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Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Titel: Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lonnie Barbach , Linda Levine
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herübergekommen und sehr tüchtig war. Als Alan mit ihm unser
Problem besprach, gab er ihm Informationen, wie er meine Clitorisgegend
stimulieren könne. Er tat es, und dann bekam ich auch Orgasmen .«
    In manchen Fällen, wie dem von
Paula, verfügte der Partner über genügendes Wissen, um die Frau zu unterweisen:
    »Ich war 23 Jahre alt und hatte
noch niemals einen Orgasmus gehabt. Da lernte ich einen Jungen kennen, der
wirklich sehr aufmerksam zu mir war. Es war mein erstes Erlebnis mit einem
Mann, dem daran lag, daß ich mit ihm genausoviel Vergnügen habe wie er mit mir.
Viele der Dinge, die ich heute gern habe, verdanke ich seiner Bereitschaft,
sich für mich Zeit zu nehmen und für mich zu sorgen, obwohl mich das damals in
größte Verlegenheit versetzte. Er wollte mit mir sprechen, während wir
miteinander schmusten, ehe es zum Geschlechtsverkehr kam, und er drang i n mich, ihm doch zu sagen, was
mir Freude bereite. Das war zunächst sehr unangenehm und schwierig für mich,
denn in der Vergangenheit hatte ich immer meinen Mund gehalten und mir nur
selbst eingeredet, hier geschähen Dinge, die ich zu genießen habe. Obwohl ich
früher bis zu einem gewissen Grade wirklich alles genossen hatte, hätte ich
doch während der meisten Zeit nicht zu sagen vermocht, was mir besonders gut
getan hätte, weil ich mir darüber einfach keine Gedanken gemacht hatte. Er
erzählte mir auch seinerseits, was er besonders genoß, wenn es gerade vorkam Er
war wirklich verantwortlich dafür, daß ich mehr und leichter zu meinem eigenen
Körper fand, denn er gab mir die Sicherheit, daß meine Gefühle ebenso wichtig
seien wie die des Mannes.« Die positive Haltung des Partners, seine Hilfe und
Bestätigung können für eine Frau von ausschlaggebender Bedeutung dafür sein,
daß sie sich entspannt und soweit auch zu eigenem Wohlbefinden gelangt, daß sie
zum Erlebnis des Orgasmus Vordringen kann.
    Florence, eine 34jährige Geschäftsfrau,
Lesbierin, die seit zwei Jahren mit ihrer Freundin Kate zusammenlebt,
entdeckte, daß sie nach einer gewissen Zeit und mit der Hilfe, die ihr die
Liebe ihrer Partnerin zuteil werden ließ, die Fähigkeit zum Orgasmus erlangte:
    »Vor der Zeit meiner Ehe hatte
ich wirklich nur sehr geringe sexuelle Erfahrungen mit Männern. Ich stand
einfach nicht auf Männer. Mich zogen schon immer nur Frauen an. Ich hatte mein
erstes Erlebnis mit einer Frau, als ich in der siebenten Klasse war, das mit
Unterbrechungen etwa dreizehn Jahre anhielt, aber einen Orgasmus hatte ich nie
mit ihr. Als ich dann schließlich heiratete, übte der Mann nur wenig sexuelle
Anziehung auf mich aus. Obwohl ich schon seit Jahren masturbierte und genau
wußte, was mich auf Touren brachte, fand ich doch nicht den Weg, dieses Wissen
auch auf ihn und den Geschlechtsverkehr zu übertragen, damit auch dabei der
Höhepunkt möglich wäre. Dann wurde mir klar, daß ich wirklich schwul bin, eben
eine Lesbierin. Wir ließen uns scheiden, und ich war frei. Aber auch mit Frauen
kam es nie bei mir zum Orgasmus. Ich genoß zwar das Zusammensein, aber den
Orgasmus spielte ich nur. Ich wußte immer noch nicht, wie ich das meiner
Liebhaberin beibringen sollte und hätte mich vor ihr zu sehr geniert,
einzugestehen, daß ich keinen Orgasmus hatte. Ich ging von der Annahme aus, daß
jeder außer mir beim Geschlechtsverkehr mit einem Partner auch zum Orgasmus
komme. Und ich wollte doch nicht anders sein als andere. Deshalb konnte ich
dabei nicht ehrlich sein. Dann traf ich Kate, eine Feministin, die über
weibliche Sexualität ausgesprochen gut informiert war. Seitdem ich für sie und
sie für mich sorgte, wurde mir bewußt, daß ich nun auf dem richtigen Wege war,
mit mir selbst ins reine zu kommen. Wenn wir unsere Partnerschaft auf Dauer
fortsetzen wollten, mußte ich zugestehen, daß ich noch nicht soweit war,
sondern mich im vororgastischen Zustand bewegte.
    Wir sprachen darüber, und ich
gestand ihr mein tiefes, schwarzes Geheimnis, daß ich noch nie mit einer Frau
oder überhaupt mit einem Menschen einen Orgasmus gehabt hätte. Da begann ein
drei Jahre langer Prozeß, bei dem Kate mir half. Es war interessant und hat
Spaß gemacht, aber es bedurfte auch einer sehr langen Zeit, um das Vertrauen
aufzubauen, daß es körperlich und seelisch so viel Menschlichkeit überhaupt
geben könne. Daneben mußte ich lernen, was ich rein technisch zu tun hatte. Ich
mußte mich zu den rein klinischen Aspekten des Orgasmus Vorarbeiten. Kate mußte
mir einige

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