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Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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ziehen wird   –, dann berechtigt Sie das zu unserem Zwei-Jahre-Garantie-und-keine-Wartungskosten-Service und Sie erhalten einen Gratis-Füllfederhalter, der mit grüner Tinte unter Wasser schreibt.«
    »Er kann gehen?«, sagte Hairstreak.
    Sulphur runzelte die Stirn. »Der Füllfederhalter?«
    »Der Körper, Sie Vollidiot!«
    Sulphur nickte begeistert. »Sir, das ist eine der bahnbrechenden Sensationen dieses Zeitalters. Meine Firma hat die Basistechnologie des
Körpers im Kasten
übernommen und sie revolutioniert. Unser neues Einstiegsmodell kann nicht bloß die lebenswichtigen Funktionen so effektiv aufrechterhalten wie der alte Kubus, sondern aus eigener Kraft gehen, greifen und mit seinen mechanischen Armen Gegenstände aufheben und ganz allgemein die Bewegungsfunktionen eines normalen Körpers ausüben.«
    »Ich könnte gehen?«, sagte Hairstreak.
    Sulphur grinste jetzt breit. »Gehen, sich ankleiden, essen   … natürlich mit einer gewissen Übung. Würde Sie eine kleine Vorführung interessieren?«
    »Ja«, sagte Hairstreak knapp.
    Lyside Sulphur öffnete die Aktentasche, die er neben seinem Stuhl hatte stehen lassen, und holte eine kleine Schachtelin leuchtenden Farben heraus. Er brach das Siegel mit dem Daumen, stellte sie auf den Boden und öffnete den Deckel. Silbriger Rauch strömte hervor, und daraus formte sich ein kopfloser roboterartiger Körper, der sich sogleich verfestigte. »Das Modell hat einen künstlichen Kopf«, erläuterte Sulphur, während er wieder in seiner Aktentasche fischte. »Er besitzt ein Hühnerhirn, ist also sehr eingeschränkt, aber er wird Ihnen einen Eindruck von den Möglichkeiten des Apparates vermitteln.« Er entfaltete eine silberne Kugel und schraubte sie gekonnt auf den Körper. »Geh!«, befahl er.
    Der silberne Körper trampelte durch den Raum auf Hairstreak zu, machte, bevor er ihn erreichte, eine geschickte Drehung und marschierte wieder zurück.
    »Nimm die Vase auf dem Tisch hoch!« Sulphur blickte Hairstreak beruhigend an. »Keine Sorge, Sir, wir sind gegen Bruchschäden versichert.«
    Die Kreatur   – jetzt, wo sie einen Kopf hatte, begann Hairstreak sie als ein eigenständiges Wesen zu betrachten   – marschierte zum Tisch hinüber und nahm die Vase mit überraschender Leichtigkeit in die Hand.
    »Jetzt passen Sie mal auf«, erläuterte Sulphur aufgeregt. »Wirf die Vase hoch und fang sie wieder auf!«
    Hairstreak hätte keinen Pfifferling auf das Schicksal dieser Vase verwettet, aber das Ding warf sie ein paar Meter in die Höhe und fing sie geschickt wieder auf.
    »Eindrucksvoll, oder?«, rief Sulphur aus.
    »Eindrucksvoll«, grunzte Hairstreak widerwillig.
    »Was«, sagte Sulphur in diesem irritierend lässigen Tonfall, den Verkäufer immer anzunehmen schienen, wenn sie zum Todesstoß ansetzten, »das Aussehen anbelangt, lässt das Gerät natürlich einiges zu wünschen übrig. Es wird etwas besser, wenn man Kleidung anlegt, aber   – und mein Chef würde mich einsperren, wenn er wüsste, dass ich Ihnen so etwas sage   – das Design gefällt mir überhaupt nicht. Die Technik   – großartig. Aber das Design   – tja   …« Traurig schüttelte er den Kopf, aber plötzlich strahlte er wieder. »DasLuxusmodell ist in der Hinsicht um einiges besser.« Er klimperte mit seinen Lidern in Hairstreaks Richtung und fragte unschuldig: »Würden Sie gern eine Vorführung unseres Luxusmodells sehen, Lord Hairstreak?«
    »Ja«, sagte Hairstreak. Er verspürte ein aufgeregtes Kribbeln in der Gegend, die man als Magenregion seines
Körpers im Kasten
bezeichnen konnte.
    »Ich hoffe, ich stehle Ihnen nicht zu viel Ihrer kostbaren Zeit?«, fragte Sulphur.
    Hairstreak fragte sich beiläufig, welche Strafe auf das Erwürgen eines Vertreters stand. Er hatte zwar keine Hände, mit denen er hätte würgen können, aber wenn er diesen erstaunlichen Körper kaufte, dann konnte das eine seiner ersten Taten als neuerlich beweglicher Nachtelf werden. Für den Moment allerdings unterdrückte er seinen Ärger und antwortete schlicht: »Nein, das tun Sie nicht.«
    Sulphur, der leicht vor sich hin lächelte, wandte sich wieder seiner Aktentasche zu. Die Schachtel, die er diesmal herausholte, hatte nicht die leuchtenden Farben der anderen. Stattdessen wies sie ein ausgeklügeltes, holographisches Design auf, das das Familienwappen der Familie Hairstreak enthielt. Das war ein typischer Vertretertrick. VMD hatte offenkundig für den Körper, den sie ihm zu verkaufen hofften,

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