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Der Eiserne König

Der Eiserne König

Titel: Der Eiserne König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Henry Eagle
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Fell eines Wolfshundes war. »Die Decke ist unversehrt«, stellte er mit Blick auf die Malereien fest.
    »Sie haben gehaust wie Vieh«, sagte Hella, die sich im Saal umsah: Schimmelnde Essensreste und stinkende Bierlachen, umgekippte Tische und Bänke.
    »Das ist guter Brauch bei Siegern«, sagte der auf einen Stock gestützte Helmdag.
    »Sieger? Pah!«, spie Harlung aus.
    Bei ihrer Ankunft war kein Besatzer mehr dagewesen. Die Nachricht vom Tod des Eisernen Königs schien sich rasch verbreitet zu haben, vielleicht durch die Wilde Jagd, die sich in alle vier Winde zerstreut hatte.
    Da traten Hans und Grimm ein. Rumpenstünz, der an einem Fenster stand und den Schneehimmel betrachtete, drehte sich um und sagte: »Sieh an. Der Mann, der die Fronten häufiger wechselt als seine Unterwäsche.«
    »Ich halte euch nicht lange auf«, erwiderte Grimm. »Hier ist Barbera.« Er stellte die Kiste auf einen Tisch, ließ die Riegel aufschnappen und holte die Flasche heraus.
    »So klein und dick habe ich sie nicht in Erinnerung«, spottete Harlung.
    Hilck von der Usse sah Grimm stirnrunzelnd an und ging zur Flasche: Der Nebelstreif waberte darin, ein Arm erschien, ein Schenkel, ein Bein. Dann drückte Barbera ihr Gesicht gegen das Glas. Der Gograf erschrak. »Sie ist es tatsächlich«, stieß er hervor. »Wie kommt sie in diese Flasche?«
    »Das ist eine lange Geschichte«, sagte Grimm. »Seht lieber zu, dass sie nicht wieder herauskommt.« Er verneigte sich vor den zwei Gografen, machte auf dem Hacken kehrt und wollte gehen.
    »Wohin willst du?«, fragte Hans.
    »Nach Westen! Immer nach Westen!«, rief Grimm über die Schulter. »Ins Unbekannte. Hier ist kein Platz für Untote wie mich.«
    »Bleib als Heerführer bei uns«, schlug Helmdag vor.
    Grimm lachte auf. »Für mich gibt es keine Hoffnung mehr«, sagte er und schritt sporenklirrend aus dem Saal.
    Das war das Letzte, was man je von ihm sah.
    »Ich werde nicht schlau aus diesem Mann«, sagte Hilck von der Usse. »Auf wessen Seite hat er gestanden?«
    Harlung lauschte Grimms verhallenden Schritten. »Auf seiner eigenen«, meinte er schließlich. »Grimm ist ein Wanderer zwischen den Welten. Und zwischen Leben und Tod.«
    Die Flasche wackelte, als Barbera zeterte. Sie drückte ihr Gesicht gegen das grüne Glas, aber ihre Züge wurden immer verschwommener.
    »Sie ist wütend«, sagte der grinsende Rumpenstünz.
    »Wundert dich das?«, fragte Hans. »Kein Haus, keine Diener, keine Gelegenheit für Bösartigkeiten – das ist bitter.«
    »Platz ist in der kleinsten Hütte«, brummte Harlung und tat die Flasche wieder in die Kiste.
    »Wir werden sie für immer verbannen«, sagte Helmdag. »Ich weiß auch schon, wie!«
    Die anderen sahen ihn neugierig an, aber er schwieg.
     
    Drei Tage später trafen Alwine, Sanne und die Muhme in einem von den Welsen gezogenen Boot ein. Sie wurden von Meister Grimbart und Reineke Fuchs freudig begrüßt.
    »Du bist ja richtig rund geworden«, sagte Sanne, die den Kopf des Fuchses tätschelte.
    »Der Winter bricht an«, erwiderte er. »Da muss man sich eine Speckschicht anfressen.«
    »Seine Speckschicht besteht aus geklauten Hühnern«, grunzte der Dachs.
    »Besser Hühner im Bauch als Stroh im Kopf«, gab der Fuchs zurück.
    »Besser Stroh im Kopf als gar nichts«, konterte der Dachs.
    »Besser gar nichts als überhaupt nichts«, zischte der Fuchs.
    Meister Grimbart sah ihn finster an. Dann fragte er: »Wo ist Maleen?«
    »Sie bleibt als Hüterin bei dem jungen Baum«, antwortete die Muhme.
    »Mit dem grottigen Olm und dem Nüsse nagenden, lebenden Staubwedel?«, hechelte der Fuchs. »Die Arme.«
    »Seid endlich still, ihr beiden«, sagte Alwine. »Wir sollten froh sein, dass alle glimpflich davongekommen sind.«
    »Nicht alle«, murmelte der Dachs. »Leider nicht alle …«
    Bald darauf standen die drei Frauen am gläsernen Sarg, in dem Sneewitt im Rittersaal aufgebahrt worden war. Sanne brach in Tränen aus, und die Muhme rang um Fassung – sie stieß ihren Stock auf den Boden und schimpfte vor sich hin.
    »Sie wollte dem Eisernen König den Eschenpflock ins Herz stoßen, und genau das hat sie getan«, erzählte Rumpenstünz, der seine Tochter an sich drückte.
    »Vielleicht küsst ein Prinz sie wach«, flüsterte Alwine.
    »Oh, nein. Das wäre nicht in ihrem Sinn. Sie hat mit Prinzen keine sehr guten Erfahrungen gemacht«, erwiderte Sanne, die trotz der Tränen lächeln musste.
    »Die Prinzen hatten es sicher auch nicht ganz leicht mit

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