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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Soldaten.
»Es sieht nicht so aus, als wäre etwas defekt«, erwiderte eine leise, gespannte Stimme. »Ich schätze, allein die Nähe zum Gewölbe der Schläfer ist daran schuld. All meine Instrumente
spielen plötzlich verrückt. Die Werte ergeben überhaupt keinen Sinn mehr. Den Schild könnt Ihr jedenfalls vergessen,
Kapitän. Wir haben keinerlei Möglichkeit, ihn hier unten zum
Funktionieren zu bringen.«
»Was ist mit dem Schockfeld? Es benötigt ein gutes Stück
weniger Energie.«
Die Marineinfanteristen, die neben dem Generator gestanden hatten, machten plötzlich einen Satz zur Seite. Das solide
Gehäuse begann zu schmelzen. Zähe Ströme von Plaststahl
flossen wie Wachs davon. Schwejksam blickte wie betäubt
auf den Apparat. Das Material besaß einen Schmelzpunkt von
weit über tausend Grad Celsius! Jede Wärmeentwicklung, die
ausreichte, um es zum Schmelzen zu bringen, hätte mehr als
ausreichen müssen, um den gesamten Trupp zu Asche zu
verbrennen. Frost machte einen Schritt nach vorn und steckte
die Spitze ihres Schwertes in den flüssigen Plaststahl. Die
Spitze dampfte, aber sie schmolz nicht.
»Interessant«, sagte sie schließlich.
»Sonst noch etwas, das Ihr zum besten geben wollt?« fragte
Schwejksam.
»Im Augenblick nicht«, erwiderte Frost. »Ich muß erst in
Ruhe darüber nachdenken.« Sie zog sich zurück. Ihre Stirn
war in grübelnde Falten gelegt.
»Macht das«, grollte Schwejksam. Er wandte sich zu den
Soldaten um. »Macht die Disruptorkanonen fertig. Stellt sicher, daß Ihr freies Schußfeld für Eure Waffen habt. Jetzt ist
es wichtiger als je zuvor, daß nichts und niemand an uns vorbeikommt.«
Die Marineinfanteristen machten sich erneut an die Arbeit
und setzten die beiden Kanonen zusammen. Stelmach kam
herbei und stellte sich zu Schwejksam.
»Meint Ihr wirklich, sie würden besser funktionieren als der
Schildgenerator?«
Schwejksam zuckte die Schultern. »Ich will verdammt sein,
wenn ich das wüßte. Aber sie sollten besser funktionieren,
sonst haben wir den ganzen Weg umsonst gemacht. Nach den
Aufzeichnungen der ersten Kontaktgruppe sind beide Kanonen notwendig, um ein Loch in diese Wand zu schießen.«
»Wir haben keine Ahnung, warum manche Geräte funktionieren und manche nicht«, sagte Frost, die wieder zurückgekommen war. »Alles könnte jederzeit ausfallen. Unsere Waffen, unsere Scheinwerfer …«
Stelmach erschauerte plötzlich. »Stellt Euch nur vor: Hier
unten ohne Licht gefangen …«
Frost zuckte die Schultern. »Na und? Es würde mich nicht
weiter stören.«
Nein , dachte Schwejksam entschieden. Das kaufe ich ihr
nicht ab . Vielleicht ohne Licht , aber selbst ein Investigator
muß atmen … »Wir sollten nicht unnötig in Panik verfallen.
Das erste Team hatte seine Schwierigkeiten, aber nicht das
Versagen der Technik war schuld am Tod der Leute. Das waren die Schläfer . Und wir haben wenigstens noch unsere
Kampf es per und die Wampyre. Ihre Kräfte sind nicht von
Technologie abhängig. Wenn wir schon davon sprechen:
Esper, hier herüber, zu mir!«
Die Esper kamen zögernd herbei, lustlos und mit gesenkten
Köpfen. Schwejksam musterte sie streng. »Ich werde jetzt die
ESP-Blocker abschalten. In eurem augenblicklichen Zustand
seid ihr zu nichts nutze. Schirmt euch ab, so gut ihr könnt,
aber wenn wir diese Wand aufgebrochen haben, dann möchte
ich, daß ihr alles, was ihr an Kräften besitzt, auf das richtet,
was dahinter zum Vorschein kommt. Habt ihr mich verstanden?«
Die Esper starrten ihn an wie Kinder, die eine Strafe erwarten. Einer von ihnen trat vor und fuhr Schwejksam wütend an.
»Ihr hättet uns niemals hierherbringen dürfen, Kapitän. Wir
gehören nicht hierher. Keiner von uns. Das hier ist kein Ort
für Menschen. Es gibt keine menschlichen Beschränkungen.
Dort draußen in der Dunkelheit lauern Dinge, die keiner von
uns anzusehen wagt. Wenn Ihr uns dazu zwingt, werden wir
sterben.«
»Wenn ihr nicht augenblicklich aufhört zu winseln und endlich vernünftig zusammenarbeitet, werdet ihr ebenfalls sterben«, schnappte Schwejksam zurück. »Ihr seid Kampfesper,
verdammt! Ihr solltet dank Eurer Ausbildung mit Situationen
wie dieser umgehen können! Und jetzt reißt euch endlich zusammen!«
Schwejksam bedeutete den Infanteristen mit einer herrischen Geste, die ESP-Blocker abzuschalten, und eine Sekunde
lang geschah nichts. Dann atmete der Esper, der gesprochen
hatte, tief ein und trat einen Schritt zurück – und sein Kopf

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