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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Katie erfreut, doch er hatte
ihr nie vertraut. Es überraschte ihn, wie sehr ihr Tod ihn trotzdem schmerzte.
All die Fähigkeiten seines Vaters als Krieger und seine geschickte Politik hatten am Ende nicht ausgereicht, um ihn zu
retten, und Owen hatte daraus seine Lehre gezogen. Er hatte
sich nie besonders für die aktuelle Politik interessiert, und so
fiel es ihm nicht schwer, die Kabale wegzuschicken, die um
ihn herumzuschleichen begann, nachdem der Titel an ihn
übergegangen war. Er hatte klargestellt, daß er sich nur für
Geschichte interessierte, und sein Bestes gegeben, um sich als
begriffsstutzigen, hoffnungslos akademischen und selbstgenügsamen Menschen hinzustellen. Er entließ seinen Waffenmeister und wandte dem Hof und der Politik den Rücken zu.
Dann erwarb er die Lordschaft von Virimonde, weit draußen
am Rand, in sicherer Entfernung zur Imperatorin und ihren
Höflingen. Er würde nicht die gleichen Fehler begehen wie
sein Vater.
Irgendwie war trotzdem alles schiefgelaufen.
Immer und immer wieder drehte und wendete Owen die Situation in seinem Kopf, während er durch den Gang eilte.
Lampen flammten automatisch vor ihm auf und erhellten seinen Weg, um sich gleich hinter ihm wieder abzuschalten. Er
bewegte sich in einem immer gleichbleibenden Fleck aus
Licht durch die Dunkelheit. Owen konnte nicht ohne Grund
verstoßen worden sein. Es mußte ein ziemlich häßlicher Fehler vorliegen. Ein Versehen. Wenn er sich nur mit den richtigen Leuten in Verbindung setzen könnte, dann würde die Angelegenheit schleunigst richtiggestellt, und er könnte sein altes Leben wieder aufnehmen. Aber um das zu erreichen, würde er seinen Feinden aus dem Weg gehen und lange genug am
Leben bleiben müssen. Was leichter gesagt als getan war.
Vielleicht war es klüger, wenn er sich in Richtung des Kommunikationszentrums in Bewegung setzte. Er könnte sich verbarrikadieren und darauf hoffen, ein verständnisvolles Ohr zu
finden. Alles schien besser als blinde Flucht.
»Oz, wie lautet der augenblickliche Status unserer Kommunikationsanlagen?«
»Ziemlich schlecht. Alle Hauptkommunikationskanäle werden gestört. Die lokalen Kanäle sind noch offen, aber ich weiß
nicht, für wie lange. Offensichtlich will man nicht zulassen,
daß du deinen Fall vorbringst. Je länger ich mir diese Geschichte ansehe, desto mehr bin ich davon überzeugt, daß die
ganze Angelegenheit auf höchster Ebene ausgeheckt worden
ist. Augenblick … jetzt sind die lokalen Kanäle ebenfalls gestört. Alle. Ich kann unsere private Verbindung noch eine
Weile aufrechterhalten, aber ich kann nicht dafür garantieren.
Owen, du mußt dich beeilen! Dein Sicherheitschef ist soeben
mit seinen Leuten in dein Schlafzimmer eingedrungen. Alle
sind bewaffnet, manche sogar mit Energiewaffen. Sie haben
Katies Leiche gefunden, und jetzt nehmen sie den Raum auseinander und suchen nach einem verborgenen Ausgang. Sie
gehen sehr gründlich ans Werk, aber sie haben anscheinend
meine Sensoren vergessen. Der Sicherheitschef ist gar nicht
erbaut über deine Abwesenheit. Wahrscheinlich kann man
schon aus recht großer Entfernung hören, wie wenig erbaut er
ist.«
»Spar dir das alles für später«, unterbrach Owen seine KI.
»Wie stehen die Chancen, daß sie diesen Geheimgang finden?«
»Nicht gut. Sie stellen sich wirklich ziemlich ungeschickt
an, und ich führe die Ortungsapparate in die Irre, die sie mitgebracht haben. Ich hab’ dir gleich gesagt, daß es besser gewesen wäre, wenn ich deine Sicherheitsleute ausgesucht hätte.
Diese Bande von Stümpern hat keine Ahnung, und sie werden
so schnell nirgendwohin gehen. Ich habe dauernd das Gefühl,
als müßte ich ›Heiß!‹ oder ›Kalt!‹ rufen, damit sie überhaupt
Fortschritte machen.«
»Das wirst du schön bleiben lassen!«
»Spielverderber.«
Owen schüttelte den Kopf. »Wenn ich je herausfinde, wer
diesen eigenartigen Sinn für Humor in deinen Schädel programmiert hat … ich laß ihm die Hammelbeine langziehen.
Könnten wir uns jetzt bitte auf die vor uns liegende Aufgabe
konzentrieren?«
»Selbstverständlich, Owen. Du trägst noch immer den Todtsteltzer-Ring?«
»Selbstverständlich trage ich den Todtsteltzer-Ring. Ich
brauche eine halbe Tube Schmiere, um das verdammte Ding
von meinem Finger zu kriegen. Warum fragst du?«
»Ich habe soeben eine Datei entdeckt, die tief in meinen Erinnerungen verborgen gewesen ist und ihre Existenz nur in
dem unwahrscheinlichen Fall preisgeben

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