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Der Eisplanet

Der Eisplanet

Titel: Der Eisplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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mich tun, lieber Onkel Jesus? Wenn du verbannt wirst, nimmst du eine dieser Blumen mit dir?«
    »Wenn du es möchtest.«
    »Ich möchte es gerne. Man sagt, daß jedesmal, wenn eine dieser Blumen stirbt, eine andere erblüht.« Sie lachte nervös. »Sicher hältst du mich jetzt für ein dummes minervisches Mädchen, das nur sein Gewissen beruhigen will.«
    Er lächelte. »Nein ... Ich war niemals euer Onkel Jesus, Damaris.« Er küßte ihre Stirn. »Aber es gefällt mir, was man von diesen Blumen sagt.«
    Plötzlich verlor sie ihre Fassung. »Ich trage die Schuld daran, daß man dich verbannt«, schluchzte sie. »Vergib mir, Idris Hamilton. Vergib mir, daß ich dich gebeten habe, mit den Freunden der Straßen in Kontakt zu treten. Wir sind unfähige Kinder. Wir wollen die Dinge ändern, aber den Preis nicht zahlen. Wir haben dich ins Verderben gestürzt.«
    »Unsinn«, sagte er. »Ich befand mich sowieso mit den minervischen Verhältnissen auf Kollisionskurs. Früher oder später wäre es ohnehin so gekommen. Das größte Unglück widerfuhr Manfrius de Skun. Ich habe ihm seine Tat schlecht belohnt ... Ja, ich werde eine Blume mitnehmen.«
    »Leb wohl«, sagte Damaris. »Ich muß gehen. Ich bin eine Närrin. Es tut mir leid.«
    »Leb wohl, Damaris. Wenn die Blume stirbt, wird eine andere erblühen. Ich glaube es.«
    Der Besuch Zylonias – irgendwie mußte sie die Anordnung, daß sie und Idris einander nicht treffen durften, zu umgehen verstanden haben – verlief nicht weniger quälend.
    »Wie geht es Sirius, Zylonia? Ich hoffe, er denkt nicht schlecht über mich.«
    »Er bedauert dein Schicksal. Er bittet dich um Verzeihung.«
    Idris zog die Stirn in Falten. »Ich habe ihm nichts zu verzeihen. Schließlich habe ich ihn verletzt.«
    »Er bittet dich um Verzeihung, weil er dich nicht richtig verstanden hat«, sagte Zylonia. »Nicht verstanden, wie ein Terraner empfinden mußte, wenn eine Frau, die ...« Sie verstummte.
    Idris seufzte schwer. »Träume sterben, Zylonia. Neue werden geboren. Ich bin nun mit Mary verheiratet. Sie und ich, wir sind Menschen der Erde. Zwischen ihr und mir existiert etwas, das es zwischen uns beiden niemals gegeben hätte.«
    »Ich verstehe dich.«
    »Dann, Zylonia, schau in meine Augen. Schau mir in die Augen und schwöre, daß du alles tun wirst, um zu verhindern, daß man ihr das Kind nimmt.«
    Zylonia vermochte ihm nicht in die Augen zu blicken. Sie verbarg ihr Gesicht in den Händen. »Ich will alles versuchen, Idris. Versprechen kann ich nichts. Aber ich werde alles versuchen.«
    »Das genügt«, sagte er träge. »Unmögliches erwarte ich nicht, aber ich verlasse mich auf dich ... Es tut mir so leid um deinen Vater – wirklich sehr ... Richte Sirius Bourne aus, daß ihn mein Fluch trifft, wenn er dich nicht glücklich macht.«
    »Leb wohl, Idris.«
    »Leb wohl, Zylonia. Ich danke dir.«
    Zuletzt kam noch einmal Mary. Sie gab sich alle Mühe, seinen Blick von der Uhr abzulenken. Mit Erfolg.
    Als der Mann mit der Injektionspistole eintrat und sie auf ihn richtete, hatte Idris kaum Zeit genug zu der Feststellung, daß seine letzte Stunde angebrochen war.
     
    Idris erwachte auf einem Karren, wie er in den Hospitälern Verwendung fand. Der Terraner befand sich in einem unscheinbaren, kahlen Raum mit metallenen Wänden, einem Druckmeßgerät und einer Kontrolltafel. An einem Haken hing ein Schutzanzug, darunter lagen die dazugehörigen Ausrüstungsgegenstände. Daneben lag eine rote Blume.
    Idris stand auf. Er wußte, in welcher Art von Räumlichkeit er sich aufhielt. Dergleichen hatte er oft genug benutzt. Es war eine Luftschleuse.
    Kaum hatte er sich erhoben, begann der Bildschirm zu flackern. Man hatte ihn also beobachtet. Das Gesicht Harlen Zebrovs erschien auf der Mattscheibe.
    »Kapitän Hamilton«, sagte Zebrov, »pflichtgemäß informiere ich Sie davon, daß das vom Hohen Rat von Minerva ausgesprochene Verbannungsurteil nunmehr vollstreckt wird. In einer Stunde – auf Ihren Wunsch auch früher – wird die Luft aus der Schleusenkammer gepumpt und die zur Oberfläche von Minerva führende Tür geöffnet. Sollten Sie noch akzeptable Wünsche zu äußern haben, dann tragen Sie sie jetzt vor. Die Ihnen zugeteilten Vorräte sind auf zehn Stunden bemessen. Haben Sie alles verstanden?«
    »Laut und deutlich. Das mit Ihrem Sohn bedaure ich außerordentlich, Zebrov.«
    »Danke. Es liegt nicht in meiner Macht, das Urteil aufzuheben, Kapitän Hamilton.«
    Idris wurde ärgerlich. »Ich habe

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