Der Elfenhuegel
Jacht, und so.
Dann können wir abhauen, wenn es zu ungemütlich wird.«
Gabbie seufzte. »Ich denke darüber nach. Vielleicht sollten wir Mom sehen, zumindest einmal.«
»Ah, jetzt weißt du, wo sie ist, vielleicht solltest du sie zur Hochzeit einladen?« meinte Phil.
»Auch darüber werde ich nachdenken.« Mit einem Anflug von Zorn sagte sie: »Sie hat mich zu ihrer nicht eingeladen.«
Phil legte seine Hand auf die Schulter seiner Tochter. »Ich verstehe.
Was immer du möchtest, okay?« Das Geräusch eines näher kommenden Autos drang ins Haus. »Das werden Mark und Gary sein.
Wir sind nach Mitternacht zurück.«
Gabbie nickte. »Viel Spaß.«
Gloria erschien und nahm ihren Mantel aus dem Wandschrank, als Mark an die Tür klopfte. Schnell gab Gloria letzte Instruktionen bezüglich des Abendessens und steckte ihren Kopf in den Flur, um den Jungen gute Nacht zu sagen. Bald danach steuerte Marks Wagen die Auffahrt hinunter, und Gabbie und Jack blieben allein im Arbeitszimmer zurück.
Jack beobachtete Gabbies Gesicht im sanften Schein der Verandalampe, deren Licht durchs Fenster fiel, und fragte sich, was wohl in ihrem Kopf vorgehen würde. Er wußte, daß sie gemischte Gefühle durchlebte, wenn es um ihre Mutter ging, aber er wußte ebenfalls, daß sie sich für das Richtige entscheiden würde, ohne zu schwindeln oder zu rechtfertigen. Das war eine der Eigenschaften, die ihn ganz verrückt nach ihr machten. Sie seufzte und legte wortlos ihren Kopf an seine Schulter, und sie fielen in das warme Wohlgefühl, daß es genügte, einfach beisammen zu sein. Vom Flur waren plötzlich Schließgeräusche zu hören, was sie daraufbrachte, daß die Zwillinge etwas Ablenkung entdeckt hatten. Eine Weile wurde nicht gesprochen, dann küßte Gabbie Jack leicht auf die Wangen und sagte: »Komm, Geliebter. Laß uns die Monster füttern.« Mit einem gespielten Stöhnen, das Wohlbehagen des Sofas verlassen zu müssen, erhob sich Jack und folgte Gabbie in die Küche.
Oktober
1
Gabbie lief die Diele entlang, als das Telefon zum fünften Mal läutete.
Sie versuchte, das Handtuch um sich geschlungen zu halten. Als sie am Zimmer der Zwillinge vorbeischoß, sagte sie: »Danke, ihr Lausbuben!«
Sean und Patrick schauten von ihren Comicheften auf und blickten sie fragend an. Sie hatten keine Ahnung, wovon sie sprach. Sie befanden sich beide in einer vierfarbigen Welt, die von kostümierten Superhelden und Raumabenteuern bewohnt wurde, und etwas so Weltliches wie das Klingeln eines Telefons konnte ihre Konzentration nicht durchbrechen. Patrick schaute aus dem Fenster, das ganz streifig vom Regen war, und er fragte sich leise: Wird es jemals wieder aufhören?
»Sicher«, sagte Sean. »Pünktlich zur Schule am Montag.« Keiner von ihnen fand es ungewöhnlich, daß sie von Zeit zu Zeit diese stille Kommunikation teilten. Sie machten das seit ihrer Geburt.
Patrick kehrte zu seinem Comic zurück, während er hörbar brummte.
Die Schule lief schon mehr als zwei Monate, und seit dem zweiten Tag schien es immerzu zu regnen. Entweder regnete es, oder der Boden des Parks war zu schlammig für ein Ballspiel. Sie hatten in drei Wochen kein Spiel gehabt, und beide fühlten sich beraubt. Irgendwie wollten die Kinder in der Schule nicht mehr so viel Baseball spielen. Es war die Football-Saison, aber Football hielt keinem Vergleich mit einem guten Baseball-Spiel stand.
Sean beobachtete seinen Bruder. Sean wußte, daß Patrick innerlich kochte und mit dem Bösen Ding abrechnen wollte, hoffte aber, daß die Schule seine Energien beanspruchen würde und Patrick bereit sei, die letzten zwei Wochen im Oktober abzuwarten, bis zum ersten November, wenn all die Guten Menschen fortgingen. Aber tief im Innern wußte er, daß das unwahrscheinlich war. Patrick war für Sean ein offenes Buch. Irgendwann in naher Zukunft würde Patrick etwas unternehmen.
Gabbie stürmte in die andere Richtung zurück, blieb aber lange genug stehen, um zu sagen: »Verdammter Handlungsreisender! Wenn das Telefon wieder klingelt, während ich im Bad bin, geht einer von euch Monstern besser dran, oder ich werde…« Sie ließ den Satz unausgesprochen, da ihre kleinen Brüder keine Anstalten machten, Bedauern über diese vage Drohung zu zeigen; sie hatte nicht die leiseste Ahnung, was sie machen würde, wenn sie es nicht taten. Und das Handtuch war klein genug, daß es das meiste von dem, was Gabbie bedecken wollte, nicht bedeckte. Der komische Kampf mit dem Handtuch untergrub
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