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Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Titel: Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lonnie Barbach , Linda Levine
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untereinander eine große Familie bilden .«
    Zwangsläufig waren
alleinstehende Mütter sehr davon angetan, wenn ein Liebhaber sich dazu bereit
fand, ihre Verantwortung für die Babyversorgung soweit zu teilen, wie es ihm
irgend möglich war:
    »Für mich ist es sehr wichtig,
in einer Partnerschaft zu leben, in der mein Partner bereit ist, die
Verantwortung für mein Kind mit mir zu teilen, obwohl es nicht sein Kind ist.
Es ist eben wichtig, einen Menschen zu finden, der der Tatsache positiv
gegenübersteht, daß ich ein Kind habe. Ich möchte viel lieber einen Freund
haben, der entweder bereit ist, sich an den Kosten für einen Babysitter zu
beteiligen oder auch einen solchen aufzutreiben hilft; der ferner auch darauf
achtet, daß wir beim Planen über das, was wir Vorhaben, das Kind immer in
unsere Überlegungen einbeziehen, ohne daß ich immer daran erinnern muß. Wenn
ich allein nur die Sorge für das Kind zu tragen habe, erwachsen bei mir daraus
Ressentiments, die die Partnerschaft beeinträchtigen .«
    Viele Frauen stellten fest, daß
es sehr wichtig sei, das richtige Gefühl dafür zu haben, wie sie ihrem Kind den
Gedanken beibringen müßten, daß eine Aufsichtsperson ins Haus käme, oder daß es
für eine Nacht oder über das Wochenende irgendwoanders hinkäme. Diese Frauen
legten Wert darauf, daß sich das Kind bei dem Gedanken wohlfühlt, eine Zeitlang
nicht bei ihnen zu sein und daß es diese Zeit auch wirklich genieße. Die 34
Jahre alte Ariel macht das bei ihrer fünfjährigen Tochter so: »Ich denke, es
ist wichtig, daß ich meine Tochter nicht gerade in eine fremde Umgebung schubse
— etwa indem ich ihr sage: >So kann ich dann ficken<, was doch wohl
gräßlich klingen würde. Aber immerhin scheint es so herauszukommen, wenn ich
einen Weg suche, eine Nacht mit irgendjemandem zu verbringen und meine Tochter
natürlich nicht genau weiß, was das eigentlich bedeutet. Andererseits wünsche
ich natürlich auf gar keinen Fall daß sie das Empfinden hat, VON etwas
wegzugehen, sondern daß sie ZU etwas geht. Ich löse das Problem in der Regel
über Babysitter, wobei sie nicht das Gefühl haben darf, ihr entginge eine
Party, sondern daß jemand zu ihr kommt, den sie gern hat und der ihr Spaß
bereitet, oder daß sie zu jemandem geht, bei dem sie gern ist .«
    Ein anderes größeres Problem
betrifft die Gefühle der Frauen, wenn ein Mann bei ihnen zu Hause eine Nacht
verbringt. Das war ein sehr komplexes Thema bei fast allen alleinstehenden
Frauen, mit denen wir gesprochen haben und von starken Unterschieden
gekennzeichnet. Einige Frauen, vor allem solche aus kleineren Städten, trafen
für längere Zeit überhaupt niemanden, wenn sie sich von ihrem Ehemann getrennt
hatten. Billie, 55 Jahre alt und Mutter einer erwachsenen Tochter, erzählte uns
darüber:
    »Wir lebten in Iowa, als mein
Mann starb. Meine Einstellung zu seinem Tode war die, daß ich mein sexuelles
Leben mit ihm sehr genossen hattet Aber nachdem der Herr ihn nun zu sich
genommen hatte, hieß das für mich, daß ich fortan ohne
Geschlechtsleben auszukommen habe. Auf diese Weise ging ich eben durch diese
Periode ohne jegliche Sexualität hindurch. Es gab da noch so viele offene
Probleme mit dem Weiterleben, daß ich dachte, an Sex sei erst >morgen< zu
denken. Wir waren arm, und ich hatte zu arbeiten, um meine Tochter
großzuziehen. Ich habe in dieser Zeit auch nicht masturbiert, ganz einfach weil
ich das nicht kannte. Ich hatte auch keine Sexualpartner, also wurde ich auch
nicht mit der Problematik der alleinstehenden Mutter belastet, die
Männerbekanntschaften hat. Schließlich lebte ich in dieser kleinen Stadt an der
großen Autobahn, und wenn irgend jemand mich einmal
ansprach, dann wußten das gleich alle. Ehe ich zum ersten Mal einen Mann traf,
war ich bereits dreizehn Jahre verwitwet. Aber ich hatte nicht das Empfinden, irgend etwas vermißt zu haben. Dafür war ich viel zu beschäftigt
mit meiner Arbeit und auch der Erziehung meiner Tochter. Wenn ich heute
zurückschaue, kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, wie ich dieses Leben
damals ausgehalten habe, aus einer glücklichen Geschlechtsverbindung heraus ins
Nichts hinein. Meine Ansichten müssen damals furchtbar streng gewesen sein,
vielleicht war ich aber auch sehr eng mit Gott verbunden. Ich hatte das Gefühl,
daß es einen Grund geben müsse, warum der Herr ihn mir weggenommen hatte. Egal,
jedenfalls akzeptierte ich mein Schicksal. Wenn ich heute zurückschaue, weiß
ich nicht, wieso

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