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Der eiserne Skorpion - Roman

Der eiserne Skorpion - Roman

Titel: Der eiserne Skorpion - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Hand, um ihr richtig wehzutun.«
    Cormac versuchte schnell nachzudenken, aber es fiel ihm nicht leicht. »Also haben sie mich manipuliert«, sagte er.
    Samara starrte ihn nur an.
    »Aber ihr habt bekommen, was ihr wolltet, was bedeutet, dass ihr nach wie vor in meiner Schuld steht«, versuchte er es.
    Sie starrte ihn weiter an, und ein hässliches Lächeln verzog allmählich ihr Gesicht. Eine Hand senkte sich ihm auf die Schulter, und jemand hielt ihm den Mund dicht ans Ohr.
    »Cormac«, sagte eine jetzt mühelos erkennbare Stimme, »ich denke, sie weiß, dass du nicht mein Partner bist.«
    Carl.
    Dann traf die Erinnerung an Yallow, wie sie blutend am Boden lag, Cormac wie ein Schlag in den Bauch.
    Carl fuhr fort: »Aber ungeachtet dessen möchte ich wirklich erfahren, ob die ECS dich ausgesucht hat, weil du gerade passend greifbar warst, oder ob du wie ich nicht ganz bist, was der äußere Anschein nahelegt.« Carl hob die Hand, packte Cormac am Kinn und drehte ihm den Kopf, bis sie sich gegenseitig direkt ins Gesicht blickten. »Siehst du, wenn du einfach nur die passende Wahl warst, dann kann ich daran erkennen, dass die ECS keinen Verdacht gegen mich hegte, bis die Sache am Schiff schiefging, und damit weiß ich dann auch, dass unsere Methode, das ECS-Militär zu infiltrieren, nach wie vor funktioniert. Solltest du jedoch ein Agent sein, dann heißt das, dass sie seit längerem hinter mir her sind – und das müssen wir dann wirklich erfahren.«
    Carl ließ los und wich zurück. Mit knackenden Halswirbeln drehte Cormac den Kopf, um hinter sich zu blicken. Er sah Werkbänke. Carl, der in der Uniform eines Wartungstechnikers der Armee steckte, machte sich daran, die sofort erkennbaren Antimaterieflaschen in einen großen Kasten aus gebürstetem Aluminium zu packen.
    »Wir haben die Gehäuse im Loch zurückgelassen und nur die Antimaterieflaschen mitgenommen.«
    Cormac wandte sich wieder Samara zu.
    »Wie konntet ihr sie erreichen, ohne dass man euch entdeckte?«, fragte er. »Sie wurden schließlich bewacht.« Es erschien ihm wichtig weiterzureden, hinauszuzögern.
    »Die Kanalisation«, sagte sie, richtig stolz auf sich. »Du hast die Dinger gerade zwanzig Meter neben einem Kanal vergraben. Wir mussten schon ein wenig graben, um sie zu erreichen, aber es war die Sache wert.«
    Sie richtete den Blick an ihm vorbei auf Carl. »Bist du fertig?«
    »Kann losgehen«, antwortete Carl.
    Samara wandte sich an Pramer und Skyril. »Schneidet ihn los und gebt ihm was anzuziehen. Sollte er irgendwas versuchen, brecht ihm die Arme, aber bringt ihn nicht um. Wir möchten im Stützpunkt noch ein Gespräch mit ihm führen.« Sie warf einen Blick auf Carl. »Ein sehr langes Gespräch.«
    Im Stützpunkt ...
    Als sie die Stricke durchschnitten, die ihn an den Stuhl banden, hätte er niemanden angreifen können, da er genug damit zu kämpfen hatte, nur auf die Beine zu kommen. Skyril wich ein Stück weit zurück, während Pramer ein Kleiderbündel holte und auf den Stuhl legte. Cormac kämpfte sich in eine Jeans und ein schwarzes T-Shirt mit einem holografischen Logo auf der rechten Brustseite. Sonst gehörte nur noch ein abgetragener Hut mit breiter schlaffer Krempe dazu, den er liegen ließ. Obwohl er von der Kampfausbildung her robuste Füße hatte, hätte er gern Schuhe gehabt – denn man rannte besser, wenn die Füße gut geschützt waren. Pramer nahm den Hut zur Hand und rammte ihn Cormac auf den Kopf.
    »Los.« Skyril versetzte ihm mit der Flakpistole einen Stoß in den Rücken und zog sich außer Reichweite zurück. Als Samara die Tür öffnete, ging Carl um Cormac herum und trat zu ihr, wobei er den Kasten aus gebürstetem Aluminium an sich drückte.
    »Falls du nach oben blickst«, sagte Skyril, »schneide ich dir das rechte Auge heraus.«
    Jetzt kapierte Cormac, was es mit dem Hut auf sich hatte. Die Separatisten sorgten sich um Satelliten und deren Überwachungs- und Erkennungssysteme, die sicherlich nach Cormac Ausschau hielten. Falls er nach oben blickte, bestand eine kleine Chance, dass man ihn entdeckte und eine Einheit Spartasoldaten oder etwas in dieser Art zu seiner Rettung kam, aber war diese Chance ein Auge wert?
    »Er wird nicht aufblicken«, sagte Carl. »Ist ein wolkiger Tag heute.«
    Skyril packte Cormac an der Schulter und schob ihn zur Tür, während Pramer mit nichtssagender Miene zusah. Er und Cormac hatten gemeinsam gekämpft, was vielleicht etwas bedeutete. Mit gesenktem Kopf ging Cormac hinter Samara

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