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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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ich du
wäre, dann hätte ich ihn inzwischen schon längst an die Wand
gedrückt und … Aber die Zeit ist um, fürchte ich. Finlay hat
mich geschickt, um dich zu holen, Robert. Dringende Familienangelegenheiten, und deine Anwesenheit ist erforderlich.«
Robert drückte Letitias Hand ein letztes Mal und erhob sich.
»Familienangelegenheiten sind immer dringend. Ganz besonders dann, wenn es einem ungelegen kommt. Ich bin sehr
froh, daß wir diese Gelegenheit hatten, miteinander zu reden,
Titz. Wir sehen uns dann.«
»Bis später«, erwiderte Letitia und warf ihm einen Kuß zu.
Robert fing ihn mitten aus der Luft und steckte ihn in die
Brusttasche über seinem Herzen, bevor er Adrienne erlaubte,
ihn herauszuführen.
Die dringenden Familienangelegenheiten stellten sich als
Vollversammlung heraus. Alle waren in einem Nebenraum
zusammengedrängt, und vor der Tür hatte man Leibwächter
postiert, um sicherzustellen, daß niemand stören würde. Finlay stand in seinem atemberaubend geckenhaften Kostüm im
Eingang und musterte Adrienne durch seinen Kneifer hindurch, als wäre sie eine Fremde. William und Gerald stritten
sich leise, aber heftig, und unterbrachen ihre Diskussion nur
kurz, um Robert bei seinem Eintreten zuzunicken. Er schloß
die Tür hinter sich. Ringsum erblickte er nur ernste Gesichter,
und seine Stimmung sank. Irgend etwas lag in der Luft. Er
konnte es förmlich spüren. Finlay räusperte sich laut, und alle
drehten die Köpfe zum Feldglöck-Erben.
»Der Feldglöck kann nicht persönlich anwesend sein«, begann Finlay tonlos. »Er hat eine Nachricht von unseren Verbündeten auf Shub übersandt. Sie kam über eine ganze Reihe
von Espern hier an, also können wir ziemlich sicher sein, daß
niemand sie abgefangen hat. Wie es scheint, hat eines der anderen Häuser unsere Verbindungen zu Shub entdeckt.«
»Halt, halt! Einen Augenblick mal!« unterbrach ihn Robert.
»Hab1 ich das richtig verstanden? Was ist das für ein Gerede
von wegen Shub? Welche Verbündeten haben wir auf dieser
Höllenwelt?«
»Du hast ein Recht, es zu erfahren«, erwiderte Finlay. Seine
Stimme besaß einen überraschend ernsten Tonfall, zum ersten
Mal, seit Robert ihn kannte. »Du wirst schließlich in Zukunft
eine zentrale Rolle bei den Geschäften der Familie spielen.
Aber du darfst mit niemandem außerhalb der Familie darüber
sprechen, nicht einmal mit deiner Frau. Niemand darf etwas
davon erfahren. Unsere Existenz als eines der Häuser des Imperiums steht auf dem Spiel. Wir intrigieren nun schon seit
einiger Zeit gemeinsam mit den KIs von Shub gegen die Politik des Imperiums. Die Feinde der Menschheit haben uns Pläne fortgeschrittener Technologien zur Verfügung gestellt,
damit wir den Kontrakt für die Massenfertigung des neuen
Antriebs gewinnen können. Als Gegenleistung müssen wir sie
ebenfalls mit dem Antrieb ausrüsten. Sie sind verzweifelt darum bemüht, dem Imperium ebenbürtig zu bleiben, und wir
brauchen den Kontrakt. Unsere Finanzen sind im Augenblick
ziemlich erschöpft.«
»Um genau zu sein«, fuhr Adrienne dazwischen, »wir stekken bis zum Hals in der Scheiße. Wenn wir den Kontrakt
nicht kriegen, sind wir ruiniert. Bankrott .«
William zuckte zusammen, aber er nickte. »Wir müssen den
Kontrakt unter allen Umständen gewinnen, wenn unser Clan
überleben soll. Alles hängt davon ab.«
»Jedenfalls«, sprach Finlay weiter, »hat anscheinend jemand herausgefunden, daß wir mit Shub zusammenarbeiten.
Bis jetzt haben sie wohl keinerlei Beweise, oder wir würden
schon in Ketten vor der Imperatorin liegen. Uns stünde eine
rasche Verhandlung und ein langsamer Tod bevor.«
»Und wer will Ihr einen Vorwurf daraus machen?« empörte
sich Robert. »Wir arbeiten mit den KIs auf Shub zusammen!
Sie haben sich geschworen, die gesamte Menschheit auszulöschen, und wir geben ihnen den neuen Antrieb? Bin ich verrückt, oder hat diese gesamte verdammte Familie den
Verstand verloren?! «
»Bitte schrei nicht so!« sagte Finlay ruhig. »All das wurde
ausgiebig diskutiert und von den obersten Mitgliedern des
Clans beschlossen. Wir haben ganz bestimmt nicht die Absicht, die KIs mit dem neuen Antrieb auszurüsten, ganz egal,
was geschieht. Wir sind ehrgeizig und stecken in einer verzweifelten Situation, aber wir haben keinesfalls – um es mit
deinen Worten auszudrücken – den Verstand verloren.«
»Es ist lebenswichtig, daß wir herausfinden, wer unser Geheimnis kennt«, sagte Adrienne. »Genau

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