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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Kämpfe oder mehr, bevor so ein Wesen stirbt. Es besitzt Potential. Ich frage mich, wer als erster auf die Idee zu diesem
Kampf gekommen ist. Die Feldglöcks, um ihr Prestige weiter
zu steigern und einen guten Schnitt bei den Buchmachern zu
erzielen? Oder war es Razor selbst, um zu beweisen, daß er
noch immer unschlagbar ist?«
»Es ist mir egal, ob er ein Investigator ist«, mischte sich
Daniel ein. »Diese Echse wird ihn in der Luft zerreißen und
die Einzelteile ausspucken. Niemand, der auch nur halbwegs
menschlich ist, könnte einem solchen Wesen widerstehen.
Vor allem dann nicht, wenn er nur mit einem Schwert bewaffnet ist.«
»Wer hat denn gesagt, daß Razor ein Mensch ist?« fragte
Valentin. »Und außerdem – das ist kein einfaches Schwert,
was er da bei sich trägt.«
Draußen auf den Rängen wurde es still, als Razor unter den
Bäumen hervorkam und die düstere Lichtung betrat. Ruhig
musterte er den großen Saurier, der plötzlich zu fressen aufhörte und den Schädel hob. Das Wesen schnüffelte deutlich
hörbar. Dann spuckte die Echse eine halb zerkaute Masse
Grünzeug aus und wirbelte mit rasender Geschwindigkeit
herum, während ihr langer Schwanz hin und her zuckte, um
das Körpergewicht auszubalancieren. Ihre Schuppen glänzten
hell im Licht der purpurnen Sonne. Ihre Zähne waren deutlich
zu sehen, als sie den Kopf hob und eine Herausforderung
brüllte. Razor hob sein Schwert wie als Zeichen, daß er verstanden hatte, und zum ersten Mal erkannten die Zuschauer,
daß die Waffe kein einfaches Schwert war. Ein schwaches,
aber deutlich sichtbares Schimmern umgab die Klinge und
verriet, daß eine Monofaser in die Schneide eingearbeitet war.
Ein unvorstellbar dünner Faden, mit dem bloßen Auge kaum
zu erkennen. Was bedeutete, daß diese besondere Klinge
durch alles hindurchschneiden würde, was ihr in den Weg
kam, solange der Energiekristall der Waffe das Feld aufrechterhielt, das die Klinge stabilisierte. Derartige Schwerter waren
höchst ungewöhnlich. Sie waren beinahe unerschwinglich
teuer, die Energiekristalle hielten nicht lange vor, und zumindest die meisten Aristokraten betrachteten den Einsatz eines
Monofaserschwertes als nicht besonders ehrenhaft. Es schien
allerdings zweifelhaft, ob Razor sich um die Meinung anderer
Leute scherte. Investigatoren waren eher praktisch veranlagt.
Der Saurier senkte den Kopf und stürzte auf Razor zu. Der
Investigator bereitete sich auf den Zusammenprall mit seinem
riesigen Gegner vor, und dann fuhren die riesigen Kiefer herunter und schnappten an der Stelle zusammen, wo Razor sich
noch eine Sekunde zuvor befunden hatte. Der Investigator war
im allerletzten Augenblick mit beinahe unglaublicher Eleganz
ausgewichen und zur Seite gesprungen. Er näherte sich dem
linken Hinterbein der Echse, und das schimmernde Schwert
beschrieb einen flachen Bogen und durchtrennte beinahe den
Oberschenkel des Fremdwesens. Blut sprudelte hervor, und
der Saurier brüllte vor Schmerz und Wut. Er schwang herum,
doch Razor war schon wieder weg, und das Reptil wäre beinahe über sein verstümmeltes Bein gefallen. Die Monofaser
hatte im Bruchteil einer Sekunde Muskeln und Sehnen durchtrennt und eine tiefe Kerbe in den Knochen geschnitten. Das
Bein trug das Gewicht des Sauriers zwar noch … noch.
Während die Kreatur sich dessen bewußt zu werden schien,
schoß der Investigator erneut vor. Die Klinge bohrte sich in
die schwer atmende Seite des Wesens und kam in einer wahren Fontäne von Blut wieder zum Vorschein. Razor wich dem
Schwall geschickt aus und bewegte sich so, daß er stets im
toten Winkel der Kreatur blieb. Das Wesen stampfte unbeholfen vor und zurück, wobei es sein verwundetes Bein zu schonen versuchte. Sein Kopf pendelte hin und her in dem verzweifelten Bemühen, seinen Peiniger zu entdecken. Die
mächtigen Kiefer schnappten wild auf und zu wie ein bösartiges, stählernes Fangeisen.
Plötzlich stand Razor genau vor dem Saurier, und der große
Kopf stieß erneut mit aufgerissenen Kiefern herab. Razor
rannte vor und sprang geschmeidig am gesunden Bein des
Sauriers hoch. Die Klinge seines Schwertes senkte sich tief in
die Kehle der Echse. Blut spritzte hervor und besudelte Gesicht und Brust des Investigators, noch mehr schoß aus dem
aufgerissenen Rachen. Razor ignorierte es und zog die Klinge
mit zwei ökonomisch wirkenden Bewegungen nach rechts
und links. Der Kopf des Fremdwesens fiel ab. Die Monofaser
hatte die Nackenwirbel

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