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Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Titel: Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lonnie Barbach , Linda Levine
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von der Zeit an, als Peggy geboren wurde, eine ständige
Haushaltshilfe, die auch bei uns wohnte. Das war das, was ich an diesem Hause
so gern hatte. Wir hatten eine dritte Etage mit viel Raum für eigene
Ausweichbedürfnisse. Eine ständige Hausangestellte ermöglichte es mir, mich
meiner eigenen Karriere zu widmen und gleichzeitig auch andere Interessen zu
verfolgen .«
    Monique fand einen
unaufwendigen Weg, um Hilfe im Haushalt zu bekommen. Sie erzählte uns:
    »Ein Weg, den man gehen kann,
wenn man einen überzähligen Raum im Hause oder in der Wohnung hat, ist der, daß
man sich an Organisationen wie zum Beispiel an Studenten-Wohnungsvermittlungen
wendet und dort freie Kost und Logis bietet. Dafür bekommt man dann wöchentlich
zwanzig Stunden Arbeitsleistung. Die Studenten sind meistens Ausländer,
sprechen aber in der Regel Deutsch, weil sie ja an unseren Universitäten
studieren. In jeder Stadt findet man derartige Stellen, oftmals kirchliche oder
religiöse Zentren, die sich meistens um Ausländer kümmern. Es ist eine gute
Möglichkeit, auf relativ billigem Wege an eine Haushaltshilfe zu kommen .«
    Die Mehrzahl der von uns
befragten Frauen zogen allerdings den Austausch der Kinder mit befreundeten
Elternpaaren vor: »Weder mein Mann noch ich selbst haben irgendwelche näheren
Verwandten in der hiesigen Gegend. Deshalb sind wir auf Freunde angewiesen, um
einmal die Kinder abgeben zu können und etwas Zeit für uns selbst zu gewinnen.
Als die Kinder noch ein bißchen jünger waren, haben wir uns mit anderen
Elternpaaren dahingehend geeinigt, daß wir gegenseitig die Kinder einmal
übernehmen, auch über Nacht. Auf dem Wege hatten wir einmal einen ganzen Abend
für uns allein. Das war so ungewohnt für uns, daß wir uns wie die Anfänger
benahmen. Es war fast, als würden wir uns erneut erst kennenlernen, fingen erst
an, uns gegenseitig füreinander zu interessieren. Aber gerade das war für uns
sehr nützlich. Wenn man miteinander einen Abend für das Geschlechtsleben plant,
muß das nicht unbedingt heißen, daß man nun den ganzen Abend Liebe macht. Man
braucht eine gewisse Zeitspanne, etwa einige Stunden, damit die Gefühle in
einem wachsen können und jene Höhe erreichen, in der alles dann ganz spontan
wird. Man braucht einfach Zeit, in der man gemeinsam Musik hört oder sich am
Kerzenlicht erfreut oder auch ein schönes Abendessen und Wein miteinander
genießt und dabei fühlt, wie man innerlich immer stärker zusammen wächst. Wenn
wir uns spät am Abend zurückziehen, um miteinander ehelichen Verkehr zu haben,
funktioniert das häufig einfach nicht, weil die Spontaneität und die Zeit, die
man zur Entwicklung dieser Spontaneität benötigt, nicht vorhanden sind .«
    Sind die Kinder erst einmal im
Pubertätsalter, werden für die meisten Eltern die Probleme ein wenig kleiner.
Sie brauchen sich keine Sorgen mehr zu machen, wie man die Kinder beschäftigt
oder wie man jemanden findet, der bei ihnen bleibt und für sie sorgt. Obendrein
haben sie, wenn sie langsam in dieses Alter kommen, auch selbst begriffen, daß
Vater und Mutter auch einmal Zeit für sich allein benötigen und sehen darin
kein Problem mehr. In jedem Fall ist es sehr wichtig, schon während der
vorpubertären Jahre den Kindern zu erklären, wie wichtig es für die Eltern ist,
daß sie Zeit für sich allein haben. Das gilt vor allem dann, wenn über Sex im
Hause nicht gesprochen wird.
    Louise, eine 39jährige
Kindertherapeutin, ist mit Dick, einem Seelenberater, verheiratet. Sie
beschrieb uns, wie sie zum ersten Mal ihrer Tochter erklärte, daß ihr Mann und
sie Zeit für sich allein benötigten, um sich gegenseitig zu lieben:
    »Janet ist jetzt vierzehn Jahre
alt, und als ich meine zweite Ehe einging, war sie gerade elf. Zu dieser Zeit
begann ich gerade, mich in meiner eigenen Haut als Geschlechtswesen wohlzufühlen
und zu begreifen, daß ich das Recht darauf hatte, mir Zeit für mein Sexualleben
mit Dick zu nehmen. Für ihn war es ganz selbstverständlich, daß er seine Kinder
wissen ließ, daß er ein Geschlechtswesen sei. In seiner ersten Ehe pflegte er
ihnen zu sagen: >Eure Mutter und ich werden jetzt nach oben gehen. Wir
werden uns jetzt einige Zeit für uns selbst nehmen .< Dick und ich sprachen darüber und ich versprach ihm, diesen Weg auch zu
versuchen. Also holte ich eines Nachmittags tief Luft und sage zu Janet:
>Dick und ich gehen jetzt für eine Weile nach oben.< Und sie antwortete
wie aus der Pistole geschossen: >Oh fein,

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