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Der Eiserne König

Der Eiserne König

Titel: Der Eiserne König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Henry Eagle
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Der Fuchs hat recht: Er ist nur eine Weißwurst mit Kiemen.«
    Maleen überhörte sie und fragte: »Was ist geschehen?«
    »Ich habe noch keine Nachricht«, antwortete der Grottenolm. »Aber die grüne Kraft regt sich – ein Zeichen dafür, dass der Eiserne König geschwächt worden ist.«
    Maleen dachte an ihre Gefährten, und trotz der guten Kunde wurde ihr bang um das Herz.
     
    Im Unkengrund war die Schlacht nach der kurzen Erstarrung neu entbrannt. Aber Karontiden und Kultknechte waren nicht mehr bei der Sache; sie sahen immer wieder zum Hügel, ihr Angriff verlor an Kraft, ja sie wichen sogar zurück, obwohl sie weit in der Überzahl waren.
    In dieser Schwächephase gelang dem Gografen mit Hella und seinen Rittern der Durchbruch zum Heer. Der aus zahlreichen Wunden blutende Harlung, die Streitaxt in beiden Händen, rief ihm zu: »Wo ist die Wilde Jagd? Und warum greifen sie nicht mehr an? Sie haben es doch fast geschafft!« Er zeigte auf seine Männer, die aus geröteten Augen ins Leere starrten, erschöpft oder verwundet am Boden lagen.
    Das Feuer des Scheiterhaufens, der sich im Bogen über das Schlachtfeld zog, flackerte nur noch stellenweise auf. Die Streitmacht des Eisernen Königs zauderte immer noch. Aus Tausenden von Kehlen drang ein Grollen, aber es war weder wütend noch blutrünstig, sondern eines, in dem die dumpfe Furcht eines von Jägern gestellten Wolfes lag. Karontiden hoben die Schwerter, als wollten sie böse Mächte abwehren, Kultknechte zögerten, erste Krieger ergriffen die Flucht. Die Gegner standen sich ratlos gegenüber: War die Schlacht geschlagen? Wer war der Sieger, wer der Verlierer?
    Da ertönten hinten in der Streitmacht entsetzte Schreie und Rufe, die sich durch die Reihen fortpflanzten und schließlich auch in vorderster Front ertönten.
    »Was ist da los?«, fragte Hans-mein-Igel, der Knappe.
    »Wir sollten die Gelegenheit für einen Gegenschlag nutzen«, sagte Harlung. »Jetzt oder nie!«
    »Ich weiß nicht«, murmelte Hilck von der Usse und ließ den Blick über seine abgekämpften Ritter gleiten. »Seltsam, dass eine Schlacht stockt.«
    »Irgendjemand kommt von hinten durch die Streitmacht«, rief Hella.
    Die Reihen des Feindes taten sich auf. Karontiden wichen zurück, warfen röhrend den Kopf in den Nacken. Kultknechte traten beiseite und schlugen mit ihrem Schwertarm auf den Brustpanzer.
    Dann erschienen die Gefährten. Der Schein des erlöschenden Scheiterhaufens warf ihre Schatten über den Unkengrund. Rumpenstünz schritt mitten durch die Scharen der Feinde, Sneewitt in seinen Armen und gefolgt von Hans, der Helm und Schuppenpanzer des Eisernen Königs auf einer Lanze trug. Hinter ihm ging Helmdag, das Schwert des Königs in der Hand. Zuletzt kamen die sieben Recken, die nicht mehr im Fellranzen verschwinden konnten, weil er von der Klinge der Karontide durchbohrt worden war. Die Feinde jammerten und klagten, ließen die Gefährten aber unbehelligt durch. Als diese das Leichenfeld überquerten, auf dem die Schlacht getobt hatte, kam ein verletztes Pferd angetrabt, rieb seine Nüstern an Sneewitts Wange und wieherte klagend. Das Heer tat sich ebenso vor ihnen auf wie die Streitmacht. Alle Krieger, die Anführer und Hilck von der Usse verneigten sich tief vor der toten Sneewitt.
    Ein vielstimmiges Klirren ertönte, als Krieger und Kämpfer des Eisernen Königs die Waffen wegwarfen. Sie wälzten sich durch die ersterbenden Flammen und flohen in die Nacht, die alles in Dunkel und Stille tauchte.

36. Der Weg der Welse
    Der Tag brach an, und er war heller als der vorhergehende. Grimm ritt durch in den Greting. Zwischen den kahlen, von Schimmel bedeckten Eichen zeigte sich ein Hirsch, der beim Anblick des Reiters die Flucht ergriff. Eine Wildschweinrotte lief in einiger Entferung vorbei, und in den Waldestiefen rief ein Vogel.
    Grimm gab dem Rappen einen Klaps auf den Hals und sagte: »Das Leben regt sich wieder, Schwarzer. Es liegt Hoffnung in der Luft. Aber«, fügte er hinzu, »nicht für mich. Nein, nicht mehr für mich.«
    Die auf seinem Helm befestigte Suppenkelle streifte Zweige, aber das kümmerte ihn nicht. Er kannte sein Ziel, und er hatte es nicht eilig. Er trabte durch den dichten Wald, schlängelte sich durch Klüfte, sprang über Abgründe, hielt Ausschau nach Landmarken, die er von früheren Ritten durch den Greting kannte. Als der Nachmittag anbrach, sah er die Hütte, die sich vor die Steilwand duckte. Er zügelte den Rappen und flüsterte: »Da sind wir,

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