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Der Elfenhuegel

Der Elfenhuegel

Titel: Der Elfenhuegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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die Gemeinde wartete. Barney schraubte den Deckel ab und füllte den Krug, dann schraubte er den Deckel schnell wieder zu.
    Barney geleitete den Jungen in das Hauptschiff. Sie kamen an ein paar Kirchgängern vorbei, die aber keine Notiz von ihnen nahmen. Im Querschiff stand eine Statue der Jungfrau, vor der ein halbes Dutzend Kerzen brannten. Barney kniete vor dem Altar nieder, bekreuzigte sich, und Sean machte es ihm nach. Dann ging er zum Altar der Jungfrau Maria und durchwühlte seine Tasche nach Münzen. Er hinterlegte einige Centstücke in der Kiste, nahm eine Kerze und gab sie Sean.
    »Zünde sie an und bete währenddessen zu unserer lieben Frau, damit sie über dich wacht, Sean. Diese Art Unternehmung braucht eine heilige Weihe, oder es ist zum Scheitern verurteilt. Verstehst du?«
    Sean nickte. Seine Eltern hatten so etwas nie gemacht, aber er war mit seiner Großmutter O’Brian in der Kirche gewesen. Er zündete die Kerze an und stellte sie vor der Statue der Jungfrau Maria auf. Er schloß die Augen und sagte leise: »Bitte, liebe Frau, hilf mir, Patrick zu finden und ihn sicher zurückzubringen.«
    Barney betrachtete den kleinen Jungen lange, und in seinen Augen war Zustimmung zu sehen. »Das ist so ehrlich, wie ein Gebet nur sein kann, wahrhaftig. Nun müssen wir uns beeilen.«
    Er führte den Jungen durch ein Seitenschiff, vorbei an den Beichtstühlen. Außerhalb der Kirche prasselte der Regen auf sie nieder, während sie die Straße entlangliefen, vorbei an Barneys Schuppen und dann in die Wälder. Barney zog die Taschenlampe hervor und knipste sie an. »Ab jetzt mußt du sehr gut aufpassen, denn die Strecke ist gefährlich. Solltest du dich verlaufen, bist du für immer verloren.
    Verstehst du?«
    Sean unterdrückte seine Angst und nickte. Barney seufzte resigniert:
    »Dann hör zu: Der Weg zum Gebiet der Guten Menschen liegt unter dem Hügel auf eurem Grundstück«
    »Erlkönig-Hügel«, sagte Sean.
    »So nennen ihn die Deutschen. Es ist ein richtiger Elfenhügel, ohne Zweifel.« Sie gingen langsam zwischen den Bäumen hindurch, entlang des Pfades, den die Jungen zum Park und wieder zurück benutzten.
    Sean kannte den Weg und hatte keine Schwierigkeiten, Barneys Führung zu folgen. Der halb betrunkene Ire fuhr mit seinen Instruktionen fort. »Sieh die untergehende Sonne an, geh neunmal widdershins – das ist entgegen dem Uhrzeigersinn, Junge –, bis du den Eingang zum Gebiet der Guten Menschen findest.« Er wischte sich übers Gesicht und zwang sich, zur Oberfläche der längst vergessenen Lehre vorzudringen. »Wenn du erst die Höhle durchquert hast, findest du den Weg.«
    »Wie die Yellow Brick Road?«
    »Du kannst es auch so sehen, Junge. Aber er wird nicht gelb sein.
    Aber wenn du das sagst: ›Beim heiligen St. Patrick, unserer lieben Frau, und im Namen Gottes, leite meinen Weg‹, findest du einen Führer.«
    »Einen Führer? Wen?«
    »Weiß ich nicht, Junge, die Geschichten sind nämlich verworren. Es könnte ein Rabe sein, bei dem du mißtrauisch sein mußt, denn er ist ein verschlagener und hinterhältiger Führer, der versuchen wird, dich in die Irre zu führen, wenn du nicht ein Auge auf ihn hast und ihn zur Wahrheit aufforderst. Es könnte ein Mann oder eine Frau sein, die in einer fremden Sprache sprechen und versuchen, dich zu täuschen.
    Oder es könnte ein Kind sein. Aber sehr wahrscheinlich ist es eine goldene Lichtkugel. Oder so ähnlich sagen es die Legenden. Folge dem Zeichen. Du darfst die sichere Fahrbahn nicht verlassen. Du darfst nicht länger als einen Atemzug anhalten, sonst verlierst du deinen Führer. Und du darfst niemandem, den du triffst, vertrauen, unwichtig, wie ehrlich er zu sein scheint.« Er dachte nach und sagte dann: »Außer einem. Laut den Geschichten könnte es einen Mann geben, der Ehrlicher Tom heißt. Er kann nicht lügen, wenn du ihn also triffst, kannst du glauben, daß seine Antworten frei von Lüge sind. Du erkennst ihn an seiner Sprache, denn er ist ein Schotte, das heißt, er ist fast Ire.« Dann fügte er mit einem Schulterzucken hinzu: »Letztendlich ist er kein Engländer.«
    Sean nickte, aber er fühlte sich langsam von der Ungeheuerlichkeit seines Vorhabens überwältigt. Er behielt nur, was Barney ihm gesagt hatte, und es stellte sich heraus, daß die Konzentration auf die lange Liste der erlaubten und unerlaubten Dinge ein geeigneter Weg war, seine Furcht zu ignorieren.
    »Also, entlang des Weges könntest du Anzeichen von Wunder und

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