose Bücher