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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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und wenn es nur aus dem Grund war, die Chancen
ein wenig gleichmäßiger zu verteilen. Er würde gegen praktisch jeden nur vorstellbaren Gegner auf die Kreatur von Grendel setzen … einschließlich einer ganzen Armee von
aufgerüsteten Kriegern und Kyborgs.
    Seine eigene Armee, sofern man von einer Armee sprechen
konnte, stand tatenlos herum und wartete sichtlich entnervt
darauf, daß der Hohe Lord endlich aufwachte und sich zu einer Entscheidung durchrang. Zwei volle Kompanien Imperialer Marineinfanteristen, fünfunddreißig Kampfesper und
zwanzig Wampyre. Die Infanteristen murmelte leise untereinander und warfen verstohlene Blicke zum Labyrinth, wenn sie
sich unbeobachtet fühlten. Alkohol und Kampfdrogen wurden
herumgereicht. Die Kampfesper blickten überall hin, nur nicht
zum Labyrinth, und sie schienen zunehmend nervös zu werden. Die Wampyre waren die einzigen, die unbeeindruckt
wirkten. Sie sahen aus wie wandelnde Tote, aber so sahen
Wampyre eben aus. Sie ignorierten das Labyrinth völlig, und
Schwejksam versuchte es auf seine Einbildung abzuschieben,
daß sie immer hungriger zu werden schienen.
    Der Kapitän der Unerschrocken seufzte leise. All das nur
wegen einer Handvoll Rebellen. Er verstand noch immer
nicht, was an ihnen so Besonderes sein sollte, obwohl sie ihm
eine höllische Jagd geliefert und ihn am Ende bis hierher geführt hatten, mitten in die Dunkelwüste hinein. Zu einem beinahe legendären Planeten, zur Gruft von Haden und dem Dunkelwüsten-Projektor . Schwejksam hatte insgeheim die
Hoffnung gehegt, man würde ihm erlauben, die Rebellen an
Ort und Stelle zu eliminieren und die Angelegenheit endlich
hinter sich zu bringen, aber Stelmachs Worten zufolge hatten
sie die Herrscherin persönlich beleidigt und verärgert, und das
bedeutete, daß sie gefangenzunehmen und lebend, wenn auch
nicht unbedingt unverletzt, nach Golgatha zurückzubringen
waren. Sie zu töten wäre menschlicher gewesen. Und während der ganzen Zeit, in der seine Armee wartend herumstand
und nichts tat, entfernten sich die Rebellen weiter und weiter
und kamen der verdammten Gruft immer näher Schwejksam
bedeutete Stelmach mit einer müden Geste, sich wieder zu
seinem Haustier zu begeben, und der Sicherheitsoffizier salutierte steif, bevor er kehrtmachte und davonstiefelte. Frost
regte sich an Schwejksams Seite, und er wandte den Kopf zu
ihr.
    »Was stellt das Gebilde vor uns Eurer Meinung nach dar?«
fragte sie leise. »Allein der Anblick bereitet mir Unbehagen.«
»Nach Auskunft des Hohen Lords Dram nennt es sich das
Labyrinth des Wahnsinns«, erwiderte Schwejksam, wobei er
sorgfältig darauf achtete, seine Stimme ebenfalls zu dämpfen.
»Doch wenn Ihr wissen wollt, was das bedeutet, müßt Ihr
raten. Ich weiß auch nicht mehr. Vielleicht weiß Dram Bescheid, aber wenn, dann verrät er es nicht. Anscheinend stellt
es eine der Verteidigungseinrichtungen der Hadenmänner dar
und soll Eindringlinge wie uns abwehren. Mit ziemlicher Sicherheit voller Fallen, wenngleich unsere Esper imstande sein
sollten, sie rechtzeitig zu entdecken. Jedenfalls sollten sie es
besser, denn ich plane, sie als erste hineinzuschicken. Ich hatte gehofft, ich könnte Stelmach dazu benutzen, den direkten
Befehl zum Betreten des Labyrinths von der Herrscherin zu
bekommen, aber es scheint, daß unsere Kommunikationseinrichtungen irgendwie gestört werden, und uns bleibt nichts
anderes übrig, als mit den Händen in den Taschen herumzustehen und zu warten, bis der verdammte Hohe Lord Dram
sich herabläßt, eine verdammte Entscheidung zu fällen.«
Frost nickte verdrießlich. »Wie hält sich Stelmachs Schoßhund?«
»Noch ist er unter Kontrolle und wartet auf seinen Einsatz.
Uns fehlt nur ein Gegner, auf den wir die Kreatur hetzen
könnten. Und eine möglichst große Deckung, hinter der wir
die Köpfe einziehen, wenn es soweit ist. Mir wäre ein gutes
Stück wohler, wenn Stelmachs Kontrolle sich nicht nur auf
ein simples An/Aus beschränken würde. Ich kann mich des
unguten Gefühls nicht erwehren, daß die Kreatur ganz genau
weiß, was um sie herum geschieht, und daß sie nur auf einen
geeigneten Augenblick wartet, um uns auf ihre Art ihr extremes Mißvergnügen mitzuteilen.«
»Laßt sie nur«, erwiderte Frost. »Ich würde ihr schon in den
Hintern treten und ihr den Tag ruinieren.«
    Das Dumme daran ist, dachte Schwejksam, sie glaubt es
wirklich.
Er entschloß sich, das Thema zu wechseln, bevor sie sich an

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