Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse
stellen fest, daß ihr Hormonzyklus, der Grad ihrer
Entspanntheit oder ihre Wertschätzung für den Partner das Maß ihrer Begierde
vor dem Akt bestimmen. Aber sie waren sich alle darin einig, daß das Erlebnis
qualitativ um so besser war, je erregter sie .sich
bereits vorher fühlten.
Aruna, eine 33 Jahre alte
Hausfrau, meinte dazu:
»Ich muß aktiv wünschen, Liebe
zu machen. Wenn ich das tu, bin ich der angreifende Teil, und das genieße ich
wirklich. Das geschieht zuweilen, weil ich ihn wirklich sehr schätze und alle
Tage lieb habe. Dann wachsen meine Gefühle, und ich will ihn ganz einfach haben .«
Das Erkennen dieses inneren
Verlangens nach Sex, ebenso wie sein Gegenteil, kann von ausschlaggebender
Bedeutung sein. So stellt jedenfalls Judith fest, eine 40 Jahre alte Buchhändlerin
mit zwei Kindern im Teenager-Alter, die seit acht Jahren mit ihrem zweiten
Mann, Nathan, verheiratet ist:
»Der wesentlichste Faktor ist,
wohin mir der Sinn steht. Bin ich mir selbst im Klaren darüber, daß Sex das
ist, was ich jetzt möchte und bin ich entsprechend erregt, dann wird es auch
fast immer ein gutes Erlebnis. In meiner ersten Ehe hatte ich noch nicht
erkannt, daß ich es sagen könnte, wenn ich keine Lust zum Sex hatte oder nicht
erregt war. Ich will damit nicht sagen, daß ich mich einfach hingelegt habe und
ließ es über mich ergehen, aber ich hatte große Schwierigkeiten, >nein<
zu sagen, und das übertrug sich auch auf den Sexualakt. Infolgedessen war ich
natürlich die meiste Zeit unleidlich, weil ich mit mir selbst im Streit lag. Ich
war natürlich daran interessiert, daß alles Notwendige immer auch geschah, aber
zur Sexualität konnte ich einfach jene Einstellung des >das ist es, was ich
möchte, und deshalb möchte ich es haben< nicht aufbringen. So lernte ich im
Laufe der Jahre erkennen, daß, wenn ich nicht erregt bin oder momentan kein
Interesse daran habe, es besser ist, wenn ich keinen Sex habe. Andernfalls wird
es nur ein sehr mäßiges Erlebnis. Gut wird solch ein Erlebnis bei mir nur, wenn
ich die nötige Einstellung und das Interesse daran mitbringe. Ein spektakuläres
Ereignis wird aber erst daraus, wenn mein eigenes Dazutun wie das der anderen
Person so gut zusammenklingen, daß alles andere ganz von allein läuft .«
Edith, eine 66 Jahre alte
Hausfrau mit erwachsenen Kindern, war 37 Jahre mit einem pensionierten Lehrer
verheiratet. Sie spricht davon, wie ungeheuer wichtig die umkehrbare Natur
einer Partnerschaft ist:
»Daß ich mich mit meinem
Partner sexuell gut verstehe, das hat den Sex für mich zu einem besonderen
Gefühl, zu einem der Höhepunkte im Leben werden lassen. Ich muß nicht notwendig
zu irgendwelchen tollen Erfahrungen, wie etwa irgend etwas Besonderes tun,
etwas Neues probieren oder einen Trip machen, getrieben sein. Es ist ganz
schlicht mein Weg zu fühlen. Das ist eine innerliche Angelegenheit, aber die
muß beiderseits sein. Sie muß von jedem von uns innerlich verarbeitet und dann
miteinander geteilt werden .«
Dieses Reagieren auf Seiten des
Partners meinte auch Allison, eine 35 Jahre alte geschiedene Frau:
»Für mich ist es wirklich wesentlich,
daß ich mit jemandem ins Bett gehe, der mir das Gefühl gibt, ich sei anziehend
für ihn, der mich merken läßt, daß ich ihn errege — das ist, egal was ich tue,
wundervoll. Dazu gehört, daß er mir sagt, wie ich aussehe oder Dinge wie
>Himmel, Du machst mich wild< oder >ich will Dich ficken<. Ich habe
dabei nichts anderes zu tun als nur ich selbst zu sein, und das ist herrlich.
Der andere entscheidende Faktor ist der, daß er gut ist im Bett. Gut meint, daß
er es lange aushält, daß er nicht zu schnell kommt, daß er seinen Orgasmus
zurückhalten kann und wirklich ständig seine Erektion behält und ficken und
stoppen und ficken und stoppen kann, immer wieder.«
Der Partner
Spontane, körperliche Anziehung
wurde von manchen Frauen als integraler Bestandteil für eigene gute
Sexualerlebnisse bezeichnet. Nach 36 Ehejahren kann Ann mit ihren 59 Jahren
sagen: »Mein Mann ist der beste Liebhaber, den ich je kennengelernt habe. Einer
der Gründe, warum ich ihn geheiratet habe, war der, daß er mich so stark erregte.
Ich glaube, anfangs war das Chemie, aber es ist immer so geblieben. Das soll
nicht heißen, daß wir nicht jene Probleme hätten, die ja wohl zu jeder Ehe
gehören. Aber wir haben uns die anfängliche Leidenschaft füreinander bewahren
können und sind bis heute jederzeit in der Lage, sie wieder
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