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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Owen packte seine Kleider, die über einem Stuhl gehangen hatten, und warf sie Katie ins Gesicht. Für einen Augenblick war sie blind und ihr Gleichgewicht gestört, doch das
war alles, was Owen benötigte, um das Messer zu packen und
zwischen ihre Rippen zu stoßen. Einen langen Augenblick
verharrten sie, wie sie waren; Katie auf den Beinen, Owen auf
einem Knie, beide schwer atmend. Blut strömte aus Katies
Wunde, und die Kleider fielen ihr aus dem Gesicht. Sie packte
Owens Schultern und hielt sich verzweifelt an ihm fest, aber
dann verließen sie die Kräfte, und sie sank zu Boden. Owen
ließ sie niedergleiten und hielt sie zärtlich in den Armen. Katie hustete schmerzerfüllt, und Blut strömte aus ihrem Mund.
»Verdammt«, sagte sie mühsam. »Du hast mich umgebracht, Owen.«
»Ja, ich glaube, das hab’ ich. Warum, Katie? Warum mußtest du das tun?«
»Du bist vogelfrei, Owen. Die Nachricht kam eben erst
durch, als ich dir deinen Drink geholt habe. All deine Titel,
deine Ländereien und Besitztümer, dein Vermögen – alles
wurde beschlagnahmt. Wer dir hilft oder dich versteckt, wird
mit dem Tod bestraft. Und jeder, der deinen Kopf zum Imperialen Hof auf Golgatha bringt, vorzugsweise ohne den Rest
deines Körpers, wird mit der Lordschaft über Virimonde und
der Hälfte deines Vermögens belohnt. Irgendwer will dich
wirklich tot sehen, Owen.«
Katie räusperte sich und spuckte Blut. Owen hielt sie fest
umschlungen. Vogelfrei? Er versuchte einen Sinn darin zu
erkennen, aber es gelang ihm nicht. Katie hustete schmerzerfüllt und preßte die Lippen zusammen, um das Blut zurückzuhalten. Ihre Hände verkrampften sich um seine Arme, und er
hielt sie, bis der Spasmus verging. Owen wußte nicht, was er
sonst hätte tun sollen.
»Da ist noch etwas, das du wissen solltest, Owen.« Ihre
Stimme war inzwischen leise und undeutlich geworden. Owen
mußte sich stark konzentrieren, um sie noch zu verstehen.
»Ich bin eine Spionin. Vom Imperialen Hof. Sie setzten mich
gezielt auf dich an, vor all den Jahren. Ich hab’ sie seither
ständig mit Informationen versorgt.«
»Nur ruhig, meine Liebe. Streng dich nicht unnötig an. Ich
weiß alles. Ich wußte es schon die ganze Zeit. Es ist nicht
schlimm.«
Katie blickte ihn an. »Du wußtest Bescheid? Und du hast
nie ein Wort gesagt?«
»Warum hätte ich etwas sagen sollen? Meine KI hat deine
Tarnung auffliegen lassen, gleich nachdem du bei mir eingezogen bist. Sie ist ziemlich gut in diesen Dingen. Aber ich
habe nichts unternommen, weil es einfacher war, einen Spion
im Haus zu haben, den ich kannte und im Auge behalten
konnte, als jedesmal aufs neue die Leute zu identifizieren und
sich mit denen zu beschäftigen, die nach dir gekommen wären. Und außerdem hatte ich viel Freude an dir.«
»Und ich hatte Freude an dir«, erwiderte sie leise. »Ich hatte
nie Spaß an meinem Auftrag.«
Katie beugte sich vor, bis ihr Kopf an seiner Schulter ruhte,
erschauerte leicht und hörte auf zu atmen. Owen hielt sie in
den Armen, während das Leben aus ihr wich, und dann saß er
schweigend da und wiegte sie wie ein schlafendes Kind. Nach
einer Weile ließ er sie los und legte sie auf den Boden. Katie
schien irgendwie zerbrechlicher und kleiner zu sein. Er blickte
an sich herab und verzog das Gesicht zu einer Grimasse, als er
ihr Blut und seines auf seiner Haut bemerkte. Owen nahm
seinen Umhang vom Boden und wischte sich damit ab. Er
begann, den Umhang überzuziehen, doch dann ließ er ihn
wieder zu Boden fallen. Irgendwie war ihm im Augenblick
alles egal. Das Knistern der Flammen von seinem brennenden
Bett her weckte seine Aufmerksamkeit, und er dachte
schwach daran, jemanden zu rufen, der sich darum kümmern
würde. Owen aktivierte sein Komm-Implantat, löschte die Nicht-stören-Anordnung und rief nach der KI seines Heims.
»Ozymandius …?«
»Halt den Mund und hör mir gut zu«, antwortete die KI.
»Du steckst bis zum Hals in Schwierigkeiten. Du bist für vogelfrei erklärt worden, Owen. Auf deinen Kopf ist ein höllisches Preisgeld ausgesetzt.«
»Ich weiß.«
»Dein sogenannter Sicherheitschef weiß es auch. Er ist im
Augenblick auf dem Weg zu dir, und er hat so viele Wachen
bei sich, wie er nur zusammenbringen konnte. Und er hat die
feste Absicht, dir den Kopf von den Schultern zu trennen. Du
hast ihn anscheinend nie gut genug bezahlt. Du mußt von hier
verschwinden, und zwar auf der Stelle!«
»Katie hat eben versucht, mich zu ermorden. Ich

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