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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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die Dunkelwüste geschaffen und gleichzeitig die
machtvollste Waffe, die je ein Mensch besaß. So machtvoll,
daß ich nicht wollte, daß sie jemals wieder benutzt wurde. Ich
versetzte ihn vorsichtig in den tiefsten Schlaf und brachte ihn
hierher. Mit Hilfe des Wolflings teleportierte ich ihn ins Zentrum des Labyrinths des Wahnsinns , wo er ungestört schlafen
konnte, umgeben von Apparaten und Instrumenten, die ihn
beschützten und versorgten und sicherstellen sollten, daß er
nie wieder erwachte. Welten sind seither emporgestiegen und
wieder gefallen, das Universum hat sich gedreht, und er
schläft noch immer. Für all seine Nöte wird gesorgt. Er altert
nicht. Was von jetzt an mit ihm geschieht, ist deine Sache,
Owen.«
»Warum hast du ihn nicht in Stasis versetzt?« fragte Hazel.
»Weil Stasis bei ihm nicht wirkt«, erwiderte Giles. »Es gibt
nur sehr wenig, das ihn beeinflussen kann.«
»Tötet ihn«, sagte Ruby Reise. »Zerstört dieses unnatürliche
Wesen. Es ist gefährlicher, als eine Waffe je sein könnte. Es
ist ein Monstrum. Tötet es jetzt, auf der Stelle, solange wir
noch können.«
»Nein«, widersprach Jakob Ohnesorg sofort. »Das hier ist
viel zu wichtig, um sich einfach abzuwenden. Meiner Meinung nach sehen wir hier das nächste Stadium der menschlichen Evolution vor uns.«
»Warum hast du ihn nicht damals schon getötet?« fragte
Owen und blickte seinem Vorfahren in die Augen. »Du hast
ihn schließlich auch geschaffen; du hast doch bestimmt eine
Art Sicherung eingebaut, oder?«
Der Erste Todtsteltzer zuckte die Schultern. Er blickte zu
seinem Kind und erwiderte: »Ich konnte nicht. Vielleicht kann
er die Sonnen der Dunkelwüste wieder zurückbringen, wenn
er älter ist.«
»Und was ist mit all den Menschen, die in der Dunkelwüste ihr Leben lassen mußten?« fragte Hazel. »Wer fragt nach ihnen?«
Giles blickte hoch und lächelte. »Vielleicht bringt er sie
ebenfalls zurück.«
Lange sagte niemand ein Wort, und alle dachten über das
Gehörte nach. Owen blickte über den Kristall hinweg zu
Mond. »Ihr seid so still, Hadenmann. Was denkt Ihr darüber?«
»Ich denke, das alles kann warten. Über das Schicksal dieses Säuglings kann auch noch zu einem späteren Zeitpunkt
entschieden werden. Viel wichtiger ist, daß wir aus dem Labyrinth herausfinden und mein Volk aus seiner Stasis erwekken. Ein Imperialer Sternenkreuzer befindet sich im Orbit. Es
wird nicht mehr lange dauern, bis sie Truppen landen und
hinter uns herschicken. Nach den Schlappen, die wir ihnen
bisher zugefügt haben, werden sie wahrscheinlich kein Risiko
mehr eingehen wollen und mit entsprechender Übermacht
anrücken. Wir werden die Hilfe meines Volkes dringend benötigen, wenn wir überleben wollen.«
»Der Mann hat recht«, stimmte Ruby ihm zu. »Jeden Augenblick könnte sich eine ganze Armee auf unsere Fersen
heften. Die Entscheidung über den Juniorgott hier kann wirklich warten. Wir sollten lieber zusehen, daß wir aus diesem
Alptraum eines Verhaltensforschers herauskommen und die
Verstärkung aufscheuchen.«
»Verzeiht mir, wenn ich Euch kaltes Wasser über den Kopf
gieße«, widersprach Ohnesorg. »Aber wenn ich die Wahl habe, mich einer Armee von Elitetruppen des Imperiums zu stellen oder einer Armee von Hadenmännern, dann ziehe ich
doch die Imperialen vor. Jedenfalls habe ich die Imperialen in
der Vergangenheit schon hin und wieder geschlagen.«
»Panik steht Euch aber gar nicht, Ohnesorg«, sagte Mond.
»Ihr habt keinen Grund, Euch zu fürchten. Ich werde für Euch
sprechen.«
»Ja, schön. Aber wird man auf Euch hören? Euer Volk
schläft nun seit einer höllisch langen Zeit. Das letzte Mal, als
sie geatmet haben, kämpften sie gegen die gesamte Menschheit und wollten sie durch ihresgleichen ersetzen. Wenn sie
mit all ihren alten Instinkten aufwachen, kann es durchaus
sein, daß wir uns in ernsten Schwierigkeiten befinden.«
»Ihr steckt bereits jetzt in ernsthaften Schwierigkeiten«, erwiderte Mond. »Meine Leute könnten Euch vielleicht töten,
vielleicht aber auch nicht. Die Imperialen werden Euch ganz
bestimmt töten. Was ist nur aus Eurem Mut geworden, Ohnesorg? Es gab eine Zeit, da wart Ihr richtig stolz, wenn die
Chancen zu Euren Ungunsten standen.«
»Ich bin eben älter geworden«, sagte Ohnesorg. »Und im
Gegensatz zu den meisten meiner Zeitgenossen habe ich während meines Lebens ein paar Dinge dazugelernt. Zum Beispiel, was mit Leuten geschieht, die einen Pakt mit dem

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