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Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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Herr Wachtmeister?«
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, auszusteigen, Sir? Sie beide.«
    Henry ergriff Blues Hand und öffnete die Taxitür. »Komm«, murmelte er. Er wusste schon, was der Polizist sagen würde, aber er wollte nicht einmal daran denken.
    Der Polizist sah sie nüchtern an. »Es tut mir furchtbar leid, Sir.
Chatleigh
ist das Haus, das eingestürzt ist. Im Moment suchen sie in den Trümmern nach Leichen.«

Fünfzehn
    Die Sicherheitszauber im Umkreis von Lord Hairstreaks verwittertem Bergfried waren so eingestellt, dass sie Hausierer, Boten und gelegentliche Besucher mit tödlichen Mitteln abschreckten, wobei die daraus resultierenden Leichen anschließend auf den Grund eines verlassenen und inzwischen etwas stinkenden Steinbruchs verbracht wurden. Für die Techniker der »Vereinigten Magischen Dienste«, die Hairstreaks
Körper im Kasten
vertragsgemäß alle sechs Monate warteten und die im Notfall freien Zutritt haben mussten, war allerdings eine Ausnahme einprogrammiert worden.
    Der Mann in der Empfangshalle war ersichtlich kein Techniker. Er trug anstelle eines Overalls einen maßgeschneiderten Anzug und roch nach billigem Aftershave statt nach Öl. Hairstreak konnte bloß vermuten, dass der Zauberchip vom VM D-Logo auf seiner Blazertasche verwirrt gewesen war und ihm versehentlich den Zugang gewährt hatte.
    Der Mann erhob sich höflich, als Battus Polydamas Hairstreak in den Raum karrte. »Guten Morgen, Euere Lordschaft. Es ist mir ein Vergnügen   – ja
eine Ehre
–, Sie kennenzulernen.«
    »Was wollen Sie?«, knurrte Hairstreak. Seine Bereitschaft, unangemeldete Besucher zu empfangen, war schon immer gering gewesen, aber seitdem er seinen Körper eingebüßt hatte, war sie gleich null. Dieser Mann sah wie ein Buchhalter aus   – er hatte schwarzes, angeklatschtes Haar und einen bleistiftdünnen Schnurrbart. Vermutlich war er gekommen, um den Versuch zu machen, die Pacht für Hairstreaks
Körper
zu erhöhen. Was allerdings völlig chancenlos war. Hairstreaks Anwälte waren den Vertrag bis ins kleinste Detail durchgegangen.
    »Mein Name ist Sulphur, Lyside Sulphur«, stellte der Mann sich vor, »und es geht weniger darum, was ich will, als was ich für Sie tun kann, Eure Lordschaft.« Er lächelte und sah Hairstreak fest in die Augen.
    Oh ihr Götter, er war ein Verkäufer! Wie war er bloß an den Mastiffs vorbeigekommen? Sie hätten ihn schon einen Kilometer im Voraus erschnüffeln müssen, selbst wenn er das Sicherheitssystem genarrt hatte. Aber auch Hairstreak hätte ihn längst erkennen müssen. Der Schnurrbart war ein todsicheres Erkennungszeichen.
    »Lass ihn an die Alligatoren verfüttern«, befahl er Batty. »Nachdem du mich in mein Arbeitszimmer transportiert hast.«
    »Ja, Sir.« Mühsam begann Battus, die Schubkarre anzuwinkeln.
    »Wir können Ihnen Ihren Körper zurückgeben«, sagte Mr Sulphur.
    »Warte mit der Ausführung des Befehls«, sagte Hairstreak zu Battus. Er wartete, während sein Bediensteter ihn herumdrehte, sodass er den Verkäufer wieder ansehen konnte. »Was haben Sie gesagt?«
    Sulphur setzte zu einem Lächeln an, bemerkte Hairstreaks Gesichtsausdruck und überlegte es sich anders. Er schluckte hörbar. »Nun ja, offensichtlich nicht Ihren alten Körper   – der ist ein für alle Mal weg. Unglücklicherweise. Oder vielleicht auch nicht. Aber wir können Ihnen einen neuen Körper verschaffen.«
    »Wir?«
    »Vereinigte Magische Dienste.« Er deutete auf das Logo an seinem Jackett.
    »Ich weiß, wen sie vertreten«, sagte Hairstreak leise. »Ich besitze bereits einen VM D-Körper .«
    »Ich spreche nicht von einem
Körper im Kasten
, Sir, ichmeine einen
Körper
. Einen, der gehen und Dinge heben kann.« Sulphur beobachtete Hairstreak ängstlich, aber dachte ganz offenbar, dass er im Vorteil war, denn er setzte wieder das falsche Lächeln auf und verfiel in seinen Verkaufsjargon. »Mehr noch, Sir, wir haben ein besonderes Angebot, nur für einen Tag, für unsere derzeitigen Kunden. Tauschen Sie Ihren
Körper im Kasten
ein für unser neues, verbessertes, elegantes und vollautomatisches
Freikörper -Modell
, und wir erlassen Ihnen nicht nur die Anzahlung, Sie erhalten darüber hinaus erstaunliche zwölf Prozent Nachlass auf den vollen Anschaffungspreis,
plus
kostenlosen Kopftransfer und Installation. Außerdem, Sir, sollten Sie sich entschließen, das Luxusmodell zu erwerben   – was ein Mann Ihres Urteilsvermögens und Ihrer Stellung mit Sicherheit in Erwägung

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