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Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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Küche. »Rühr dich nicht vom Fleck«, rief sie über die Schulter.
    Mella hatte gar nicht das Bedürfnis, sich vom Fleck zu rühren, sondern blieb genau da, wo sie war, und trank noch mehr Tee. Die Wärme in ihrem Bauch, dem guten alten Bauch, breitete sich im ganzen Körper aus, und die Welt, diese Gegenwelt, sah
wunderbar
aus. Selbst diese winzige kleine Küche sah
wunderbar
aus. Und es war wirklich
wunderbar
, dass sie sich so gut mit Tante Aisling angefreundet hatte, die sich offensichtlich so gründlich für das Elfenreich und dafür, was dort geschah, interessierte.
    Aisling kam zurück und verbarg etwas in ihrer Hand. Sie stellte es vor Mella auf den Tisch. »Weißt du, was das ist?«
    Mella blinzelte. Es fiel ihr ebenso schwer, den Blick auf etwas zu konzentrieren wie zu sprechen, aber auch wenn sie etwas vor ihren Augen verschwamm, erkannte sie die Portal-Bedienung sofort. Sie strengte sich mächtig an. »Ja«, sagte sie mit bemerkenswerter Klarheit.
    »Was ist das?«, fragte Aisling. Sie beugte sich jetzt vor und schien tatsächlich vor Aufregung ein wenig zu zittern.
    »Das ist ein
Transporter
. Eine tragbare Portalbedienung«, sagte Mella. Auch wenn sie sich stark konzentrierte, verwischte sie die Ps und Bs. Aber das lag an dem Wortungetüm
tragbare Portalbedienung
. Wenn das nicht so ein langes Wortgewesen wäre, hätte sie überhaupt kein Problem gehabt. Bestimmt. »Das hat Mr Fogarty erfunden«, fügte sie hinzu. »Als er noch lebte, natürlich.«
    »Damit öffnet man einen Eingang zum Elfenreich, oder?«
    Mella nickte. »Schtimmt.« Sie begann sich dann doch zu wundern, wie es Tante Aisling gelungen war, diesen Transporter in die Hände zu bekommen. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass ihr Vater ihr einen gegeben hatte   – er mochte, wenn man seinem Journal Glauben schenkte, Tante Aisling nicht allzu sehr. Außerdem, schrieb er in seinem Journal, hatte er das Elfenreich vor seiner Familie geheim gehalten.
    »Weißt du, wie man sie bedient?«
    »Du zielst einfach und drückst auf den Knopf.«
    Aisling zog sich einen Küchenstuhl heran und setzte sich neben sie. »Genau. Es funktioniert nur nicht mehr. Kannst du erkennen, warum es nicht mehr funktioniert?«
    Mella griff nach der Bedienung und drehte sie zwischen den Händen. Ihre Finger fühlten sich an wie Wackelpudding, aber es gelang ihr, die Bedienung nicht fallen zu lassen. Es war ein frühes Modell, ziemlich wahrscheinlich, dass es sogar einer von Mr Fogartys ersten Prototypen war, größer und gröber in der Ausführung als die modernen Bedienungen, aber die Grundelemente waren immer noch die gleichen. Sie fuhr mit dem Daumen an der Seite entlang und entdeckte, dass die Sicherung auf
on
stand. Tante Aisling musste, ohne es bemerkt zu haben, darauf gedrückt haben. Eine Bedienung würde auf keinen Fall ein Portal öffnen, solange die Sicherung eingeschaltet war. Sie knipste sie aus und gab Aisling die Bedienung zurück. »Jetzt sollte sie funktionieren.«
    Aisling hielt die Bedienung, als wäre sie ein kostbares Schmuckstück. »Ich muss bloß zielen und auf den Knopf drücken?«
    Mella nickte. »Genau.« Von irgendwo in der Ferne hörte sie Gesang. Süßen Gesang. »Aber besser nicht hier drinnen. Bei diesen alten Modellen gibt das manchmal Probleme.« Sielächelte freundlich. Tante Aisling hörte nicht richtig zu, aber das war auch egal: Es war solch ein lieblicher Gesang.
    Aislings Augen glänzten fiebrig vor Aufregung. »Wir gehen jetzt auf die Reise, Mella, du und ich«, sagte sie laut. »Ich bin vorher nicht allzu weit gekommen, aber wenn ich dich als Reiseführerin dabeihabe, wird das alles ganz anders werden. Ich drücke bloß auf den Knopf, oder? Bloß auf den Knopf drücken?« Sie drückte auf den Knopf.
    Ein glühendes Portal öffnete sich in der Küche, aber Mella sah es nicht. Mella war sanft vom Stuhl geglitten und lag leise schnarchend auf dem Fußboden.

Dreizehn
    »Jedes Mal, wenn wir hierherkommen, muss ich an Hodge denken«, murmelte Henry ein bisschen verträumt. Hodge   – Mr Fogartys alter Kater   – hatte sich immer gern in der Nähe der Portalkammer des Hauses Iris aufgehalten und Henry vermisste ihn noch immer.
    »Mmmm«, sagte Blue, die sichtlich an ganz andere Dinge dachte. Sie blickte sich um. »Wo ist denn der Leitende Portalingenieur Peacock?«
    »Weißichnich«, sagte Henry. »Hör mal, Blue, ich glaube, es wird allmählich Zeit, dass du mir erzählst, was du vorhast.«
    Hodge war schon ein alter Kater

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