Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse
Leben nennenswerte Busen. Jane, 45 Jahre alt, zwei
halberwachsene Söhne, erinnerte sich:
»Ich fühlte mich sehr wohl, als
ich schwanger wurde. Ich kam mir jetzt erst so richtig >vollständig< vor.
Ich fühlte mich wollüstiger, weiblicher, mehr als Frau, als meine Brüste und
mein Körper wuchsen. Ich kam mir eher wie die Venus von Milo oder eine der
römischen oder griechischen Göttinnen vor. Nachdem ich vorher zu schlank gewesen
war, erfüllte es mich nun mit Stolz, zu sehen, wie mein Körper aufblühte.
Außerdem freute ich mich wirklich darauf, Kinder zu haben .«
Die Intimität
aufrechterhalten
Unter den gegebenen
Veränderungen, wie sie diese Periode von neun Monaten mit sich bringt, müssen
die Ehepaare viele Aspekte ihres gemeinsamen Lebens neu ausrichten. Einige der
Frauen, die wir interviewt haben, fanden ihre eigenen Wege heraus, um mit
Schwangerschaft und Geschlechtsleben fertig zu werden.
Für Ehepaare, die schon früher
sehr wenig Geschlechtsverkehr miteinander hatten, scheint es wichtig zu sein,
daß sie sich doch irgendeine Form von Intimität durch Sichstreicheln bewahren.
Rebekka, die sich während der ganzen acht Monate ihrer Schwangerschaft nicht
zum Sex aufgelegt fühlte, tat folgendes:
»Wir finden sexuelle Erfüllung
auf unsexuellen Wegen. So sitzen wir beispielsweise auf der Couch und schauen
uns das Fernsehen an, und dabei halten wir uns in den Armen und schmiegen uns
aneinander. Ich finde Erfüllung auch, wenn ich meinen Mann nicht im Arm habe,
wenn ich ihm über das Haar streichele auf ganz unsexuelle Weise, wie man es bei
einem Baby tut. Oft liegen wir uns morgens, wenn wir wach werden, noch für fünf
oder zehn Minuten in den Armen. Auch ein gemeinsames Bad war etwas, was wir
gern taten. Manchmal bat ich ihn auch, meinen Bauch mit Öl einzuschmieren. Das
gab mir das Gefühl, daß er das Baby streichele , und es
ist ebenso schön, selbst gestreichelt zu werden und eine Art von Massage zu
bekommen. So gibt es uns beiden einen innigeren Kontakt miteinander .«
Harriet hatte eine sehr
traumatische Schwangerschaft, und obwohl sie eventuell das Baby verlieren
sollte, behielt sie doch die Intimität mit ihrem Mann auf folgendem Wege
aufrecht:
»Ich mußte zwei Monate im Bett
liegen und dabei täglich sechzehn bis achtzehn Stunden auf der linken Seite, um
dadurch das Baby zu behalten. Das war der Grund, warum ich so sehr geschwächt
war. Danach hatte ich für Gott weiß wie lange Rückenbeschwerden. Sex hatten wir
deshalb meistens im Bett, denn ich war ja so geschwächt, daß ich dort die
meiste Zeit verbrachte. Nachher, als ich zwar nicht mehr schwanger war, aber
noch zu niedergeschlagen war wegen des Verlustes des Babys, als daß ich hätte
Geschlechtsverkehr haben können, habe ich ihn sehr viel masturbiert. Ich fühlte
mich in keiner Weise sexuell bedürftig, aber sehr hingezogen zu meinem Mann,
weshalb ich ihn ausgiebig liebkoste und meine Fellatio-Technik aufs Höchste
vervollkommnete. Das war schön. Ich genoß es wirklich, ihm Freude zu bereiten, aber
ich selbst hatte für mich keinerlei Genuß davon. Das kränkte ihn ein wenig,
aber vor allem deshalb, weil wir eine so wirklich innige Zeit des
Beieinanderseins hatten — obwohl wir nicht ficken konnten, war alles bestens.
Ich fühlte mich auch wirklich richtig sexuell erregt, aber in der Fürsorge für
ihn .«
Pragmatisch betrachtet,
entstanden während der letzten Monate einige Schwierigkeiten, weil der
vergrößerte Bauch der Frauen den gebräuchlichen Arten des Liebemachens im Wege
stand. Während dieser Periode der Schwangerschaft gingen viele Paare zum Oral-
oder Handverkehr über. Soweit sie sich auf den Oralsex verlegten, achteten sie
darauf, die Atemluft ihrer Partner nicht in die Vagina zu bekommen, da diese
Embolismen hervorrufen und damit fatale Folgen zeitigen könnte.
Die 29 Jahre alte Barbara, eine
klinische Sozialhelferin, die mit Steve, einem Arzt, verheiratet ist, hat eine
Tochter von sechs, einen Sohn von vier Jahren und ist nun im achten Monat
schwanger. Sie erzählte uns das Folgende:
»In der Mittelzeit meiner
Schwangerschaft war ich noch nicht so dick, daß ich beim Sex nicht noch die
verschiedensten Stellungen hätte praktizieren können. Manchmal bin ich gern
oben, denn auf diesem Wege komme ich besser zum Orgasmus. In den letzten drei
Monaten wurde ich dann aber zu unförmig und auch zu ungeschickt, um diese
Stellung noch einzunehmen. Vor allem im letzten Monat war es nicht nur
besonders
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