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Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Titel: Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lonnie Barbach , Linda Levine
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stellte meine Schmerzen dar, und wenn ich den Hahn ganz fest zudrehte,
drehte ich auch meine Schmerzen im Rücken ab .«
    Chirurgie. Nur einige der Frauen, die wir interviewten, hatten eine Totaloperation hinter
sich. Wenn diese Operation auch das sexuelle Leben einer Frau nicht
beeinträchtigen sollte, berichteten doch viele Frauen sowohl von positiven als
auch von negativen Folgen ihrer Totaloperation. Die meisten dieser Folgen waren
psychologischer oder emotioneller Art, andere hatten eine physiologische Basis.
Die Mehrzahl der Frauen berichtete, daß die Totaloperation eine positive
Auswirkung auf ihr Geschlechtsleben gehabt habe. Eine Frau berichtete:
    »Ich wußte, ich konnte nicht
mehr schwanger werden, deshalb fühlte ich mich in einer Hinsicht in meiner
Sexualität freier. Meiner Einschätzung nach habe ich nun das Gefühl, ich könne
tun, was immer ich will und zu jeder beliebigen Zeit, und ich brauche mir keine
Sorgen mehr zu machen .«
    Penelope, 46 Jahre alt,
erklärte folgendes:
    »Ich hatte eine Totaloperation,
und das hatte eine sehr starke Auswirkung auf meine Sexualität. Es war ähnlich
wie bei den Frauen, die berichten, daß ihnen die Pille nicht so gut bekommen
sei, dieses aber erst wußten, nachdem sie sie abgesetzt hatten und sich dann
wohler fühlten. Genauso stellte ich nach der Operation fest, wieviel aufgeschlossener
ich jetzt für sexuelle Empfindungen bin gegenüber früher, als ich immer eine
Spirale trug. Wenn ich mitten in der Nacht wach werde und nach Sex verlange,
dann gibt es jetzt keinerlei Hinderungsgründe. So ist die Frequenz unserer
sexuellen Beziehungen kräftig angestiegen. Ich habe auch den Eindruck, daß' ich
jetzt viel länger durchhalten kann, ohne schlappzumachen. Ich brauche nicht
mehr ständig Energien zu reservieren für den letzten Orgasmus. Ich schien ihn
jetzt immer zu haben. Andererseits sind aber meine Orgasmen jetzt anders als
vorher. Sie sind nicht so gut. Ich liebte meine Gebärmutter. Ich hatte von ihr
immer angenehme sexuelle Gefühle und spürte sowohl sie wie den Gebärmutterhals
beim Orgasmus immer ganz genau. Tatsächlich war mir der Weg um Orgasmus der
liebste, bei dem Harold seinen Penis in mir ganz stillhielt, während ich um ihn
alles zusammenzog. Ein Teil dieses Vergnügens bestand darin daß der
Gebärmutterhals auf- und abwippte, dabei gleichzeitig gegen den Peniskopf
stieß, während ich die Muskeln der Umgebung anspannte und losließ, und das
immer wiederholte. Heute sind
meine Orgasmen viel freier als früher, denn die besondere Qualität ging
verloren, nachdem mir Uterus und Cervix entfernt wurden .«
    Diejenigen Frauen, die eine
negative Auswirkung der Totaloperation auf ihre Sexualität feststellten,
reagierten damit sowohl auf eine mangelhafte und zu wenig einfühlsame
Vorbereitung durch ihren Arzt, als auch auf das Trauma von der Operation
selbst. Deswegen empfahlen einige Frauen sehr dringend, den Arzt sorgfältig
auszuwählen und mehrere medizinische Meinungen zu hören, ehe man sich zur
Operation entschließt. Rosalind, 35 Jahre alt, berichtete uns ausführlich dazu:
    »Ich meine, es wäre für jede
Frau vorteilhaft, wenn sie eine Frauenärztin hat. Ich will damit nicht sagen,
daß es nicht auch gute Frauenärzte gäbe. Man sollte sich jedoch fragen, was man
von einem guten Arzt erwartet. Für mich ist es einfacher, mit Frauen zu
sprechen, vor allem mit der Frauenärztin. Ich habe sie deshalb ausgewählt, weil
sie mit allem so vertraut war, auch mit sexuellen Fragen. Man konnte ganz
leicht über alles mit ihr reden.
    Eine andere wichtige Sache ist,
daß man mehrere Meinungen hört, ehe man eine größere medizinische Entscheidung
trifft. Wenn man traumatisch beeinflußten Dingen bei einer Totaloperation
gegenübersteht, wie es bei mir der Fall war, erscheint es sehr hart, ein
positives Gemüt zu behalten. Ich fühlte mich in dieser Zeit schrecklich
verwundbar und verstört. Ich brauchte einfach jemanden, der mir half.
Glücklicherweise sagte mir ein Freund, der selbst Arzt ist, ich solle noch
einen anderen Mediziner konsultieren. Er sagte mir sehr nachdrücklich: >Nimm
nicht als Gesetz, was dir ein Arzt sagt, bestimmt nicht, wenn es um Leib und
Leben geht. Hol dir noch Rat von einigen anderen dazu .< Das war mir nie in den Sinn gekommen. Ich hatte einfach nicht das Empfinden,
daß ich noch die Energie oder die Kraft oder auch nur das Recht hätte, die
Meinung eines anderen Arztes zu hören .«
    Nach der Operation, wenn der
Drang zu

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