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Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Titel: Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lonnie Barbach , Linda Levine
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für den Rhythmus, den ich brauche, um die Entspannung
des Orgasmus zu erleben. In den späteren Stadien der Schwangerschaft, als ich
begann, weniger zur Arbeit aus dem Hause zu gehen und mehr bei mir daheim zu
arbeiten, fand ich heraus, daß ich häufiger erregt wurde und alle jene kleinen
Krämpfe, Juckgefühle und Zuckungen zu spüren bekam. Dann saß ich an der
Schreibmaschine und war einfach unfähig, etwas zu arbeiten und nur ein Gedanke
hatte in mir Platz, >wenn doch jetzt Frank hier wäre<. Ich wußte genau,
ich brauchte einfach einen Orgasmus. Und natürlich machte ich mir Sorgen, wenn
ich jetzt masturbieren würde, wäre ich nicht mehr auf ihn eingestellt, wenn er
nach Hause käme. Durch diesen ganzen Fragenkomplex mußte ich mich allein
hindurcharbeiten, aber in den letzten sechs Wochen der Schwangerschaft habe ich
dann doch angefangen zu masturbieren. Ich überzeugte mich selbst, daß ich mich
damit keineswegs abkapseln und nachher keinen Menschen mehr für den Sex
benötigen würde. Das war ja immer der Popanz, den man vor mir aufgebaut hatte,
daß ich mich mit der Masturbation zu einem Ebenbild des einsamen Säufers
entwickeln würde. In jedem Fall hat mir das Masturbieren physiologisch sehr
geholfen. Ich meine, der Orgasmus war natürlich hübsch, aber der beste Teil war
doch hinterher dieses Gefühl unglaublicher Ruhe wie das allerletzte Bad, das
auch den geringsten Rest jeglicher Spannung von einem genommen hat .«
    Frauen, die sexuell stärker
interessiert waren in dieser Zeit, ordneten ihr gewachsenes Interesse ihrem
Hormonspiegel zu, auch dem Gefühl, keine Schwangerschaft mehr befürchten zu
müssen, das umgekehrt wiederum den Sex spontaner werden ließ, oder auch ihrem
gewachsenen Selbstvertrauen. Die 33 Jahre alte Ariel, die geschieden ist und
mit ihrer fünf Jahre alten Tochter lebt, erzählte uns dazu:
    »In der ganzen Zeit, in der ich
verheiratet war, gab es nur eine Zeitspanne, in der ich wirklich sexuell erregt
war, und das war während meiner Schwangerschaft. Und mein Mann war geradezu
entsetzt darüber. Zunächst war er überrascht, aber später entspannte er sich
und genoß die Tatsache, daß ich nun von mir aus den Sex mit ihm anfing. Ich
fühlte mich schrecklich vertrauensselig. Ich fühlte mich wie, wer sollte mich
wohl nicht haben wollen — und wenn man so empfindet, dann ist es auch so. So
hatten wir in dieser Zeit viel mehr Sexualbeziehungen als vorher. Für mich ist
es eine Tatsache, daß ich mit dem Fortschreiten der Zeit immer geiler und
geiler wurde. Das hatte teilweise sicher auch damit zu tun, daß alle die
Hormone und anderen Stoffe durch meinen Körper strömten und daß der Kopf des
Babys nach unten drückte und so für mich zusätzlichen Druck und Reibungen da
unten verursachte. Deshalb, meine ich, war auch mein Orgasmus viel intensiver .«
     
     

Orgasmus und
Schwangerschaft
     
    Veränderungen in der Intensität
des Orgasmus während der Schwangerschaft wurden auch von anderen Frauen
festgestellt. Im achten Monat ihrer Schwangerschaft sagte Judy:
    »Das einzige, was sich beim Masturbieren
bei mir in den letzten paar Monaten geändert hat, ist, daß der Orgasmus viel
intensiver geworden ist, und das dürfte wohl physiologisch bedingt sein. Ich
stelle fest, daß sich mein Uterus mehr zusammenzieht und ich merke, daß ich
nach dem Geschlechtsverkehr zehn oder fünfzehn Minuten liegen bleiben und
ausruhen muß, weil diese Kontraktionen mich erschöpfen und ich Schmerzen
bekomme, wenn ich zu rasch aufstehe. Manchmal war ich auch ängstlich. Ich habe
immer sehr viele Orgasmen, und ich machte mir Sorgen, weil ich befürchtete, daß
zu viele Kontraktionen des Uterus zu einer Frühgeburt führen oder zu viele
Zuckungen das Baby verletzen könnten, obwohl mir rein verstandesmäßig natürlich
völlig klar war, daß da absolut nichts irgendwie gefährlich werden könnte.
Deswegen hielt ich zuweilen meine Sexualität ein wenig zurück und ging nicht
immer so weit, wie ich es hätte tun mögen, ehe ich schwanger wurde .«
    Einige Frauen hielten den
Orgasmus für besonders wichtig zum Abbau ihrer inneren Spannungen.
     
     

Das körperliche
Aussehen
     
    Das sexuelle Selbstbildnis
vieler Frauen wurde von den Veränderungen berührt, die sich an ihrem Körper
während der Schwangerschaft vollzogen. Die Mehrzahl der Frauen, die wir
interviewt haben, waren mit den Veränderungen ihres
Körpers während der Schwangerschaft einverstanden. Viele Frauen bekamen zum
ersten Male in ihrem

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