Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
gesehen, wie Schwerter an den Panzern der Fremden
zersplitterten, wie Disruptorstrahlen abprallten und scheinbar
keinerlei Schäden anrichteten. Allmählich begann er sich zu
fragen, ob irgend etwas die Fremden aufhalten könnte. Außer
einem weiteren Sengen.
Und ausgerechnet diese Kreaturen wollte die Imperatorin zu
ihren neuen Stoßtruppen machen, und er, Johan Schwejksam,
sollte sie zu diesem Zweck einfangen.
»Ich denke nicht, daß wir den Truppen diese Aufnahmen
zeigen sollten«, sagte Stelmach. »Es würde sie nur nervös
machen.«
»Sie haben sie bereits gesehen«, erwiderte Schwejksam.
»Nach meiner Erfahrung halten informierte Soldaten länger
durch.«
»Dann werde ich mit Eurer Erlaubnis alles für die Landeoperation vorbereiten, Kapitän«, sagte Stelmach. »Ich habe
noch ein paar Dinge zu erledigen.«
»Tut, was immer Ihr tun müßt«, erwiderte Schwejksam.
»Wir gehen pünktlich runter. Wenn Ihr bis dahin nicht fertig
seid, müßt Ihr zu Fuß hinterherkommen.«
Stelmach nickte knapp und verließ die Brücke. Frost rümpfte die Nase. »Der Mann braucht mehr Ballaststoffe in seiner
Ernährung. Gibt es wirklich keine weiteren Filmaufnahmen
vom ersten Kontakt?«
»Das ist alles, was zu sehen ist. Außerdem schätze ich, daß
ich nicht viel mehr ertragen könnte. Ich glaube nicht, daß ich
schon jemals so bösartige und tödliche Kreaturen gesehen
habe.«
»Da habt Ihr verdammt recht«, stimmte ihm Frost zu. Sie
grinste breit. »Ich kann es kaum abwarten, ihnen gegenüberzutreten. Muß Jahre her sein, daß ich richtig herausgefordert
worden bin.«
Das Schlimme daran ist , dachte Schwejksam trocken, daß
sie das ernst meint.
    Die Oberfläche Grendels sah in Wirklichkeit noch viel deprimierender aus als auf den Schirmen aus dem Orbit herab. Ein
einziges riesiges Aschenmeer erstreckte sich in alle Richtungen bis zum Horizont, geschwungen, eben, tot. In der Luft
trieb Asche und trübte das Licht der purpurnen Sonne. Es
schien, als würde der Himmel selbst bluten. Die fünf Pinassen
der Unerschrocken landeten eine nach der anderen auf den
eigens dazu errichteten stählernen Plattformen, die über der
Asche schwebten. Sie blieben gerade lange genug, um die
Mannschaft der Kontaktgruppe und ihre Ausrüstung zu entladen, bevor sie wieder abhoben und verschwanden. Kapitän
Johan Schwejksam warf einen Blick in die Umgebung und
versuchte zugleich, ein Gespür für die veränderte Gravitation
zu entwickeln. Er fühlte sich ein wenig schwerer als gewöhnlich, aber es war auszuhalten. Der Atemregenerator in seinem
Uniformkragen umgab seinen Kopf mit einer Blase aus frischer Luft. Selbst wenn das übelkeitserregende Gemisch von Grendels Atmosphäre atembar gewesen wäre, hätte die darin
schwebende Asche ihn innerhalb von Sekunden geblendet und
seine Lungen verätzt. Er blickte den startenden Pinassen mit
gemischten Gefühlen durch den blutigen Himmel hinterher.
Jetzt war er wirklich ganz auf sich allein gestellt.
    Schwejksam drehte sich um und musterte seine Leute. Sie
hatten sich bereits jetzt in drei Abteilungen aufgespalten:
Esper, Marineinfanteristen und Wampyre. Alle hatten ihre
Augen auf den Kapitän gerichtet und erwarteten seine Befehle. Als wüßte er besser als sie, was als nächstes zu tun sei. Wenn du Zweifel hast , dann gib dir wenigstens einen zuversichtlichen Anschein.
    »Also gut, alles herhören! Die Minenroboter haben einen
Aufzug konstruiert, der uns in die verschüttete Stadt unter den
Landeplattformen bringt. Die schlechte Nachricht ist, daß
nicht mehr als fünfzehn Leute gleichzeitig hineinpassen. Deshalb werden die Marineinfanteristen als erste hinuntergehen
und die Situation begutachten. Sobald wir hier oben die Nachricht erhalten, daß alles in Ordnung ist, werden Investigator
Frost und ich mit den Espern hinterherfahren. Anschließend
folgen Sicherheitsoffizier Stelmach und seine Wampyre. Die
Waffen sind schußbereit, meine Damen und Herren! Wenn
sich etwas bewegt, das nicht zu uns gehört, wird sofort geschossen. Ihr müßt nicht auf meine Erlaubnis warten. Und
haltet Euch unter Kontrolle, sobald wir unten sind. Die Technologie der Fremden hat einen eigenartig beunruhigenden
Einfluß auf das menschliche Bewußtsein. Konzentriert Euch
allein auf Eure Aufgabe, und alles sollte glattgehen. Fragen?«

»Wollt Ihr zuerst die schlechten Nachrichten oder die wirklich schlechten Nachrichten hören?« fragte Frost.
»Redet nicht um den heißen Brei«,

Weitere Kostenlose Bücher