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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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schlenderte langsam herbei, und
das leise plätschernde Geräusch des Wassers zu seinen Füßen
klang schaurig laut in der Stille. Schließlich hielt er auf Armeslänge vor dem alten Sommer-Eiland, und die beiden standen sich Auge in Auge gegenüber: der alte Mann und der junge. Der unüberwindliche Krieger und der unbezwungene Duellist.
Kid Death zog das Schwert an seiner rechten Hüfte, faßte es
an der Klinge und bot es lässig dem alten Sommer-Eiland an.
Der Lord verbeugte sich förmlich, nahm die Waffe entgegen
und ging in Kampfstellung. Der jüngere Mann zog die Waffe
an der linken Hüfte und ging ebenfalls in Kampfstellung.
Sommer-Eiland nickte anerkennend.
»Wenigstens war all dein Training nicht verschwendet, Kid.
Du warst der beste Schüler, den ich je hatte.«
»Danke, Großvater« Die Stimme des jüngeren Mannes
klang leicht und dünn.
»Noch ein Kind, aus dem nichts rechtes geworden ist. Was
zur Hölle stimmt bloß nicht mit eurer Generation? Vielleicht
lag es am Wasser …?«
»Ich bin genau das, was du aus mir gemacht hast, Großvater: der geschickteste Schwertkämpfer des gesamten Imperiums. Du hast meine Klinge geschärft; hast du nie Angst gehabt, daß ich sie eines Tages gegen dich erheben könnte?«
Sommer-Eiland hob das Schwert und blickte seinem Enkel
fest in die Augen. »Du hast deinen Vater und deine Mutter
getötet, genau wie deine beiden Brüder. Das Gesetz konnte dir
nichts anhaben, weil du dich damit gerechtfertigt hast, daß es
Duelle gewesen seien. Niemand konnte deine Behauptungen
widerlegen. Ich hätte dich höchstpersönlich umbringen sollen,
aber ich konnte es nicht. Du und ich, wir beide sind alles, was
noch von den Sommer-Eilands übriggeblieben ist, Kid. Laß es
nicht hier in sinnlosem Blutvergießen enden, Junge, nur um
der Eisernen Hexe eine Freude zu bereiten.«
»Ich mache das hier zu meiner eigenen Freude, Großvater.
Ist es nicht so, daß der Schüler seinen Lehrer immer zu übertreffen sucht? Und da ich der Imperatorin als Mörder diene,
muß ich auch dahin gehen, wo ich morden kann, nicht wahr?
Meine Eltern waren enttäuscht, daß ich mir ein solches Leben
ausgesucht habe, und sie versuchten mich aufzuhalten. Also
mußte ich sie erledigen. Genau wie meine Brüder, als sie kamen und auf Rache sannen. Niemand wird sie vermissen, keinen von ihnen. Sie haben wenig gewagt und noch weniger
erreicht. Aber ich, ich bin der Beste der Besten, der Tod auf
zwei Beinen, der Henker Ihrer Majestät persönlich, bis auf
den Namen. Aber auch den werde ich mir eines Tages holen,
und dann wird es einen neuen Obersten Krieger geben.«
»Du wirst nicht lange genug leben, Kid. Die Hexe wird
schon dafür sorgen. Sag mir, Junge – hast du eigentlich jemals
etwas für deine Familie empfunden? Ich habe sie sehr geliebt.«
»Nein, Großvater. Nicht eine Spur. Ich empfand noch nicht
einmal etwas dabei, sie zu töten. Aber genug geredet, alter
Mann. Der Tanz beginnt.«
Kid Death machte einen Schritt nach vorn, und sein Schwert
schnitt auf der Suche nach einer Schwachstelle in der Dekkung des alten Sommer-Eiland scheinbar mühelos durch die
Luft. Der alte Lord parierte die Streiche des Jüngeren und
bewegte sich dabei nicht mehr, als er unbedingt mußte. Die
Spitze seines Schwertes war immer genau auf das Herz seines
Enkels gerichtet, und seine Augen blickten kühl und ruhig.
Einige Sekunden lang umkreisten sich beide lauernd, und
dann bildeten sie ein blitzendes Knäuel aus schimmerndem
Stahl und aufeinanderkrachenden Klingen. Der Zusammenprall war im Bruchteil einer Sekunde wieder vorüber, und sie
kreisten erneut umeinander. Auf Kid Deaths linker Wange
war ein langer, tiefer Schnitt zu sehen, und ein rotes Rinnsal
lief an seinem Hals herab. Sommer-Eiland hatte das erste Blut
vergossen. Sein Enkel grinste breit und stürzte sich auf den
alten Mann. Das Schwert des Jüngeren schien überall zugleich
zu sein, und die schiere Gewalt seines Angriffs zwang den
anderen zurück, Schritt um Schritt. Aber dann verharrte der
alte Mann und wich keinen Millimeter mehr, egal wie hart
Kid Death ihn auch bedrängte; es war als wolle er sagen: Bis
hierhin und nicht weiter . Ihre Schwerter prallten aufeinander,
und sie standen sich Angesicht in Angesicht gegenüber,
kämpften mit aller Kraft um die Oberhand. Sommer-Eilands
Atem ging schwer, und sein Gesicht war rot angelaufen. Sein
Enkel atmete nicht einmal schneller. Kid Death blickte dem
Großvater tief in die

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