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Der elektrische Mönch

Der elektrische Mönch

Titel: Der elektrische Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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Genick.
    Ein Schluchzen überkam ihn, und diesmal schien es einen Laut zu erzeugen, ein seltsames Heulen aus dem tiefsten In­nern dessen, was immer das auch war, wozu er geworden war. Die Hände vors Gesicht gepreßt, taumelte er rückwärts zu seinem Wagen und warf sich auf den Sitz. Der Sitz nahm ihn nachlässig und distanziert auf, wie eine Tante, die mit den letzten fünfzehn Jahren deines Lebens nicht einverstan­den ist und dir deshalb nur den allerbilligsten Sherry ein­gießt, sich aber weigert, dir ins Auge zu blicken.
    Konnte er nicht zu einem Arzt gehen?
    Um der Absurdität dieses Gedankens nicht ins Gesicht se­hen zu müssen, kämpfte er mit dem Steuerrad herum, aber seine Hände rutschten durch es hindurch. Er versuchte, sich mit dem Hebel des Automatikgetriebes abzumühen, was damit endete, daß er wütend dagegenschlug, weil er nicht in der Lage war, ihn richtig zu packen und einzulegen.
    Das Stereogerät spielte immer noch leichte Orchestermu­sik ins Telefon, das die ganze Zeit auf dem Beifahrersitz ge­legen und geduldig zugehört hatte. Er starrte es an und be­merkte mit immer fieberhafterer Erregung, daß er noch im­mer mit Susans Anrufbeantworter verbunden war. Dieser Apparat war von der Sorte, die einfach läuft und läuft, bis man auflegt. Er stand mit der Welt noch in Kontakt.
    Verzweifelt versuchte er, den Hörer in die Hand zu neh­men, grapschte herum, ließ ihn sich entgleiten und war am Ende gezwungen, sich zu der Sprechmuschel hinunterzu­beugen. »Susan!« schrie er hinein, und seine Stimme war ein heiseres, fernes Jammern im Wind. »Susan, hilf mir! Hilf mir, um Gottes willen. Susan, ich bin tot ... ich bin tot.. ich bin tot und ... weiß nicht, was ich machen soll ...« Vor Verzweiflung schluchzend brach er wieder zusammen und versuchte, sich an das Telefon zu klammern wie ein Baby, das sich zum Trost an seine Bettdecke klammert.
    »Hilf mir, Susan ...« , rief er wieder.
    »Piep
«, sagte das Telefon.
    Er blickte wieder nach unten, dorthin, wo er sich dage­gen schmiegte. Schließlich hatte er es doch geschafft, auf irgendwas zu drücken. Es war ihm gelungen, den Knopf zu drücken, mit dem man die Leitung unterbrach. Fieber­haft versuchte er, das Ding nochmal zu packen, aber es schlüpfte ihm be­harrlich durch die Finger und lag schließ­lich bewegungslos auf dem Sitz. Er konnte es nicht anfassen. Er konnte die Knöpfe nicht drücken. Wütend fetzte er es gegen die Windschutzscheibe. Darauf reagierte es, okay. Es flog gegen die Windschutzscheibe, sauste zurück und durch ihn hin­durch, prallte vom Sitz ab und blieb reglos auf dem Kardantunnel liegen, allen seinen weiteren Be­rührungsversuchen gegenüber unzugänglich.
    Mehrere Minuten blieb er so sitzen und nickte langsam mit dem Kopf, während sich sein Entsetzen in blankes Elend verwandelte.
    Ein paar Autos fuhren vorbei, bemerkten aber wohl nichts Seltsames - einen Wagen, der am Stra­ßenrand hielt. Beim ra­schen Vorbeifahren in der Nacht erfaßten ihre Scheinwerfer wahrscheinlich den Leichnam nicht, der hinter dem Wagen im Grase lag. Ganz sicher bemerkten sie nicht, daß ein Geist darin saß, der leise vor sich hinweinte.
    Er wußte nicht, wie lange er schon so dasaß. Er war sich der vergehenden Zeit kaum bewußt, nur daß sie offenbar nicht schnell verging. Es gab kaum einen äußeren Anhalt, um das Vergehen der Zeit festzustellen. Ihm war nicht kalt.
    Tatsächlich konnte er sich kaum noch erinnern, was kalt be­deutete oder wie es sich anfühlte, er wußte bloß, daß es etwas war, das er in diesem Augenblick eigentlich hätte füh­len müssen.
    Schließlich löste er sich aus seinem mitleiderregenden Ge­hocke. Er würde etwas unternehmen müssen, wenn er auch nicht wußte, was. Vielleicht sollte er versuchen, zu seinem Landhaus zu kommen, wenn er auch nicht wußte, was er tun sollte, wenn er dort wäre. Er brauchte einfach irgend etwas, um das er sich bemühen mußte. Er mußte es unbedingt durch die Nacht bis dorthin schaffen.
    Er nahm sich zusammen und glitt aus dem Wagen, wobei er mit dem Fuß und dem Knie ohne wei­teres durch einen Teil des Türrahmens streifte. Er ging nochmal zu seiner Lei­che, um einen Blick darauf zu werfen, aber sie war nicht da.
    Als wenn die Nacht nicht schon genügend Schrecken her­vorgebracht hätte. Er zuckte entsetzt zu­rück und starrte auf die feuchte Vertiefung im Gras.
    Sein Leichnam war nicht da.
     
     
    10. Kapitel
     
    Richard verabschiedete sich so eilig, wie es die

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