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Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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keiner Verdacht schöpfen soll, dann müssen sie und ich   … du weißt schon   …«
    »Nein, weiß ich nicht«, sagte Blue laut. »Was müssen du und sie tun?«
    »Dieselben Räume miteinander teilen«, sagte Henry. »Dasselbe
Schlafzimmer
miteinander teilen. Um Himmels willen, Blue, du hast das alles überhaupt nicht zu Ende gedacht!«
    »Henry, es wird auf gar keinen Fall dazu kommen, dass du und sie im selben Bett schlafen werdet, selbst wenn sie so aussieht wie ich.«
    »Ich habe nicht Bett gesagt, ich habe
Schlafzimmer
gesagt.«
    »Ja, aber du hast
Bett
gemeint, oder?«
    »Ja«, sagte Henry. »Ja, habe ich. Wenn dieser wahn…« Er konnte sich gerade noch bremsen und verbesserte sich: »Wenn diese Idee funktionieren soll, die du dir da ausgedacht hast, dann muss ich mich dieser Doppelgängerin gegenüber genauso verhalten wie dir gegenüber.
Exakt genauso
. Sonst wird den Leuten etwas auffallen, sie werden anfangen, Fragen zu stellen und sich zu wundern, was denn bloß los ist. Also müssen sie und ich   … du weißt schon   … liebevoll miteinander umgehen. Uns gelegentlich einen Kuss geben, wie wir dashalt tun. Uns umarmen und so. Schlafen   … zusammen schlafen. Miteinander. So, wie wir das tun.«
    Blue sah ihn unschuldig an. »Und du nennst das alles deine eheliche
Pflicht

    »Na ja, nicht so richtig
Pflicht
. Das ist bloß eine Redewendung. Aber es meint das, was man erwarten kann.« Er sah sie nüchtern an, schloss dann brav: »Und ich
will
auch gar nicht mit irgendjemand anderem schlafen als mit dir.«
    »Nun reg dich mal ab, du Superhengst«, sagte Blue fröhlich. »Das ist alles geregelt.«
    »Ja, aber die Leute werden erwarten   …« Henry brach ab, als ein Mann aus dem angrenzenden Ankleidezimmer kam, der seinen Morgenmantel trug.
    »Ich werde nicht allein nach Mella suchen«, sagte ihm Blue. »Wir beide werden das tun. Gemeinsam.«
    Der Mann lächelte und winkte kurz. Henry starrte auf seinen Doppelgänger. »Oh, mein Gott!«, sagte er.

Zwölf
    Mella lächelte gequält. »Märchenland? Ich weiß nicht, wovon du redest.«
    »Ich glaube, du weißt haargenau, wovon ich rede«, sagte Aisling. »Du kommst nicht aus Neuseeland, oder? Ich nehme an, dass du nicht einmal weißt, wo Neuseeland liegt.«
    »Doch, das tue ich!«, sagte Mella wütend. »Neuseeland ist ein Inselstaat im Südpazifik. Es ist ein entlegenes Land. Es ist eines der letzten größeren Gebiete, das noch bevölkert und besiedelt werden kann, und liegt mehr als 1000   Meilen   – das sind 1600   Kilometer   – südöstlich von Australien, dem nächsten Nachbarn. Das Land besteht aus zwei Hauptinseln   – der Nördlichen und der Südlichen Insel   – und einer Anzahl kleinerer Inseln, von denen einige Hunderte Meilen von denHauptinseln entfernt liegen. Die Hauptstadt ist Wellington und das größte städtische Ballungsgebiet ist Auckland, beide liegen auf der Nordinsel. Neuseeland verwaltet die südpazifische Inselgruppe Tokelau und beansprucht auch einen Teil der Antarktis für sich. Niue und die Cook-Inseln sind selbstverwaltete Territorien in freier Assoziierung mit Neuseeland.« Sie hatte diese Rede Wort für Wort aus der Encyclopedia Britannica entnommen und auswendig gelernt und hätte ohne Weiteres fortfahren und über die geographischen Eigenschaften des Landes berichten können, wenn ihr nicht die Luft ausgegangen wäre. Nicht, dass es ihr allzu viel genützt hätte. Vom Gesichtsausdruck ihrer Tante zu schließen, kaufte die ihr das Ganze nicht ab.
    »Dein Vater lebt ebenfalls nicht in Neuseeland, oder?«, fragte Aisling.
    Mella öffnete den Mund, schloss ihn wieder, öffnete ihn erneut und sagte: »Äh   …« Sie wusste sofort, dass sie zu lange gezögert hatte, aber jetzt konnte sie nichts mehr daran ändern.
    »Ich wusste es!«, rief Aisling aus. »Ich wusste es ganz genau, diese verlogene, kleine Kröte!« Sie sah sich mit gekräuselten Lippen um. »Es war immer das Gleiche mit ihm, er ist immer abgehauen und hat irgendwas gemacht, ohne es Mami zu erzählen. So ein Egoist.« Finster starrte sie Mella an.
    Um ihre Verwirrung zu kaschieren, nahm Mella einen ordentlichen Schluck Tee. Ihre Gedanken schlugen Purzelbäume, während sie überlegte, wie sie sich aus dieser Zwickmühle wieder herausreden könnte. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie Tante Aisling an. »Äh   … äh   … ich   … äh   …«, sagte sie. Es war komisch, aber um Aislings Lippen begann die winzige Andeutung eines

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