Der Elfenhuegel
Menschen in eine andere und bessere Welt hinübergeht.«
Mark und Phil blickten sich an. Mark wollte gerade eine weitere Frage stellen, aber aus der Ferne durchschnitt das Geräusch einer Kirchenglocke die Nacht. Thomas sagte: »Es ist Zeit.«
Bei dem Läuten der Glocke begannen die Elfen hell zu glühen. Viele veränderten die Form. Die Ritter des Hofes der Königin und die Rennpferde des Narren wurden alle von einem weißblauen Glühen umgeben. Die Pferde verschwanden, ebenso die Rüstungen. Nur kleine Wesen mit durchsichtigen Flügeln, die über dem Boden schwebten, blieben.
»Was…?« sagte Phil.
Beim zweiten Glockenschlag umgab sich die Königin geschwind mit Licht. Sie löste sich in eine andere Form auf, noch atemberaubender und schöner als zuvor. Ihre Flügel waren golden, und das Haar hing ihr wie das feinste gesponnene Gold bis auf die Schultern. Sie trug eine sagenhafte Robe von atemberaubender Machart, die außerdem noch transparent war und ihren nackten Körper enthüllte, als sie sich in die Lüfte erhob. Ihre Brüste, Hüften, Gesäß und die langen, spitz zulaufenden Beine waren in Proportion und Form perfekt, aber sie war von einer heroischen Größe, leicht einen ganzen Kopf größer als Mark Ihre Haut war ohne Makel, und ihre Muskeln bewegten sich unwahrscheinlich weich und fließend. Ihre Beine und Arme sahen bei diesem Licht beinah golden aus, und ihr Körper war völlig ohne Haare, außer ihrer Lendengegend, die mit einem weich aussehenden, fedrig goldenen Flaum bedeckt war. Ihr Gesicht war jetzt fast noch perfekter als vorher, jede Linie endgültiger gezeichnet, jede Kurve kunstvoller, jeder Winkel anmutiger.
Mark schaute sich um, aber es war Phil, der rief: »Wo sind meine Söhne!«
Mit einem barbarischen Lachen antwortete Ariel: »An einem Ort der Endlosigkeit und Verzweiflung, und sollten sie sich nicht von meinem Meister befreien können, und zwar schnell, werden sie dort für die Ewigkeit verweilen.«
Ariels Stimme schickte ein Frösteln der Angst durch Phils Seele, stürzte ihn in eine Dunkelheit des Herzens jenseits jeder bis jetzt gekannten Verzweiflung. Er drehte sich um und beobachtete den Abhang nach einem Zeichen seiner Jungs und wußte, daß er noch zehn Schläge hatte, bevor sie für immer verloren wären.
29
Sean und Patrick waren nicht fähig, sich zu bewegen. Das Geräusch von Hufschlägen hallte durch die dunklen Wälder und kam näher. Sean zwang sich zum Sprechen und sagte: »Du hast nicht getan, was ich dir sagte!« Plötzlich wurde er sich bewußt, daß er den Dolch im Körper des Bösen Dings zurückgelassen hatte. »Du hast dein Wort gebrochen!«
Mit böser Fröhlichkeit plazierte der Narr die Hände auf den Hüften und sagte: »Tatsächlich tat ich das nicht! Mir wurde gesagt, nicht zu folgen.« Mit einem verspottenden Wohlwollen, das Sean ängstigte, fuhr der Narr fort: »Aber du hast mir nichts davon gesagt, vor euch her zu reiten. Und du hast auch nichts davon gesagt, daß sie folgen!«
Er deutete auf die Wälder hinter den Jungen, vorbei an der unbeweglichen Gestalt des Bösen Dings, wo eine wahrhafte Armee von dunklen Elfen in Sicht kam. Diejenigen auf Pferden ritten langsam und diejenigen zu Fuß duckten sich, in Erwartung, daß die Jungen vor dem Narr abhauen würden. »Jetzt seid ihr mein!«
Zu den sich nähernden Elfen sagte er: »Nehmt sie!«
Sean und Patrick tauschten Blicke aus – ein Akt jener stillen Kommunikation, die sie seit ihrer Geburt pflegten. Beide Jungen brachen durch in Richtung Tür und Narr, fort von seinen Günstlingen.
Die hüpfende goldene Kugel folgte ihnen.
Sobald die drei die Schwelle passiert hatten, schlug die Tür hinter ihnen zu und befreite sie kurzfristig von der Verfolgung. Der Narr zögerte einen Moment wegen der unerwarteten Belastung, als Patrick zur Rechten und Sean zur Linken rannte.
Patrick sprang schnell beiseite, und als er die Tür passierte, die den Sommer in Schach hielt, öffnete sie sich mit einem Knall. Das Geräusch ließ ihn torkeln, und er bewegte sich instinktiv davon weg, was ihn in Reichweite des Narren brachte.
Eine kraftvolle Hand griff nach vorne und packte das Fleisch des Jungen, aber er wand sich und stieß sich ab, spürte versengende Hitze, als würde er von einem lebenden elektrischen Kabel berührt. Er fiel nach vorne, rollte und drehte sich, um sich vornübergebeugt zu erheben.
Aber anstatt des erwarteten Anblicks des Narren sah Patrick, daß die furchterregende Kreatur
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