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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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erwiderte Schwejksam
schwer. »Was ist jetzt schon wieder schiefgelaufen?«
»Erstens haben wir jeglichen Kontakt mit der Unerschrocken verloren. Irgend etwas unten in der Stadt stört unsere Kommunikationssysteme. Das ist eine neue Entwicklung,
seit unser erstes Team auf diesem Planeten war. Und es bedeutet, daß wir hier feststecken, wenn irgendwas passiert. Wir
können keinerlei Verstärkungen anfordern, und wir können
uns nicht evakuieren lassen. Wir sitzen fest, bis die Pinassen
zur vorher vereinbarten Zeit wiederkommen. Und das ist erst
in vier Stunden. Vielleicht interessiert Euch in diesem Zusammenhang, daß die erste Mannschaft insgesamt zwei Stunden und siebzehn Minuten überlebt hat.«
»Und die wirklich schlechte Nachricht?« fragte Schwejksam nach einer kurzen Pause.
»Die Minenausrüstung hat aufgehört zu funktionieren. Der
Aufzug arbeitet noch, aber der Schacht führt nur bis zum
Rand der unterirdischen Stadt. Wir werden mindestens eine
Stunde marschieren müssen, bis wir das Gewölbe erreicht
haben.«
Großartig , dachte Schwejksam. Einfach großartig . Er hatte
fest darauf gezählt, daß er die fremdartige Technologie der
Stadt und ihre Auswirkungen auf das menschliche Bewußtsein würde vermeiden können. Außerdem würde jetzt weitaus
weniger Zeit bleiben, um sich mit dem auseinanderzusetzen,
was auch immer aus dem Gewölbe zum Vorschein kommen
mochte. Schwejksam dachte angestrengt nach.
»Gibt es einen Verdacht, warum die Minenausrüstung versagt hat?«
»Nein. Die Telemetrie ist zusammen mit den Kommunikationssystemen ausgefallen. Die einzig halbwegs positive
Nachricht ist, daß die Aufzüge noch arbeiten. Jedenfalls im
Augenblick.«
»Also gibt es keinerlei Garantie, daß sie noch funktionieren,
wenn wir aus der Stadt zurückkehren wollen?«
»Richtig.«
»Wunderbar. Also gut. Wir machen weiter wie geplant. Im
Gegensatz zum ersten Kontaktteam haben wir Kampfesper
und ESP-Blocker bei uns. Ich hoffe doch, daß entweder die
einen oder die anderen uns einen gewissen Schutz vor dem
schädlichen Einfluß der Stadt bieten können. Und wenn nicht,
dann werden wir sehr schnell herausfinden, wie hart unsere
Truppe wirklich ist. Setzt die Marineinfanterie in Bewegung,
Investigator. Die Zeit läuft gegen uns.«
Die Fahrt im Aufzug war ziemlich ernüchternd. Es war eng,
drückend und ganz entschieden nichts für Klaustrophobiker,
aber jeder war in seinen Gedanken bei dem bevorstehenden
Horror, der in der Stadt auf sie zukommen würde, und niemand nahm wirklich Notiz von der bedrückenden Enge. Da
die Kommunikationssysteme ausgefallen waren, machte es
auch keinen Sinn, auf das Signal der Infanteristen zu warten,
und so hofften Schwejksam und Frost auf das Beste, als sie
mit der ersten Abteilung Kampfesper in den Schacht einfuhren.
Die Stadt selbst schien still und friedlich, doch Schwejksam
kam es vor wie die Stille eines Friedhofs. Die Marineinfanteristen hatten bereits einen Sicherungskordon gebildet, und
helle Scheinwerfer drängten die Dunkelheit in alle Richtungen
zurück. Die Soldaten hielten ihre Waffen feuerbereit und sahen mehr als entschlossen aus, sie beim geringsten Anlaß
auch zu benutzen. Frost summte irgend etwas Aufmunterndes
und setzte sich in Bewegung, um den Sicherungskordon zu
inspizieren, während Schwejksam die Esper auf einer Seite in
Stellung gehen ließ. Im Augenblick arbeiteten alle drei ESPBlocker, und der Kapitän hoffte, daß ihr Feld stark genug sein
würde, um die gesamte Mannschaft zu schützen. Trotzdem
instruierte er die Esper, einen starken psionischen Schirm aufrechtzuerhalten – für den Notfall. Sie folgten seiner Aufforderung ohne Zögern, die Augen in unbestimmte Fernen gerichtet. Schwejksam machte ihnen keinen Vorwurf. Auch er hatte
Mühe, seine Augen von der Dunkelheit dort draußen abzuwenden. Alles konnte dort auf sie lauern. Wirklich alles.
Die Wampyre warteten geduldig auf Befehle. Stelmach
starrte mit offenstehendem Mund in die Runde. Es war eine
Sache, die Stadt auf einem Bildschirm aus relativ sicherer
Entfernung zu betrachten, und eine völlig andere, mitten drin
zu stehen und alles aus erster Hand zu erleben. Er bemerkte,
daß Schwejksam ihn beobachtete, und schloß mit einem
schnappenden Geräusch den Mund. Dann bellte er seine Befehle, und die Wampyre bildeten ohne besondere Eile einen
Ring um ihn. Was auch immer geschehen mochte – Stelmach
war anscheinend fest entschlossen, unter allen Umständen zu

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