Der Elfenhuegel
»Jesus, man hat sich über euch lustig gemacht.«
»Wie bitte?« fragte Phil.
Marks Gesichtsausdruck zeigte, daß noch etwas anderes nicht in Ordnung war, und Phil fragte: »Was stimmt nicht?«
»Aggie hatte einen Unfall. Sie ist unten. Dr. Murphy nahm an, ihr wärt hier oben bei Dr. Bergman, also kam ich hoch, um es euch zu erzählen.«
»Wie ist das passiert?« fragte Phil.
»Nachdem ich von euch weggefahren bin, kam ich an der Unfallstelle vorbei«, antwortete Mark. »Ich erkannte Aggies Wagen.« Er sprach gefühllos: »Sie hat sich auf der Straße gedreht, zwischen euch und Lonny Boggs’.«
»Wird sie wieder in Ordnung kommen?« fragte Gloria und erhob sich.
Phil stand auf und wollte zum Fahrstuhl gehen, aber Mark hielt ihn zurück: »Sie hat es nicht geschafft.«
»Wie kannst du das wissen?« fragte Phil.
»Ich sah, wie die Polizisten sie aus dem Wrack zogen und ein Tuch über sie und ihren Fahrgast legten. Außerdem ist sie unten in der Pathologie, nicht in der Notaufnahme.«
»Gottverdammtnochmal«, flüsterte Gloria. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, und leise wiederholte sie: »Gottverdammtnochmal.« Phil stand ganz ruhig, zu betäubt, um die Nachricht von Aggies Tod aufzunehmen. Sie war wie ein Mitglied seiner Familie gewesen und dazu sein engster beruflicher Mentor.
Mark schaute auf die Wanduhr. »Es ist Zeit.«
»Was meinst du?« fragte Gloria.
Mark schob Phil zur Seite und stellte sich direkt vor Gloria. »In der Nacht, in der Patrick krank wurde, kannst du dich an irgend etwas Ungewöhnliches erinnern, außer den Schreien von Sean?«
Gloria schüttelte ihren Kopf, dann erinnerte sie sich schwach an das düstere Bild eines Schattens in der Ecke. »Nun ja, da war etwas.«
»Was?« Marks Augen schienen sich durch sie zu bohren.
So gut sie konnte, erklärte sie, was sie in der Ecke gesehen hatte, und Mark sagte: »Wieviel hat Gary euch erzählt?«
»Eine Menge verrückten Mist«, antwortete Phil. »Er konnte selbst nicht die Hälfte von dem glauben, was er erzählte, aber er hat mir gesagt, worin du ihn eingeweiht hast, bevor er nach Seattle flog. Aber etwas verschwieg er.«
Alles, was Mark sagte, war: »Es ist schlimmer, als er es erzählt hat. Ich muß jetzt aus zwei Gründen wieder fort. Der erste ist dieser Mann, der heute nacht bei Aggie war. Er wird Freunde haben, die ihm schnell folgen werden. Einige sind vielleicht schon jetzt auf dem Weg hierher.
Wenn sie mich finden, könnten sie mich töten.«
Gloria schien am Rande eines hysterischen Anfalls zu sein, sie setzte sich mit weit aufgerissenen Augen hin und preßte eine Kugel voller zerknüllter Kleenex gegen ihre Lippen.
»Gary und ich werden für eine Weile untertauchen«, meinte Mark,
»Weglaufen zögert das Unvermeidbare nur hinaus. Früher oder später finden sie uns. Aber wenn sie uns finden, hoffe ich, daß wir in der Lage sind, mit ihnen zu verhandeln.«
»Wer sind sie?« wollte Phil wissen.
Mark ignorierte die Frage. »Der andere Grund, warum ich fortgehe, ist, daß ich an einen bestimmten Ort muß, Phil, und du mußt mit mir kommen.«
»Wohin?«
»An einen Ort, zu dem nur wenige Männer jemals gegangen sind, um viele Menschen vor viel Kummer zu bewahren. Ich brauche Hilfe, aber Gary muß einiges erledigen, also kann er nicht mit mir kommen. Ich habe sonst keinen, den ich fragen kann, aber ich frage dich nicht, weil du mir helfen sollst. Du hast ein sehr persönliches Interesse daran, mitzukommen.«
»Was für einen Grund?« fragte Phil.
»Ich gehe zu dem Ort, an dem sich deine Söhne befinden. Ich bin der einzige, der dir helfen kann, hinter Patrick und Sean herzugehen.«
»Was meinst du?« fragte Gloria, und ihre Stimme war kaum ein Flüstern.
»Ich bin zu eurem Haus gefahren, und Gabbie sagte, daß Sean nicht in der Schule war, als sie und Jack ihn abholen wollten. Sie haben die Polizei gerufen, aber die haben ihn nicht gefunden. Ich weiß, wo er ist.
Er ist unterwegs, um Patrick zurückzuholen.«
»Was zum Teufel erzählst du da, Mark! Du kommst hier rein, erzählst uns, daß Aggie tot ist und daß dich jemand verfolgt und all diesen mysteriösen Schwindel, und dann fährst du damit fort, daß Sean nachts hinter Patrick herläuft!« Phils Stimme wurde schriller, als sich Frustration und Zorn ihren Weg nach draußen bahnten. »Also, es mag dir entgangen sein, aber Patrick liegt da drüben in der Abteilung, mit einem geschädigten Gehirn, aber ansonsten intakt!«
Mark legte seine Hand auf Phils
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