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Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Titel: Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lonnie Barbach , Linda Levine
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meiner Kinder. Ich weiß genau, daß sie
dadurch keinerlei negative Gefühle gegenüber dem Sex entwickelt haben oder sich
irgendwie ablehnend verhielten, solange ich keine Schuldkomplexe habe oder mich
ärgere oder unnatürlich empfinde in Bezug auf das, was ich tu. Ich habe mich lange
damit auseinandergesetzt und bin zu dem Schluß gekommen, daß so alles in
Ordnung ist. Deshalb entschied ich mich auch dahin, daß sie meinen Lebensstil
akzeptieren müssen, und es sieht ganz danach aus, daß das bei uns auch
funktioniert .«
    Die Notwendigkeit, ihren
Kindern die Tatsache, daß sie sexuelle Wesen sind, im richtigen Licht
darzustellen und sie nicht zu unterdrücken, brachte für viele Frauen ein
Dilemma mit sich. Einerseits wünschten sie keinesfalls, ihren Kindern den
Eindruck zu vermitteln, es sei in der Ordnung, mit jedem Tim, Dick und Harry
ins Bett zu gehen, denn die Frauen hätten es alles andere als gern gesehen,
wenn ihre Kinder, vor allem ihre Töchter, mit mehreren Partnern geschlafen
hätten. Sie fürchteten auch, ihnen zu großzügige Erlaubnis für eigene sexuelle
Experimente zu erteilen, während sie sie zu einer gesunden sexuellen Haltung in
jedem Fall hinführen wollte. Dora sprach über ihre eigenen Sorgen in bezug auf
ihre sieben Jahre alte Tochter und erzählte:
    »Die andere Seite der Medaille als
alleinstehende Mutter ist die, daß ich meine Tochter immer mit einem Fremden
allein lassen muß, wenn ich einmal über Nacht weggehen will, um mit einem
Partner einen langen Abend und einen gemütlichen Morgen zu haben. Und das ist
eine kritische Angelegenheit. Bis heute habe ich noch niemanden als Babysitter
gefunden, mit dem meine Elaine wirklich gern zusammen sein mag. Deshalb kann
ich mir selbst solch eine Nacht auch nur einmal in der Woche erlauben oder
wenigstens dreimal im Monat. Sonst haben mein Freund und ich Geschlechtsverkehr
am späten Abend, wenn sie schon schläft. Anschließend geht er wieder weg. Ich
erinnere mich an eine Nacht, in der ein Mann bei mir war, mit dem ich etwa
sechs Monate befreundet war. Ich war plötzlich eingeschlafen und wurde gegen
sechs Uhr morgens wach, völlig verwirrt. Er hatte gerade die Eingangstür von
draußen zugezogen, als Elaine wach wurde und hereingetrippelt kam. Das war mir
denn doch alles zu nahe beieinander, als daß ich mich dabei wohlgefühlt hätte.
    Innerlich fühle ich mich
teilweise unsicher und zwiespältig wegen meiner sexuellen Freizügigkeit. Ich
habe Sex wirklich gern, und ich fühle mich prinzipiell wohl dabei, wenn ich
eine Partnerschaft habe, in der die Liebe eine große Rolle spielt. Aber es ist
sehr schwierig für mich, guten Sex mit jemandem zu haben, den ich nicht sehr
gut kenne. Deshalb habe ich das auch nie sehr oft getan. Dazu komme ich daheim
aus einer ganz anderen Umgebung. Bis zu meinem 21. Lebensjahr hatte ich
überhaupt keine sexuelle Begegnung. Aber in jedem Fall ist hier dieses süße
kleine Mädchen mit seinen sieben Jahren, das mein Kind ist, und ich mache mir
einfach Sorgen, wie ich ihm die richtigen Wertvorstellungen vermitteln kann.«
    Manche Frauen bevorzugten auch
die direkte Aussprache, vor allem mit Teenagern. Immerhin war das nicht immer
leicht für den Teenager. Denn obwohl Teenager ausgezeichnet über alle sexuellen
Dinge orientiert sind, befinden sie sich häufig in schmerzhaften Situationen,
in denen sie Entscheidungen für sich finden müssen, wenn auch der Gegenstand
der Schmerzen oft mehr als nur flüchtig ist. Penelopes zwölfjähriger Sohn
entdeckte eines Tages ihre Antibabypillen, als sie bereits geschieden war:
    »Ich weiß nicht mehr, wie lange
ich schon allein war, als mein Sohn, der damals zwölf Jahre alt war, meine
Antibabypillen fand. Er kam zu mir und fragte: >Du nimmst noch die
Antibabypillen ?< Und ich sagte: >Ja.< Er
fragte weiter: >Wozu das? Du bist doch nicht mehr verheiratet .< Ich antwortete: >Nicht verheiratet zu sein, heißt
noch lange nicht, daß ich keine sexuellen Wünsche mehr hätte.< Er darauf:
>Ja, schläfst du denn mit irgend jemandem?< Und ich bejahte das. Nun
begann er zu fragen, wer das sei, und ich sagte ihm: >Das geht nur ihn und
mich etwas an.< Worauf er meinte: >Das willst du mir also wirklich nicht
sagen?< Ich bejahte auch das und sagte: >Ich finde wirklich nicht, daß
dich das etwas angeht.< Darauf erwiderte er: >Das heißt also, wenn ein
Mann hier durch die Eingangstür hereinkommt, darf ich mich nur wundern, daß er
meine Mutter bumst, und verschwinden.< Ich sagte ihm:

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