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Der Elfenhuegel

Der Elfenhuegel

Titel: Der Elfenhuegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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herumgewirbelt war, um Sean anzublicken, der noch nicht ganz an ihm vorbei war. Und dieses Mal gab es eine Handvoll Kleidung, die er greifen konnte, und die nun behandschuhte Faust des Narren packte Gabbies Bluse. Mit einem triumphalen Ausruf hob der Narr Sean hoch. »Du wirst mich nicht länger quälen, Junge!«
    Und mit einem gefühllosen Lachen sagte er: »Jetzt wirst du den Schmerz kennenlernen!«
    Er hob Sean zu sich hoch, streckte seine freie Hand aus, und Patrick konnte sehen, daß der Lederhandschuh krallenartige Spitzen hatte, die noch schwankten, um die Haut seines Bruders zu malträtieren.

30
    Patrick schrie: »Sean! Lauf weg!«
    Sean drehte sich herum und krümmte sich, und der krallenartige Handschuh fiel herab.
    Sean schrie laut auf, als das Hemd zerriß und in sein kindliches Fleisch geschnitten wurde. Patrick war bewegungsunfähig und mußte seinem Bruder in diesem Moment der Qual hilflos zusehen, als Blut die zerfetzte Bluse seiner Schwester befleckte. Der Narr kicherte, ein Geräusch, das den Verstand gefrieren ließ. Patrick konnte erkennen, daß die Schnitte auf Seans Brust nur oberflächlich waren, denn der Narr spielte bloß mit seinem Opfer.
    Dann riß Sean mit seiner freien Hand vorne an seinem Hemd. Die Knöpfe sprangen auf, und plötzlich glitt er nach unten. Die Augen des Narren weiteten sich vor Erstaunen, während der Junge sich hin und her bewegte und sich so befreite und der Narr mit der schlaffen Bluse zurückgelassen wurde. Der jetzt barbrüstige Junge sprang beiseite, und der Narr drehte sich um, damit er ihm den Fluchtweg abschneiden konnte.
    Sean lief weg, und die Tür zum Winter flog auf. Der Junge zog sich dorthin zurück und spürte die Öffnung hinter sich. Das Gesicht des Narren erhellte sich mit einer bösartigen Fröhlichkeit. »Dort gibt es kein Entkommen, Junge. Dort liegt der Ewige Winter, und dieses Gebiet zu betreten bedeutet, alle Hoffnung zu verlieren.«
    Sean duckte sich, als wolle er hinter den Narr springen, um in die Freiheit zu gelangen, und der Narr beantwortete seine Bewegung mit einem Schritt nach rechts. Sean täuschte einen Schritt in die andere Richtung vor, und der Narr beantwortete ihn. Der Junge war hilflos.
    Sean kroch, schien zuletzt von Panik erfüllt zu sein. Patrick wurde in seinem Entschluß bestärkt, als er sah, wie Sean vor schrecklicher Angst unfähig war, sich zu bewegen. Er würde diesem leuchtenden Kerl nicht erlauben, Sean zu nehmen. Patrick wirbelte herum und suchte nach etwas, das ihm helfen konnte. Es gab nur noch ein weiteres Objekt in dem Raum. Patrick streckte die Hand aus und packte den Jagdführer, so wie zuvor Sean. Die Kugel von der Größe eines Baseballs erhellte sich, als wäre sie ärgerlich oder ängstlich. »Entschuldigung« war alles, was Patrick sagte, als er nach hinten hochfuhr.
    »Sean! Bücken!« rief Patrick.
    Dabei drehte sich der Leuchtende Mann zu Patrick, während Sean noch tiefer niederkauerte. Patrick nahm den Kopf des Leuchtenden Mannes ins Visier und warf den Jagdführer. Er besaß nicht Seans Geschicklichkeit als Werfer, aber sein Wurf zum zweiten Base war der kräftigste, den jemals ein Junge seines Alters geworfen hatte, und er wußte, daß dies der allerwichtigste Wurf seines jungen Lebens war. Der Jagdführer bewegte sich geradeaus und korrekt und schoß auf den Kopf des Narren zu. Der Jagdführer traf den Leuchtenden Mann direkt ins Gesicht, und mit einem Kreischen – ob aus Schmerz oder Zorn, konnten die Zwillinge nicht sagen – stolperte der Narr nach hinten.
    Sean stützte sich ab, die jahrhundertealte Position des Jungen, der hinter einem anderen herkriecht, und wartete auf den Bruder, um den ahnungslosen Betrogenen nach hinten zu stoßen. Der Lederstiefel des Narren stieß an Sean, und er kippte nach hinten und fiel mit einem ohrenbetäubenden Schrei durch die Tür in den Winter.
    Sean rollte nach vorne, kroch auf allen vieren wie eine Krabbe. Aber statt daß eine Gestalt in rasender Wut durch die Tür auf sie zukam, sahen sie, wie der Narr im Schnee saß. Der alte Mann und die Frau riefen zu ihm herüber, jeder auf einer Seite, und halfen ihm auf die Beine. Dann sahen die Jungen, daß der Mann und die Frau ihm nicht nur halfen, sondern ihn festhielten. Wo einst lächelnde Gesichter mit warmem Ausdruck waren, zeigten sich jetzt verrückte Masken, schlimmer als die des Leuchtenden Mannes. Der Narr kämpfte gegen das Paar an, doch selbst seine magische Stärke konnte sie nicht von der Stelle

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