Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse
Masturbation haben
Frauen keinerlei Anregungs- oder Reizmomente, die von einem Partner ausgehen,
sondern müssen alles aus sich selbst schöpfen. Deshalb erschien es allen Frauen
ungeheuer wichtig, sich auf sexuelle Gedanken und Gefühle konzentrieren zu
können und alle anderen Gedanken auszuschalten. Manche Frauen sahen darin eine
schwierige Angelegenheit, hatten aber Mittel und Wege herausgefunden, um sich
ganz konzentrieren zu können. Manche wollten erotische Bücher lesen oder Bilder
anschauen oder phantasieren. Andere fanden für sich heraus, daß bestimmte Arten
von Musik ihnen helfen, sachfremde Stimmungen und Gedanken auszuschalten. Sogar
ein konstanter Ton, wie etwa von einem Ventilator oder einem Haarfön, erwies sich als Hilfsmittel, um seine
Aufmerksamkeit besser auf die Gefühle
konzentrieren zu können, die sie in ihrem Körper fühlten, wenn sie alles andere
ausschlossen.
Viele Frauen kennen keine
Schwierigkeiten, zum Orgasmus zu kommen,
wenn sie sich auf die Vorgänge in ihrem Körper konzentrieren oder sich die
Gefühlserlebnisse ins Gedächtnis zurückrufen, die sie beim Geschlechtsverkehr
mit einem Partner hatten. Manche haben auch visuelle Phantasien. Phantasien
fanden in den letzten fünf Jahren sehr viel Aufmerksamkeit, vor allem durch
Bücher wie die von Nancy Friday. In der Vergangenheit hätten Frauen wohl kaum
zugegeben, daß sie sexuelle Phantasien haben. Anständige Mädchen hatten so
etwas nicht. Wir haben den gründlichen Forschungen zu danken, die die weite
Skala der weiblichen Phantasievorstellungen aufzeigen und beweisen, daß solche
Phantasievorstellungen nicht unbedingt auch auf die geistige Stabilität
einwirken können.
Inzwischen ist das Pendel so
weit zur anderen Seite ausgeschlagen, daß wir oft als Sexualtherapeutinnen
Frauen bei uns sehen, die sich darüber Sorgen machen, daß sie eben KEINE
Phantasievorstellungen haben. Es scheint, daß die Medien für die Frauen einen
anderen Sexualstandard kreiert haben — eine Frau SOLLTE Sexualphantasie haben,
sie müßte... mit dem Erfolg, daß manche, die solche Vorstellungen nun einmal
nicht haben, sich unterlegen fühlen. Grundsätzlich ist keine Methode geistiger
Aufreizung besser als die andere, und was bei der einen Frau gut klappt,
funktioniert bei der anderen noch lange nicht. Wichtig ist nur, herauszufinden,
welche Methode für einen selbst am besten wirkt. Die Phantasievorstellungen der
Frauen in unserer Befragung, reichten vom Allzumenschlichen bis zum
Außergewöhnlichsten.
Monique, 32 Jahre alt,
verheiratet, erzählte uns:
»Ich hatte immer den Eindruck,
daß meine Phantasie wesentlich schlechter entwickelt sei als die anderer
Frauen, und das hat mich sexuell stark behindert. Ich erinnere mich, als ich
das erste Mal Nancy Friday’s Buch >Mein geheimer Garten< las, war ich
damals ebenso erschrocken wie neidisch gegenüber einer Frau, die sich solchen
wilden Phantasievorstellungen hingab. Ich fand immer, meine eigenen Phantasien
seien so gewöhnlich, so alltäglich. Es wurde einer der schwersten Kämpfe in
meinem Leben mit mir selbst, zu einem guten Gefühl mit mir selbst, einem Ja zu
mir zu kommen und einzusehen, daß alles, was mich erregt, auch in Ordnung ist .«
Jane, 45 Jahre alt, Anwältin,
geschieden und Mutter zweier Söhne von dreizehn und fünfzehn Jahren, erklärte
uns:
»Ich dachte immer, ich sei
nicht ganz normal, weil alle meine Zeitgenossinnen, einschließlich meiner
besten Freundin, immer Phantasien hatten, wenn sie mit ihren Männern
Geschlechtsverkehr hatten. Bei mir kam das nie vor. Aber ich habe nun
Phantasievorstellungen zu Hilfe genommen, wenn ich masturbiere und die finde
ich sehr hilfreich. Entweder ich stelle mir vor, ich sei mit jemand beisammen,
mit dem ich das Zusammensein früher einmal sehr genossen habe, oder ich benutze
Phantasievorstellungen, daß ich mich auf etwas einlassen würde, wozu ich in der
Wirklichkeit zu ängstlich wäre, etwa über harten Sex oder Sex als rein
animalisches Erlebnis.
Die meisten Phantasiebilder der
Frauen spiegelten mögliche Situationen oder mögliche Liebhaber wider oder
riefen ihnen besonders erinnerungswerte Sexualerlebnisse ihrer eigenen
Vergangenheit ins Gedächtnis zurück. Samantha, 35 Jahre alt und geschieden,
machte dazu folgende Ausführungen:
»Ich genieße die Masturbation
am meisten in einem warmen Schaumbad. Wenn meine Phantasie zu spielen beginnt,
fange ich damit an, mich selbst zu streicheln. Meine Phantasievorstellungen
gehen immer
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