Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
Vom Netzwerk:
blickte, halb vor Wut, halb in Panik, vom einen zum anderen. »So etwas kann man nicht einfach herauskriegen!«, rief sie so laut, dass ein Mantikor in der Nähe scheute. »Das ist Politik, Militärstrategie, das Schicksal von Nationen, die Zukunft des Elfenreiches, und ich bin noch nicht mal sechzehn! So etwas können wir nicht tun! Das können wir nicht!!«
    »Doch, das können wir«, sagte Mella II.
    »Besinnt euch auf die grundlegenden Dinge«, schlug der Yidam vor.
    Mella beschloss, dass sie den Yidam nicht ausstehen konnte, selbst wenn er ihre Mutter gekannt hatte. Er war schmierig, autoritär und überhaupt nicht hilfreich. Und auf Mella II war sie in diesem Moment auch nicht besonders gut zu sprechen: Sie war viel zu gutgläubig. Mella holte tief Luft und fragte säuerlich: »Was für grundlegende Dinge?«
    Der Yidam antwortete nicht, aber ihre irritierende Schwester tat es. »Er meint, wir sollten sorgfältig über das nachdenken, was hier passiert; und was demnächst passieren wird. Er meint, wir sollten über Lord Hairstreaks finsteren Plan, das Elfenreich zu erobern, nachdenken, und darüber, wie weit er damit schon gekommen ist. Wir wissen   …« Sie setzte sich aufrecht hin und begann schnell, an ihren Fingern abzuzählen: »…   finsterer Plan, Phase eins, dass Hairstreak mich gemacht hat, um dich zu ersetzen. Dann, finsterer Plan, Phase zwei, dass er einen Putsch organisiert hat, um die legitime Regierung von Haleklind abzusetzen. Und dann, finsterer Plan, Phase drei, dass er die neue revolutionäre Tafel der Sieben ermuntert hat, Mantikore als Waffenzu züchten. Und schließlich, finsterer Plan, Phase vier, dass er plant, die Mantikore auf das Reich loszulassen, wahrscheinlich jeden Augenblick.«
    »Ja, ich weiß all das   …«, begann Mella.
    Aber Mella II ließ sich nicht unterbrechen. »Also das Großartige ist doch, dass wir den ersten Schritt des finsteren Plans bereits vereitelt haben. Er kann dich nicht durch mich ersetzen, weil wir beide bereits seinen finsteren Klauen entkommen sind.«
    »Ich wünschte, du würdest mal aufhören, von ›finster‹ zu sprechen«, murmelte Mella. »Es hört sich albern an.«
    »In Ordnung«, sagte Mella II milde. »Wir sind seinen finsteren Klauen entkommen   – ich werde das jetzt nicht mehr sagen   –, und wir arbeiten zusammen, sodass er dich nicht durch mich ersetzen kann, und selbst wenn er es täte, würde ich nicht tun, was er mir sagt, also wäre es sinnlos. Das bedeutet, alles, was wir jetzt zu tun haben, ist, auch die anderen Schritte seines finst… seines Plans zu vereiteln, und dann haben wir gewonnen. Wir müssen unsere Eltern vor dem warnen, was gerade passiert, und besonders über Lord Hairstreaks Beteiligung informieren. Das ist wahrscheinlich das Allerwichtigste. Wir müssen nur eine Nachricht an den Purpurpalast schicken.« Sie zögerte. »Ich nehme an, dass Ihr das nicht tun könnt, Yidam, Herr?«
    »Nein«, sagte Yidam knapp. Aber er betrachtete sie interessiert.
    »Nein, das dachte ich mir schon«, murmelte Mella II und runzelte die Stirn. »Unsere Eltern werden einer Nachricht wahrscheinlich nur glauben, wenn wir sie persönlich überbringen.« Sie sah wieder Mella an. »Das Ideale wäre, wenn wir die Tafel der Sieben daran hindern könnten, einen Angriff zu starten. Wenn wir das schaffen würden, ergibt sich alles andere von selbst. Der Krieg wäre abgewendet, die Eltern gerettet, Lord Hairstreak würde in irgendeinen Kerker eingelocht, das perfekte Ende deiner Geschichte.
Unserer
Geschichte.«
    »Lass uns doch gleich die ganze Welt retten, wo wir gerade dabei sind?!«, schnauzte Mella sie an. »Wie denn? Sag mir einfach wie! Wir sind von Mantikoren umzingelt, irgendwo in Haleklind, ohne Transportmöglichkeit, ohne Geld, ohne Waffen und mit einer riesigen, fetten, übernatürlichen Wesenheit mit furchterregendem Gebiss, die uns sagt, was wir tun sollen, aber keinen Finger rührt, um uns zu helfen.« Sie starrte den Yidam finster an. »Also, komm schon   – sag mir wie!«
    Der Alte Gott betrachtete sie beinahe liebevoll. »Niemand kennt deine Geschichte, es sei denn du selbst«, sagte er. »Aber du solltest dir jetzt schnell etwas überlegen. Lord Hairstreak ist bereits im Wald.«
    Mella erstarrte. »Woher weißt du das?«
    »Ich weiß alles«, sagte der Yidam. »Außer deiner Geschichte, natürlich.«
    »Ist er schon nah?«
    »Noch nicht. Aber er hat deine Spur aufgenommen und folgt seiner eigenen Geschichte. Du hast nicht

Weitere Kostenlose Bücher