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Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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mir gefällt das nicht«, warf Pyrgus aufgebracht ein. »Nicht diese Art von Erstschlag.« Er schnaubte bitter. »Das ist doch obszön.«
    »Er sorgt für den geringsten Verlust an Elfenleben«, sagte Madame Cardui milde.
    »Und für das Abschlachten Tausender unschuldiger Tiere!«
    Pyrgus war jetzt rot im Gesicht, wie so oft, wenn er über das Wohl der Tiere sprach. Es war nur noch eine Frage von ein paar Minuten, bis er völlig die Fassung verlor, wie so oft, wenn er über das Wohl der Tiere sprach. Das konnte schnell dazu führen, dass er seine Schwester anschrie, Madame Cardui schüttelte und recht wahrscheinlich General Vanelke auch noch einen Nasenstüber verpasste.
    »Ein Neutronenzauber hat politische Konsequenzen«, sagte Henry, um die Diskussion in eine andere Richtung zu lenken.
    Für einen Moment herrschte Schweigen. Sie alle kannten die politischen Konsequenzen im Zusammenhang mit dem Einsatz eines Neutronenzaubers. Er war seit mehr als einem Jahrhundert durch internationale Verträge geächtet. Der Zauber wurde offiziell sowohl als schwarze Magie als auch Massenvernichtungsmittel gelistet. Man konnte ganze Landesteile damit entvölkern, wenn man das entsprechende Arsenal besaß. Er tötete Lebewesen, ließ aber materiellen Besitz unangetastet. Henry fröstelte. Pyrgus hatte in einer Sache absolut recht: Neutronenzauber waren obszön.
    Er blickte demonstrativ von einem Gesicht zum anderen. Die erste   – und wichtigste   – Klausel des Vertrages besagte, dass Neutronenzauber niemals gegen andere Elfen oder verbündete Rassen im Krieg eingesetzt werden durften. Die zweite besagte, dass Neutronenzauber nicht länger hergestellt werden durften. Die dritte besagte, dass alle vorhandenen Arsenale von Neutronenzaubern zerstört werden sollten.Seit der Unterzeichnung zu Zeiten von Blues Urgroßvater, hatte die erste Klausel uneingeschränkt gegolten, jedenfalls mehr oder weniger. (In der Schlacht von Inkcap war es in einem kleineren Rahmen zum Einsatz von Neutronentechnologie gekommen, bei dem weniger als ein Dutzend Personen ums Leben gekommen waren. Man hatte damals behauptet, es sei ein Unfall gewesen.) Die zweite und dritte Klausel waren entschlossen ignoriert worden. Die meisten Länder unterhielten geheime Labore, in denen Neutronenzauber und andere geächtete magische Waffen entwickelt wurden. Die meisten Länder unterhielten geheime Waffenarsenale. Was sie davon abhielt, sie einzusetzen, war schlicht und einfach Angst. Niemand wollte als Erster einen Neutronenzauber einsetzen für den Fall, dass der Feind genügend Waffen in Reserve hatte, um entsprechend zurückzuschlagen. Zumindest bis jetzt.
    Madame Cardui, die diesen Vorschlag überhaupt erst unterbreitet hatte, sagte: »Meine Berechnungen ergeben, dass die Folgen wahrscheinlich geringer sind, als wir uns jetzt vorstellen.«
    »Wie kommen Sie denn darauf?«, fragte Pyrgus, dessen Stimme immer noch voller Zorn war.
    »Erstens«, sagte Madame Cardui kühl, »besagen unsere Geheimdienstinformationen, dass es nur wenige Länder gibt, die überhaupt die militärischen Mittel besitzen, uns einigermaßen zu schaden. Sie haben natürlich die Zauber, aber nicht genügend Reserven, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen.«
    »Haleklind hat diese Reserven«, unterbrach Henry sie. Haleklinds magische Militärreserven waren gewaltig und wurden nur noch von den gesammelten Reserven des ganzen Elfenreiches brechen.
    »Haleklind hat sie«, Madame Cardui nickte. »Aber die Frage ist, ob die Tafel der Sieben gern als diejenigen gesehen werden wollen, die als Erste die erste Klausel des Vertrages brechen.«
    »Ja, aber sie wären ja gar nicht die Ersten, oder?«, schnaubte Pyrgus. »Wir wären es.«
    Diesmal schüttelte Madame Cardui den Kopf. »Nein, das wären wir nicht«, sagte sie entschlossen. »Der Vertrag untersagt spezifisch den Einsatz von Neutronenzauber gegen Elfen oder verbündete Rassen. Er sagt nichts über Mantikore oder andere Tiere.«
    »Nun, dann sollte er das aber!«
    »Das mag schon sein, Pyrgus«, sagte Madame Cardui, »aber im Moment tut er das nicht. Wenn wir speziell die Mantikorherden angreifen«   – sie deutete auf die Sichtkugeln   – »wird die Wirkung die Bevölkerungszentren überhaupt nicht berühren und keinerlei Kollateralschäden hervorrufen. Sobald wir den Militärschlag ausgeführt haben, werden wir bekannt geben, dass die Haleklinder eine Mantikor-Zucht zu militärischen Zwecken entwickelt hätten und dass unser Ziel,

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