Der eiserne Thron
widerstrebend, und
fand sich auf dem Boden neben dem Labyrinth liegend wieder. Jakob Ohnesorg kniete über ihm. Owen wandte mühsam
den Kopf und sah nicht weit von sich entfernt Hazel, die verkrümmt und zuckend ebenfalls am Boden lag. Ruby Reise
kniete unsicher neben ihr. Owen setzte sich vorsichtig auf.
Sein Körper fühlte sich wieder ganz wie sein eigener an. Es
war beinahe so, als wäre er nach einer endlos langen Reise
wieder nach Hause zurückgekehrt. Die Erinnerungen zerfaserten bereits und begannen sich aufzulösen wie ein verblassender Traum. Owen war froh, es geschehen zu lassen. Die Erfahrung war zu groß und zu kompliziert gewesen, zu angsteinflößend, als daß er ihr lange hätte widerstehen können, und er
gab sich die größte Mühe, die Erinnerung ganz aus seinem
Bewußtsein zu verbannen.
»Was ist passiert?« fragte Jakob Ohnesorg. »Was zur Hölle
war das? Ich habe etwas Derartiges noch nie zuvor erlebt!«
»Was es auch war, es ist jedenfalls vorbei«, sagte Owen.
»Denkt nicht weiter darüber nach.«
»Was ist mit der KI? Ist ihre Kontrolle durchbrochen?«
»Ja. Ozymandius ist tot. Ich habe ihn getötet.«
»Er war nur eine Maschine«, sagte Giles und blickte auf
seinen Nachfahren herab.
»Er war mein Freund«, erwiderte Owen und wandte das Gesicht ab.
»Was soll das heißen, wir haben den Kontakt zur Unerschrocken verloren?« Kapitän Schwejksam funkelte seinen
Sicherheitsoffizier wütend an, K. Stelmach, der sich in steifer
Habachtstellung vor ihm aufgebaut hatte. Investigator Frost
stand schräg hinter ihrem Kapitän und fügte ihr eigenes, nicht
unbeträchtliches Stirnrunzeln hinzu. Stelmach starrte geradeaus ins Leere und wich dem zornigen Blick seiner beiden
Vorgesetzten sorgfältig aus.
»Es soll heißen, daß alle Kommunikation mit unserem
Schiff unterbrochen ist, Kapitän. Unsere Komm-Implantate
arbeiten noch, aber nur hier unten unter der Planetenoberfläche. Alles andere wird irgendwie blockiert.«
Schwejksam verzog unglücklich das Gesicht. Es gefiel ihm
überhaupt nicht, von seinem Schiff und damit vom Imperium
abgeschnitten zu sein, und erst recht nicht in einer so unsicheren Situation wie dieser. Er hatte das Gefühl, daß hier unten,
tief in den Eingeweiden des gefrorenen Planeten, alles mögliche geschehen konnte. Kommsignale wurden durch den Hyperraum abgestrahlt, und aus diesem Grund gab es normalerweise keinerlei Verzögerungen beim Nachrichtenaustausch,
ganz gleich, wo im Imperium man sich im Augenblick aufhielt oder mit wem man sprach. Und jetzt erzählte dieser
Stelmach ihm allen Ernstes, daß irgend etwas auf oder in diesem Friedhof von Planeten die Signale blockierte, und das
sollte eigentlich unmöglich sein. Schwejksams unglückliches
Stirnrunzeln vertiefte sich. Es hatte ihm von Anfang an nicht
gefallen, in die Dunkelwüste vorzudringen, und es hatte ihm
noch viel weniger gefallen, ohne jede fortgeschrittene Bodenaufklärung landen zu müssen, erst recht, als man ihn über die
Geschichte dieses Planeten in Kenntnis gesetzt hatte. Aber die
Befehle der Imperatorin waren unmißverständlich gewesen.
Sie wünschte ihn an Ort und Stelle, auf der Oberfläche, damit
er ohne Verzögerung Entscheidungen treffen konnte, wenn es
nötig sein sollte. Die Herrscherin hatte ihm in letzter Zeit eine
ganze Menge Befehle gegeben, die ihm nicht gefielen.
Schwejksam hätte den Planeten beispielsweise ein gutes Stück
früher erreichen können, wenn er nicht von Nebelwelt hätte
zurückfliegen und diesen Stelmach zusammen mit seinem
neuen Haustier wieder aufnehmen müssen, und anschließend
auch noch den Hohen Lord Dram höchstpersönlich. Wenn er
nicht wegen seiner neuen Passagiere diesen Umweg hätte machen müssen, hätte er bereits wenige Minute nach dem Schiff
der Rebellen hier auf der Wolflingswelt sein und vielleicht
sogar verhindern können, daß sie das Labyrinth des Wahnsinns überhaupt betraten. Trotzdem gedachte er keineswegs,
der Herrscherin seine diesbezüglichen Gedanken mitzuteilen.
Er war nicht sicher, ob sie es freundlich aufnehmen würde.
Ganz und gar nicht sicher.
Dram hatte keine Umstände gemacht. Er blieb für sich an
Bord des Schiffs und verließ kaum je sein Quartier, und obwohl er darauf bestanden hatte, zusammen mit dem Rest der
Imperialen Truppen auf der Oberfläche zu landen, achtete er
sorgfältig darauf, Schwejksams Leuten nicht im Weg zu stehen. Von all seinen Leuten schien Dram am wenigsten von
der beinahe
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