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Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Titel: Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lonnie Barbach , Linda Levine
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Handelnde sein will,
verliere ich rasch das Interesse. Es mag befremdend klingen, aber ich fühle irgend etwas Unbekanntes. Beim ersten Mal ist das ein
normaler Verlauf, aber wenn es dann zu keiner Umkehrung der Rollen kommt, fühle
ich mich ausgeschlossen .«
    Frauen sprechen auch von einem
besonderen Zustand des Verlustes jeglicher Selbstwahrnehmung und des Willens
zur Aufgabe jeglicher Bewußtheit, die sie für außerordentlich wichtig für den
Genuß eines Sexualerlebnisses halten. Harriet, 34 Jahre alt:
    »Für mich ist das Höchste, mich
selbst völlig in meinen Gefühlserlebnissen zu verlieren. Das ist es, was sie so
herrlich macht. Alles außerhalb meinem gegenwärtigen physischen und
gefühlsmäßigen Erleben völlig vergessen. Keine Notiz davon nehmen, ob der Raum
kalt oder warm ist, ob es draußen regnet oder nicht, kaum wahrnehmen, ob Musik
spielt oder nicht, oder ob das Baby schreit oder wieviel Geräusche ich dabei
mache — wirklich völlig abgeschaltet sein von anderem und von mir selbst.«
    Betty, eine
fünfunddreißigjährige Geschiedene, beschreibt Situationen, die eher ihr
Selbstgefühl stärken als das Sichverlieren und wie ein Partner dabei hindert
oder hilft:
    »Ich will Ihnen erzählen, wie
das bei mir ist: wenn ich das Gefühl habe, daß jemand auf mein Kommen wartet,
dann werde ich unwirsch, wenn seine Arme müde sind. So bin ich dann von
vornherein ärgerlich, und meine Gefühle verschwinden. Ich fühle mich bewacht.
Wenn aber der Mann meinen Orgasmus als sein eigenes Ziel betrachtet, wenn seine
eigene Erlösung eingebunden ist in den Wunsch, mich zufriedenzustellen, wenn er
beweisen will, daß er das fertigbringt, dann geht alles den richtigen Weg. Ich
glaube nicht an einen gemeinsamen Orgasmus, ich habe auch nicht dazu zu kommen,
ehe er es tut. Und wenn ein Mann zwei gute Hände hat, benötige ich seinen Penis
nicht, um zum Orgasmus zu kommen. Ich werde von seiner Erregung erregt und ich
schätze es sehr, daß er mich dabei völlig vergißt und seinem eigenen Rhythmus
folgt. Was ich vom Sex erwarte ist, daß ich mich als Frau gut fühle, daß ich
begehrt werde. Wenn das im Verlauf klar wird, ist mir das genug. Ob ich dann
einen Orgasmus habe oder nicht, das spielt keine entscheidende Rolle. Ich
brauche es nur, begehrt zu werden .«
    Einige andere Frauen
berichteten dagegen, daß zwar der Faktor einer persönlichen Bindung für sie
wichtig sei, um sexuellen Genuß empfinden zu können, daß er aber ersetzt werden
könne. Die Sicherheit einer langdauernden Gefühlsbindung könne durch die
besondere Erregung einer Sexualbegegnung mit jemandem, den man nicht kenne und
zu dem keine Gefühlsbeziehungen bestehen, durchaus übertroffen werden. Diese
Frauen tendierten zur Bevorzugung des einen oder des anderen Extrems: entweder
sicherer Geschlechtsverkehr oder »Zufallsfick ohne Bindung«. Interessant ist
immerhin festzustellen, daß keine Frau solchen »Phantasiefick« hinterher als
die eine Sexualerfahrung bezeichnete, die ihr dauerhaft im Gedächtnis geblieben
sei. Er wurde immer nur im Vergleich zu einer dauerhaften Sexualbeziehung
erwähnt. Diane, eine 32 Jahre alte ungebundene Lesbierin berichtete:
    »Solche Sexualerlebnisse, die
ich als die befriedigendsten empfinde, können in zwei Kategorien eingeteilt
werden. Das eine sind erfrischende, lustvolle Begegnungen, aus denen keinerlei
Bindung folgt, die aber beide Teile wirklich genießen. Bei solchen
Gelegenheiten fühle ich mich weniger veranlaßt zu der Frage, welche Absicht
wohl in dieser Verbindung liegen mag. Ich brauche mir um nichts Sorgen zu
machen bei einer solchen Begegnung, als nur um das sexuelle Erlebnis. Die
andere Kategorie ist die einer langdauernden Bindung an jemanden anders und die
daraus resultierende Verbundenheit miteinander. Da ist der Geschlechtsverkehr
oft weniger aufregend, dafür aber das Gefühl gegenseitiger Sicherheit viel
stärker .«
    Paula, 32 Jahre alt und
alleinstehend, meint:
    »Einmal scheint es, daß die
Verbindung für eine Weile anhalten wird, ich bin dann mehr für das
Experimentieren. Da fühle ich mich sicherer und bin infolgedessen entspannter
und aufgelegter dazu, neues auszuprobieren. Bin ich entspannt, kann ich den Sex
viel mehr genießen. Es ist ausgesprochen schwierig für mich, mit jemandem
gelöst zusammenzusein, von dem ich annehme, daß er am nächsten Morgen
verschwindet. Auf der anderen Seite habe ich gelegentlich gute Erfahrungen
unter besonderen Umständen, wie etwa während der Ferien,

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