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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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konnten
sie keinerlei Anzeichen für Leben auf dem Planeten entdekken. Jedenfalls fanden sie nichts, das sie als Leben erkannt
hätten. Natürlich waren sie nicht imstande, die Gewölbe zu
durchdringen. Vielleicht ist ja die Stadt selbst ein lebender
Organismus …?«
»Und hungrig.«
»Nicht unbedingt. Es ist grundverkehrt, menschliche Motive
in die Handlungsweise fremder Rassen zu projizieren. Diese
Zwischenfälle könnten genausogut ihre Methode sein, mit uns
in Kontakt zu treten.«
»Dann möchte ich wirklich nicht wissen, was sie uns sagen
wollen. Obwohl ich denke, wir können getrost davon ausgehen, daß es nichts Freundliches ist.«
»Vielleicht ist es eine Warnung?« überlegte Frost laut.
»Vielleicht will irgend jemand uns sagen, daß wir umkehren
sollen, bevor wir zum Gewölbe kommen und dem begegnen,
was darin auf uns wartet?«
»Ihr seid stets voll erbaulicher Information, Investigator,
nicht wahr?« brummte Schwejksam. Er warf einen Blick auf
die hinter ihm ziehende Mannschaft. »Stelmach, schafft Eure
Wamypre herbei. Ich möchte, daß sie von nun an die Führung
übernehmen, da wir so dicht beim Gewölbe sind.«
»Warum?« wollte Stelmach wissen.
»Nun, erstens, weil ich hier der Kapitän bin und das Kommando habe, und zweitens, weil sie nicht so einfach zu töten
sind. Also macht schon.«
»Ihre Reaktionsgeschwindigkeit ist der unseren weit überlegen, und sie können eine ganze Menge mehr einstecken«,
sagte Stelmach. »Aber die Wampyre sind viel zu kostbar, um
sie unnötigen Risiken auszusetzen.«
»Mein lieber Stelmach, schickt die Wampyre nach vorn.
Noch ein weiteres Wort des Widerspruchs, und Ihr geht selbst
voraus. Habt Ihr mich verstanden?«
Der Sicherheitsoffizier dachte einen Augenblick über die
Angelegenheit nach, bevor er zögernd nickte. Langsam ging
es weiter, und die Wampyre bildeten die Vorhut. Die Marineinfanteristen murrten unzufrieden. Sie waren nicht sicher, ob
sie erleichtert oder beleidigt reagieren sollten. Langsam zog
die Stadt an ihnen vorbei, dunkel und glitzernd und sich vielleicht der Eindringlinge bewußt.
Endlich, nach einer Stunde und siebzehn Minuten, erreichten sie das Gewölbe.
Es war groß. Monolithisch. Seine schimmernden Stahlwände erstreckten sich in jede Richtung, so weit die Scheinwerfer
die Finsternis durchdrangen. Die Ausrüstung spielte verrückt,
selbst die Apparate, die bis jetzt klaglos funktioniert hatten.
Die Wampyre und die Infanteristen ließen sich ein wenig zurückfallen, als würden sie zögern, sich dem Gewölbe weiter
zu nähern, jetzt, da sie vor ihm standen. Es war zu groß. Zu
gewaltig, um einfach in einen menschlichen Verstand zu passen. Schwejksam ging voran, Frost an seiner Seite. Er streckte
die Hand aus, um den schimmernden Stahl zu berühren, doch
im letzten Augenblick zögerte er. Es war, als würde ein eiskalter Wind von den Mauern ausgehen. Schwejksam konnte
ihn auf seinem Gesicht spüren. Sein Spiegelbild auf der Oberfläche des glatten Stahls blickte unsicher, verwirrt, beinahe
wie ein Geist; vielleicht eine Vorahnung, die auf ihn zurückfiel, um ihn zu warnen.
»Baut den Schutzschild auf«, befahl er barsch und wandte
sich von der Wand ab. »Sobald wir dieses Ding geöffnet haben, darf nichts mehr an uns vorbei in die Stadt entkommen.«
Die Infanteristen kamen nach vorn und arbeiteten hektisch
daran, den Feldgenerator zusammenzusetzen und in Betrieb
zu nehmen. Sie waren froh, etwas tun zu können, das sie verstanden. Es war kein besonders großer oder leistungsfähiger
Generator, dessen Bestandteile sie in ihrem Marschgepäck
mitgeführt hatten; aber das von ihm erzeugte Kraftfeld würde
ausreichen, um jedes Loch abzuschirmen, das sie möglicherweise in die stählerne Wand zu sprengen hoffen konnten. Der
letzte Infanterist setzte das letzte Einzelteil in den Generator
ein und drückte den Aktivierungsschalter. Ein leuchtendes
Kraftfeld bildete sich und riegelte das Kontaktteam und einen
Teil der Gewölbewand vom Rest der Stadt ab. Sie fanden
kaum genug Zeit, sich ein wenig zu entspannen und ein paar
ermutigende Blicke zu wechseln, als der Generator plötzlich
aussetzte und das Kraftfeld in sich zusammenfiel. Rauch stieg
aus dem Apparat, und ein paar mutigere Soldaten wedelten
ihn zur Seite, um das Gerät einer genaueren Untersuchung zu
unterziehen. Frost und Schwejksam tauschten besorgte Blikke.
»Großartiger Anfang.«
»Könnt Ihr es reparieren?« fragte Schwejksam die

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