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Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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Lächelns zu spielen. Ein triumphierendes Lächeln.
    Aber dann begriff Mella plötzlich, dass das überhaupt keine Rolle spielte. Was machte es schon, wenn Tante Aisling wusste, dass sie aus dem Elfenreich kam? (Wie hatte sie es genannt? Märchenland?) Was kümmerte es sie, wenn die ganze Weltvon ihrem Vater wusste? Es war ja nicht so, dass ihm irgendwer etwas anhaben konnte. Mella nahm noch einen Schluck Tee und verspürte ein wirklich schönes warmes Gefühl im Bauch. Schönes warmes Gefühl. Die Großmutter würde ihn ja nicht gleich
verhauen
. Mella rülpste leise und kicherte. Er war jetzt ein erwachsener Mann, ein großer Junge. Der wurde nicht mehr verhauen. Außerdem, falls die Großmutter versuchen würde, ihn zu verhauen, bekäme sie es mit Mellas Mutter zu tun. Und Mellas Mutter war eine
Kaiserin
.
    Mella nahm noch einen Riesenschluck Tee, griff nach der Kanne und goss sich mehr ein. Der Tee war wirklich
gut
. Man war entspannt und fröhlich, und zwar beides gleichzeitig. Man fühlte sich groß und stark, was sie natürlich auch war, also musste sie sich auch nicht darum scheren, ob Tante Aisling irgendetwas herausfand. Weder über ihren Vater noch über sie.
    »Und?«, fragte Aisling.
    Mella zuckte mit den Schultern. »Du hast recht«, sagte sie. »Ich bin nicht aus Neuseeland.«
    »Aber du bist die Tochter meines Bruders?«
    »Daschtimmt, oh ja. Das sagt Mami nämlich immer, wenn ich was falsch gemacht hab: Du bist die Tochter deines Vaters, sagt sie.
Vater
sagt sie, weil er das nämlich ist und nicht ihr Bruder natürlich, er ist ja ihr Ehemann. Aber es ist trotzdem der gleiche Mann, nicht? Mein Vater, dein Bruder, Blues Mann.«
    »Blue?«
    »Mami«, sagte Mella. Sie wollte schon wieder kichern, tat es aber nicht. Das hier war zu einem sehr
ernsten
Gespräch geworden.
    »Dann gibst du also zu, dass du aus dem Märchenland kommst? Du gibst zu, dass du da wohnst und Henry auch?«
    Trocken sagte Mella: »Wir nennen das nicht
Märchenland
– wir nennen es das
Elfenreich
.« Sie zögerte. »Nein, tun wir gar nicht. Wir nennen es bloß das
Reich
. Aber es ist das Elfenreich. Und meine Mami regiert es.«
    Aisling sah sie mit einem stechenden Blick an. »Deine Mutter
regiert
das Elfenreich?«
    »Kaiserin«, sagte Mella.
    Aisling starrte sie einen langen Augenblick bloß an. Dann sagte sie: »Das wird ja immer besser. Henry ist mit der
Kaiserin des Elfenreichs
verheiratet?«
    »Richich.« Mella nickte. Sie fragte sich, warum sie solche Schwierigkeiten hatte, ihre Worte richtig auszusprechen, und beschloss, dass ein Schluck Tee sicher hilfreich wäre.
    »Und was ist mit Mr Fogarty?«, fragte Aisling plötzlich. »Lebt er bei euch oder ist er tatsächlich in Neuseeland?«
    »Tot«, sagte Mella. Kurze Wörter waren nicht so schlimm; es waren die ganzen Sätze, die ihr schwerfielen. Trotzdem dachte sie, dass sie sich besser die Mühe machen sollte, die Sache mit Mr Fogarty anständig zu erklären. Sie nahm noch einen tiefen, tröstlichen, wunderbaren Schluck Tee. »Ist krank geworden. Gestorben. Jetzt kann man mit ihm nur noch mithilfe einer Charaxeslade sprechen.«
    Aisling starrte sie an. »Fogarty ist tot?«
    »Schtimmt.«
    »Aber Henry redet trotzdem noch mit ihm? So, wie du jetzt mit mir redest?«
    Mella schüttelte den Kopf und kicherte. »Nein, nein, du Dummchen. Das wäre doch Quatsch. Ich sagte doch, sie benutzen eine Charaxeslade.«
    »Was ist eine Charaxeslade?«
    »Dassis eine Kiste, mit der man mit den Toten reden kann. Henry   – Papa   – hat sie von seinen Freunden, den Luchti, bekommen. Sie hatten schon seit Ewigkeiten eine und haben ihm eine zweite gebaut. Er ist natürlich ein Blutsbruder der Luchti. Er wurde einer, als er Lorquin dabei geholfen hat, seinen
Draugr
zu töten.« Sie lächelte. »Das ist Jahre her. Lorquin ist jetzt der Stammeshäuptling.«
    Aisling sah einen Moment lang verwirrt aus, schüttelte dann den Kopf und sagte: »Du willst mir erzählen, dassHenry eine Kiste hat, eine Art Maschine, mit der er mit den Toten reden kann?«
    »Schtimmt. Jedenfalls mit Mr Fogarty kann er reden.«
    »Und Mr Fogarty antwortet ihm?«
    Mella nickte. »Schtimmt.«
    Plötzlich runzelte Aisling die Stirn. »Hast du was getrunken, Mella?«
    »Tee.«
    »Ich meinte Alkohol.«
    »Tee«, wiederholte Mella. Sie hielt Aislings Blick stand.
    Nach einer langen Pause sagte Aisling: »Setz dich hierher und rühr dich nicht vom Fleck. Geh nicht weg. Ich will dir etwas zeigen.« Sie stand auf und eilte aus der

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