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Der elektrische Mönch

Der elektrische Mönch

Titel: Der elektrische Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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sagen, was du willst, sie bleiben so drollig, wie sie sind. Der Kerl hier eben fragte, ob wir 'n Pferd im College hätten.«
    »Ach ja?« Fred nippte an seinem Kaffee und ließ sich den Dampf in die Augen steigen. »Vorhin war ein Bursche hier drin. Sowas wie 'n merkwürdiger ausländischer Prie­ster. Kapierte zuerst kein Wort von dem, was er sagte. Aber er schien schon zufrieden zu sein, daß er am Feuer stehen und die Nachrichten im Radio hören durfte.«
    »Ausländer, eh?«
    »Schließlich sagte ich zu ihm, na, schießen Sie mal los. Stand genauso wie jetzt vor meinem Feuer. Plötzlich sagt er, ob er das wirklich tun sollte? Losschießen? Ich sagte mit meiner besten Bogart-Stimme: >Besser, Sie glauben 's, Sportsfreund.<«
    »Wirklich? Hörte sich für mich eher wie Jimmy Cagney an.«
    »Nein, das ist meine Bogart-Stimme. Das hier ist meine Jimmy Cagney-Stimme: >Besser, Sie glauben's, Sports­freund.«< Bill sah ihn mit gerunzelter Stirn an. »Das ist deine Jimmy Cagney-Stimme? Ich dachte immer, das wäre deine Kenneth McKellar-Stimme.«
    »Du hörst nicht richtig zu, Bill, du hast nicht das Ohr da­für. Das hier ist Kenneth McKellar: >Oh, Sie nehmen die Hauptstraße, und ich nehme die Fußstraße ...«
    »Aha, verstehe. Ich dachte aber an den schottischen Ken­neth McKellar. Was hat diese Priestertype gesagt, Fred?«
    »Ach, der guckte mir nur fest in die Augen, Bill, und sagte in dieser ulkigen ... «
    »Schenk dir den Akzent, Fred, erzähl mir bloß, was er ge­sagt hat, wenn's das Zuhören lohnt.«
    »Er sagte nur, er glaubte mir.«
    »Aha. Also keine sehr interessante Geschichte, Fred.«
    »Ja, vielleicht nicht. Ich erwähne sie bloß, weil er auch sagte, er hätte sein Pferd in einem Badezimmer abgestellt, und ob ich mal nachsehen könnte, ob alles in Ordnung wär.«
     
     
    11. Kapitel
     
    Gordon Way schwebte traurig die dunkle Straße entlang, oder vielmehr, er versuchte zu schweben.
    Er war der Meinung, als Geist - wozu er, wie er sich selber eingestehen mußte, geworden war - sollte er schweben kön­nen. Er wußte ziemlich wenig über Geister, aber er war der Ansicht, wenn man schon einer war, dann sollte es doch ge­wisse Entschädigungen dafür geben, daß man keinen phy­sischen Leib mehr durch die Gegend zu schleppen hatte, und dazu sollte eigentlich die Fähigkeit gehören, einfach zu schweben.
    Aber nein, es hatte den Anschein, daß er jeden einzelnen Schritt des Weges würde laufen müssen.
    Er wollte versuchen, sich bis zu seinem Haus durchzu­schlagen. Er wußte nicht, was er machen würde, wenn er dort wäre, aber selbst Geister müssen die Nacht ja irgendwo verbringen, und er hatte das Gefühl, eine vertraute Umge­bung könnte da helfen. Was helfen, wußte er nicht. Wenig­stens hatte er durch den Fußmarsch ein Ziel, und er würde sich eben ein neues ausdenken müssen, wenn er angekom­men wäre.
    Verzweifelt schleppte er sich von einem Laternenpfahl zum nächsten und blieb bei jedem stehen, um seine Einzel­teile ins Auge zu fassen.
    Er wurde so allmählich zweifellos ein bißchen geisterhaft.
    Manchmal löste er sich fast zu nichts auf und schien we­nig mehr als ein im Nebel tanzender Schatten, ein Traum seiner selbst, der sich einfach verflüchtigen und verschwind konnte. Dann schien er wieder fast körperlich und real yu sein. Ein-, zweimal versuchte er, sich gegen einen Laternen, pfahl zu lehnen, und fiel einfach durch ihn hindurch, wenn, er nicht aufpaßte.
    Schließlich und mit großem Widerstreben begann er seine Gedanken auf das zu lenken, was passiert war. Komisch, dieses Widerstreben. Eigentlich wollte er nicht darüber nachdenken. Psychologen meinen, daß der Verstand oft Er­innerungen innerungen an traumatische Erlebnisse zu unterdrücken versucht, und das, dachte er, war wahrscheinlich bei ihm der Fall. Schließlich, wenn eine seltsame Gestalt, die aus dem Kofferraum des eigenen Wagens springt und einen totschießt, nicht als traumatisches Erlebnis zählt, wüßte er gerne, was denn dann.
    Er schleppte sich müde weiter.
    Er versuchte sich die Gestalt wieder in Erinnerung zu ru­fen, aber es war, wie wenn man einen schmerzenden Zahn anbohrt, und er dachte an andere Dinge.
    War zum Beispiel sein Testament auf dem neuesten Stand? Er konnte sich nicht erinnern und machte sich im Geist eine Notiz, daß er morgen seinen Anwalt anrufen würde, dann machte er sich im Geist eine andere Notiz, nämlich daß er damit aufhören müsse, sich im Geist solche Notizen zu machen.
    Wie

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