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Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Titel: Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lonnie Barbach , Linda Levine
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oft denn die Leute eigentlich Geschlechtsverkehr
miteinander hätten, denn er habe irgendwo gehört, daß das viel öfter sein
könne, als nur um ein Kind zu zeugen .«
     
     

Alleinstehende Mütter
     
    Eine alleinstehende Mutter zu
sein, scheint die ohnehin schwierige Frage noch mehr zu komplizieren, wie man
die Zeit für ein Geschlechtsleben mit einem Partner finden kann. Die meisten
alleinstehenden Mütter hatten eine enorme Fülle von Pflichten zu bewältigen,
nachdem sie meistens auch die wesentliche finanzielle und gefühlsmäßige
Bezugsperson für ihre Kinder waren. Polly, 44 Jahre alt, Stenotypistin und
geschiedene Mutter eines sieben Jahre alten Jungen, berichtete uns aus ihrem
Alltag:
    »Die grundlegenden täglichen
Probleme eines alleinstehenden Elternteiles sind, den Haushalt finanziell und
im übrigen aufrecht zu erhalten, für des Kindes physisches Wohlbefinden zu
sorgen und dann auch noch das eigene in Ordnung zu halten. Mit anderen Worten,
man macht einfach alles. Man fährt Auto, kauft ein, schleppt die Lebensmittel
nach Hause. Aber das sind körperliche Beanspruchungen, mit denen man in
ziemlich kurzer Zeit fertig werden kann. Aber zusätzlich zu alledem hat man die
Probleme, mit der Entwicklung des Kindes auf dem Laufenden zu bleiben, immer
genau zu wissen, an welchem Punkt seine Entwicklung angelangt ist und welche
Probleme es nun beschäftigen. Dafür muß man aufnahmefähig sein und die Zeit
finden, um aufnahmefähig sein zu können und sich selbst auch emotional für das
Kind empfänglich halten. Das ist besonders wichtig, denn wenn man sich von
seinen Beschäftigungen völlig unter Druck setzen läßt, geht das Kind lieber vor
den Fernseher und schaut dort hinein, anstatt daß es mit seinen Problemen zu
einem kommt .«
    Alleinstehende fühlten, daß sie
nicht genügend Zeit für ihre Kinder erübrigen können. Diese Schuldgefühle wurden
oftmals noch größer, wenn sie sich einmal überlegten, ein Wochenende frei zu
machen, um es mit einem Liebhaber zu verbringen und die Kinder jemand anderem
zu überlassen. Das war weniger der Fall, wenn der Vater in der Nähe wohnte und
sie bei ihm ein Wochenende verbringen konnten. Aber da viele Frauen nach der
Scheidung in eine andere Stadt umzogen, hieß das dann in jedem Fall, daß sie
die Kinder bei jemand anderem als einem Elternteil lassen mußten. Darin findet
die Tatsache ihre Erklärung, daß alleinstehende Mütter, die wir interviewt
haben, sich um die Schaffung geeigneter Hilfssysteme bemühten, anstatt sich auf
entferntere Verwandte zu verlassen, die meistens nicht dann verfügbar sind,
wenn man ihrer bedarf. Häufig taten sich alleinstehende Mütter zusammen, um
wechselseitig die Kinder nach der Schule zu überwachen oder sich eine
Haushaltshilfe zu teilen. Zu ihnen gerhörte auch Samantha, arbeitende Mutter
eines acht Jahre alten Sohnes. Sie sagte uns: »Ich habe einige Freundinnen, die
auch alleinstehende Mütter sind. Wenn eine von uns abends ausgehen möchte, mit
jemandem Zusammensein oder auch einmal über Nacht aus-bleiben möchte, rufen wir
uns gegenseitig an und schauen, wer von uns die Kinder übernehmen kann. Das tun
wir auch, wenn bei einer von uns der Wagen kaputtgeht oder jemand in der
Tanzschule oder der Schule abgeholt werden muß.
    Diese Zusammenarbeit ist
wirklich eine gute Idee. Eine andere Idee von mir war die, daß ich nach dem
Zusammenbruch meiner Ehe ein großes Haus kaufte und so herrichtete, daß es ein
Zweifamilienhaus wurde, in dem zwei alleinstehende Mütter mit ihren Kindern je
eine abgeschlossene Wohnung haben. Auf diese Weise muß man die Kinder niemals
aus dem Hause schicken, damit sie in einer Gemeinschaft aufwachsen. Eine andere
Idee, die mir kam, bestand darin, gemeinsam eine Haushaltshilfe zu engagieren.
Ich habe eine Freundin, die geschieden ist und eine kleine Tochter hat. Sie
wohnt nur vier Türen weiter. Im Moment habe ich eine Teilzeitkraft, die leichte
Hausarbeit macht und auf meinen Sohn aufpaßt, wenn er aus der Schule kommt.
Meine Freundin und ich haben nun beschlossen, daß wir jede die Hälfte ihres
vollen Wochenlohnes übernehmen, so daß also die Frau ständig da ist und beide
Kinder täglich nach der Schule versorgen kann. Auf diese Weise brauche ich mir
keine Sorgen zu machen, wie ich schnell nach Hause komme oder irgendwelche
anderen Möglichkeiten ausfindig mache, wie ich meinen Jungen nach der Schule
beschäftigen kann. Alleinstehende Frauen mit Kindern müssen einfach Zusammenhalten
und

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