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Der Elfenhuegel

Der Elfenhuegel

Titel: Der Elfenhuegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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eine lange Fehde, denn unter den Leuten habe allein ich versucht, ihm Paroli zu bieten, ich, der einst der schurkenhafte Spaßvogel war. Und wenn er versucht, mich zu entehren«, sagte der Jugendliche mit einem boshaften Grinsen, »denke ich, sollte ich es ihm bitterlich zurückzahlen, indem ich seinen Platz einnehme.« Mit einem Lichtschimmer änderte der Junge seine Form, und plötzlich stand, in all seiner überragenden Pracht, der Narr vor den verblüfften Menschen.

28
    Der Narr lachte, und Phil spürte, wie sich sein Haar im Nacken und auf den Armen bei diesem vollständig fremden Geräusch sträubte.
    Von ihrem Standort aus rief die Königin: »Sofort nimmst du die Maske ab! Du verspottest einen, der ein Besserer ist!«
    Schon erschien wieder der Jugendliche. Er vollführte eine würdevolle Verbeugung vor der Königin, die ihren Begleitern bedeutete, zu ihr zu kommen. Winzige glühende Kobolde flogen den Hügel hinauf, während sie versuchte, ihr inneres Gleichgewicht wiederzuerlangen. Mit einem Fingerzeig in Richtung der Menschen sagte der Junge mit Namen Ariel: »Es ist noch nicht die rechte Zeit, obwohl sie bald kommen wird.«
    »Der indische Königssohn ist tot«, sagte Ariel beinahe abwesend zu der Königin.
    Die Königin nickte. »Wir haben seinen Tod gespürt.«
    Thomas seufzte. »Es ist gut, daß er letztendlich Ruhe gefunden hat.
    Sein Wesen ist gemein geworden, seit der Narr ihn von der Königin gewonnen hat. Und er war lange Zeit der Grund für Streitigkeiten zwischen den beiden Höfen. Wie ist er dahingegangen?«

    »Der Sohn des einen, der Sean genannt wird, erschlug ihn mit einem Dolch aus Silber.« Ariel grinste. »Er ist ein mutiger Kleiner. Der indische Königssohn dankte ihm für die Tat. Der schwache Dank tanzte auf dem Wind, so daß es alle hören konnten. Seine Seele ist nun frei, um Gottes Ruhe zu finden.«
    »Sean? Was…!«
    Mark unterbrach Phil: »Zehntausend Fragen. Und ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.«
    Barney nickte stumm und setzte sich schwerfällig auf den schlammigen Boden. »Und es würde dir nur unzureichende Antworten einbringen, Mark Blackman. Welch nüchterner Mann würde dir glauben?«
    Mark schaute zu dem Jugendlichen. »Was meinst du, ist es nicht an der Zeit?«
    Ariel blickte zur Königin, die von ihrem Hof umgeben war. Er verbarg sein Lachen kaum, als er sprach. »Generationen habe ich ihr gedient und dem anderen, wurde von Hof zu Hof geworfen, wie die Laune des Schicksals es wollte. Bald, denke ich, werde ich regieren, denn wenn der Meister die sterblichen Jungen in der Halle der Uralten Jahreszeiten nicht besiegt, werde ich seinen Platz einnehmen. Und zum Bett der Königin gehen, ohne unter den Konsequenzen leiden zu müssen.«
    »Konsequenzen?« sagte Mark, offensichtlich verwirrt.
    Ariel blickte zu Thomas. »Die Bedürfnisse der Königin sind ungebändigt in ihrem Appetit. Zweimal hatte ich das Vergnügen, ihre vorübergehende Laune zu sein. Ich wurde großartig unterworfen.
    Keiner kann der Umarmung der Königin widerstehen, ohne übertrumpft zu werden, außer« – er neigte seinen Kopf zu Thomas –
    »diesem.«
    Mark zog die Augenbrauen hoch. Thomas zuckte mit den Schultern.
    »Die Königin meint, ich wäre… angenehm. Ich kann ihr Dinge des…
    Körpers bringen. Sie kann von mir ohne Preisgabe und Furcht nehmen, und ich überlebe ihre Geschenke.«
    Ariel kicherte, ein hohes, fröhliches Geräusch. »Sie hält ihn für so einen wunderbaren Liebhaber, daß sie ihn verfluchte, als er versuchte, sie zu verlassen.« Jetzt fiel der Junge auf den Boden, rollte sich auf den Rücken, verschränkte die Hände hinter seinem Kopf und war offensichtlich erfreut über die Möglichkeit, diese Geschichte erzählen zu können. »Und was für ein Fluch! Er konnte nie mehr etwas sagen, ohne die Wahrheit zu sprechen – nur die Wahrheit, nicht weniger und nicht mehr. Keine Ausschmückungen, keine Freiheiten, keine Färbung oder Erhellung, kein freundliches Heucheln, keine wohlgemeinte Anspielung. Nur die Wahrheit. Ein Dichter, der unter solch einem Fluch steht, würde nur wenig Wohlwollen in der Gesellschaft der anderen Sterblichen finden. Adlige, die willige Wohltäter sind, brauchen kriecherische Bewunderung, nicht die ungeschminkte Wahrheit.« Er schaute zu Thomas. »Und ich glaube, daß das Reimen durch Verbote sehr viel erschwert wird.« Sich zu Mark umdrehend, sagte der Jugendliche: »Er kehrte zu uns zurück, du Bewahrer der Lehre, so wie die Königin es

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