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Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Titel: Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lonnie Barbach , Linda Levine
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täglichen Pflichten und Sorgen einmal abzuschalten, zumindest
für kurze Zeit.
    Andere Frauen wiederum hatten
herausgefunden, daß sie nur ganz bestimmte Dinge zu tun brauchten, um ihr
sexuelles Interesse Wiederaufleben zu lassen. Das ist so, wie wenn man ausgeht,
um zu essen, ohne eigentlich richtig hungrig zu sein, und dann durch eine
sorgfältige Auswahl des Restaurants, seinen Appetit reizt. Da mag man eines
nehmen mit einer hübschen, Kerzen beleuchteten Umgebung, mit duftendem
Blumenschmuck, wo einen Knoblauchduft an der Tür empfängt. Der gleiche Weg kann
auch zum Wecken sexueller Interessen richtig sein. Vor allem, wenn man einen
langen und harten Arbeitstag hinter sich hat, mag man finden, daß die Wünsche
in einem wachsen, wenn man ein erotisches Buch liest, über eine frühere sexuelle
Erfahrung nachdenkt, die einen erregt, oder wenn man mit Kerzen und Musik eine
sinnliche Atmosphäre schafft.
    Die nötige Stimmung schaffen,
indem man irgend etwas tut, was man besonders gern mag, führt direkt zu jenem
Weg, den viele Frauen seit jeher eingeschlagen haben, um Sex zu erzeugen.
Unsere Kultur lehrt uns, es sei Sache des Mannes, uns zu erregen. Unsere Rolle
dagegen sei nur, herumzusitzen und hübsch auszusehen, während er die Aufgabe
habe, uns hübsche Nichtigkeiten ins Ohr zu flüstern und so die notwendige
Atmosphäre zu schaffen. Viele Frauen erkennen gar nicht, daß die Fähigkeit, sie
zu erregen, durchaus auch in ihren eigenen Händen liegt. Sie argumentierten,
daß ihre besten Sexerlebnisse immer ganz spontan entstanden seien. Immerhin
stellten die meisten dieser Frauen, wenn sie erst einmal ernsthaft darüber
nachdachten, sehr rasch fest, daß viele ihrer besten sexuellen Erlebnisse
dadurch entstanden sind, daß die Situation gut vorbereitet war, wenn sie sich
die Zeit nahmen, das Erlebnis entsprechend zu inszenieren und irgend etwas
dabei anders machten als sonst. Die eine Frau putzte immer ihr Schlafzimmer,
ehe sie Geschlechtsverkehr hatte. Als ihr dann zum Bewußtsein kam, das sei doch
eigentlich schon neurotisch, stellte sie dann bald fest, daß ein unaufgeräumtes
Schlafzimmer ihr Erlebnis beeinträchtigte. Eine andere Frau nahm den
Telefonhörer von der Gabel und traf auch andere Vorbereitungen, damit nichts
ihr Vergnügen unterbrechen könne. Damit soll aber nicht gesagt werden, daß Sex
mitten in der Nacht für fünf oder fünfzehn Minuten weniger wert sei und daher
vermieden werden sollte. Will man aber ein ganz spezielles Sexerlebnis haben,
so muß man es selbst herbeiführen, denn das ist absolut möglich.
    Es erscheint klar, daß das
Interesse an Sex mehr zu tun hat mit einer Vielfalt von Gefühlen, die sich im
Verlauf einer gewissen Zeit entwickeln, als mit jenen ganz spezifischen, die in
dem Augenblick auftreten, in dem die Möglichkeit zum Sex gegeben ist. Es
handelt sich dabei um Gefühle für sich selbst wie für die jeweiligen Partner,
dazu um solche, die unmittelbar aus dem gemeinsamen Geschlechtsverkehr
entstehen. Sie setzen die Frauen und ihre Partner in die Lage, im allgemeinen erst überhaupt zum Geschlechtsverkehr angeregt
zu werden. Eine Anzahl von Frauen bezeichnete das bewußte Erschaffen eines
Gefühls als besonders guten Weg, sich selbst zu erregen. Diese Gefühlslage der
Vorwegnahme entwickelte sich oftmals über mehrere Stunden hinweg, manchmal
sogar über ein oder zwei Tage. Kathryn, mit 37 Jahren bereits seit sechzehn
Jahren verheiratet, beschreibt zwei Wege, die sie und ihren Mann langsam
hinführen zur sexuellen Begegnung:
    »Wir hatten verschiedene Wege,
die uns zum Geschlechtsverkehr führten, keiner von ihnen war, meiner Erinnerung
nach, bewußt geplant. Einmal schauten wir gemeinsam das Fernsehen an. Es war
so, wie es gern geschieht, das Fernsehen lief, und wir spielten jeder mit des anderen Füßen und das über lange Zeit hin. Nach der
Hälfte des Programms schauten wir kaum noch hin und nachdem es zu Ende ging,
sahen wir überhaupt nichts mehr davon. Bei einer anderen Gelegenheit schob er
mir einen Zettel unter den Teller bei Tisch, auf dem stand: >Hast Du irgend
etwas Besonderes vor, wenn wir den Nachtisch gegessen haben ?« Das fand ich großartig, denn während des ganzen Essens dachte ich nur daran,
was hinterher kommen würde .«
    Die 34 Jahre alte Harriet, seit
zehn Jahren verheiratet, kam auf die Idee einer Sex-Party, um mit einer solchen
Veranstaltung ihr Eheleben mit ihrem Mann wieder zu verjüngen:
    »Wir treffen öfters miteinander
eine Verabredung

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