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Der elektrische Mönch

Der elektrische Mönch

Titel: Der elektrische Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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darunter trug er densel­ben Bart wie Clint Eastwood. Seine Augen schwammen um den Tisch herum, während er sich aussuchte, an wen er die­sen Abend das Wort richten würde. Er hatte überlegt, daß seine Beute einer von den Gästen sein könnte, nämlich der neu ernannte Chef des Dritten Radioprogramms der BBC, der ihm gegenüber saß - aber leider hatten ihn sich schon der Musikdirektor des Colleges und ein Philosophiepro­fessor gekrallt. Die beiden setzten dem gepeinigten Mann gerade auseinander, daß der Begriff »zu viel Mozart«, eine vernünftige Definition dieser drei Worte vorausgesetzt, ein in sich widersprüchlicher Ausdruck sei, und daß jeder Satz, der eine solche Wendung enthalte, dadurch sinnlos werde und folglich nicht als Teil eines Arguments zugunsten ir­gendeiner bestimmten Programmplanung geltend gemacht werden könne. Der arme Kerl begann bereits, sein Besteck viel zu fest zu umklammern. Seine Augen sausten verzwei­felt und nach Rettung suchend herum, begingen aber den Fehler, sich an die von Watkin zu heften.
    »Guten Abend«, sagte Watkin charmant lächelnd, nickte überaus freundlich und ließ dann seinen Blick sich gläsern auf seinen Teller mit der eben angelangten Suppe senken, von wo er sich nicht mehr ablenken lassen würde. Noch nicht. Laß den Kerl ruhig ein bißchen zappeln. Er wollte, daß ihm die Rettung mindestens ein gutes halbes Dutzend ansehnlich honorierter Radiovorträge einbrächte.
    Hinter Watkin entdeckte Richard plötzlich die Quelle des Kleinmädchenkicherns, das Regs Zaubertrick quittiert hatte. Erstaunlicherweise handelte es sich um ein kleines Mädchen. Sie war ungefähr acht Jahre alt, hatte blondes Haar und wirkte ziemlich niedergeschlagen. Sie saß da und trat ab und zu mürrisch gegen das Tischbein.
    »Wer ist das?« fragte Richard Reg erstaunt.
    »Wer ist was?« fragte Reg Richard erstaunt.
    Richard zeigte verstohlen in ihre Richtung. »Das Mäd­chen«, flüsterte er, »das kleine, kleine Mädchen. Ist sie etwa irgendein neuer Mathematikprofessor?«
    Reg spähte zu ihr hinüber. »Wissen Sie«, sagte er verwun­dert, »ich habe nicht die blasseste Ahnung.«
    In diesem Moment wurde das Problem durch den Mann von der BBC gelöst, der sich plötzlich aus dem logischen Halbnelson, in den ihn seine Nachbarn gezwängt hatten, herauswand und das Mädchen anfuhr, weil es gegen den Tisch trat. Sie hörte auf, gegen den Tisch zu treten, und trat mit verdoppelter Energie in die Luft. Er sagte zu ihr, sie solle versuchen, sich ein bißchen zu vergnügen, und da trat sie ihn. Auf diese Weise fiel ein kurzer Freudenschimmer auf ih­ren niedergedrückten Abend, doch der währte nicht lange. Ihr Vater teilte dem Tisch kurz und eingehend seine Ansich­ten über Babysitter mit, die Leute im Stich lassen, aber nie­mand wußte mit dem Thema viel anzufangen.
    »Eine größeres Buxtehudeprogramm«, nahm der Mu­sikdirektor den Faden wieder auf, »ist natürlich zweifellos längst überfällig. Ich bin sicher, Sie werden diese Situation bei der erstbesten Gelegenheit mit Freuden bereinigen.«
    »Oh, äh, ja«, erwiderte der Vater des Mädchens und ver­schüttete seine Suppe, »äh, das heißt ... er ist doch nicht der­selbe wie Gluck, nicht wahr?«
    Das kleine Mädchen trat wieder gegen das Tischbein. Als ihr Vater sie streng ansah, legte sie den Kopf zur Seite und stellte ihm leise eine Frage.
    »Jetzt nicht«, beharrte er so leise wie möglich.
    »Wann dann?«
    »Später. Vielleicht. Später, mal sehen.«
    Sie ließ sich mürrisch gegen die Lehne zurückplumpsen. »Immer sagst du später«, maulte sie.
    »Armes Kind«, flüsterte Reg. »An diesem Tisch sitzt kein Professor, der sich innerlich nicht genauso verhielte. Ah, vielen Dank.« Ihre Suppe kam und lenkte ihn und Richard ab.
    »Also, erzählen Sie mal«, sagte Reg, nachdem sie beide ein paar Löffelvoll gegessen hatten und voneinander unab­hängig zu dem Schluß gelangt waren, daß es sich um keine Geschmacksekstase handelte, »was Sie so gemacht haben, mein Lieber. Hat was mit Computern zu tun, wie ich höre, und auch was mit Musik. Ich dachte, Sie studierten Eng­lisch, als Sie hier waren - wenn auch sicherlich nur in Ihrer Freizeit.«Er sah Richard über den Rand seines Suppenlöf­fels bedeutungsvoll an. »Aber warten Sie mal«, fiel er sich ins Wort, ehe Richard zu sprechen Gelegenheit hatte, »erin­nere ich mich nicht vage daran, daß Sie irgend sowas wie einen Computer hatten, als Sie hier waren? Wann war das?

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