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Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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skandinavischerArchitektur, aber die Ähnlichkeit war nur oberflächlich. Er hatte es als Heim für gerettete Tiere gebaut, und da er dazu neigte, jedes benachteiligte Tier zu retten, auf das er stieß, waren ihre Bedürfnisse sehr unterschiedlich. Im Moment befand sich in dem Gehege das übliche Kontingent von streunenden Katzen und Hunden, ein Berglama, ein seltener Wüstenhaniel, zwei Schweineure, eine Herde Apts und eine Niff-Kolonie. Die Kosten für die Zauber, die nötig waren, um für alle die passende Sicherheit und getrennte Biotope zu erhalten, waren erheblich, aber glücklicherweise erwiesen sich die Château-Malvae-Weine als erfolgreich und populär, sodass die Weingärten das Tierheim finanzierten und außerdem noch genug übrig ließen, um Nymph und Pyrgus ein angenehmes Leben zu ermöglichen.
    Er konnte das Problem sofort ausmachen. Ein Teil der Südwand war nach außen gedrückt worden, sodass ein klaffendes Loch entstanden war, in dem immer noch Zauberenergie knisterte. Durch das Loch konnte er die Säulenlandschaft sehen, die das Mantikor-Weibchen normalerweise beruhigte. Normalerweise   … Trotz allem empfand Pyrgus ein Gefühl der Bewunderung.
    Vorsichtig näherte er sich dem Gebäude. Er bewunderte dieses Geschöpf, aber er respektierte es sogar noch mehr. Auch wenn Pyrgus Tiere liebte, war er keineswegs sentimental, was sie anbelangte. Die wilderen unter ihnen konnten einen töten oder für den Rest des Lebens verletzen; und es gab kein wilderes und unberechenbareres Biest auf dem ganzen Planeten als den Mantikor. Oder, genauer gesagt,
seinen
Mantikor. Denn dieses Weibchen war einer der ersten Prototypen, geschaffen, bevor die Halekzauberer begriffen, dass es nötig war, Schutzmechanismen einzubauen. Das Biest hatte sich als derart lästig und unkontrollierbar erwiesen   – selbst mit magischer Zügelung   –, dass sie schon so weit gewesen waren, es zu töten, als Pyrgus eingegriffen hatte. Nicht dass man ihm je irgendeine Dankbarkeit für seine Rettungsaktion erwiesen hätte   – oder seinen Diebstahl, wie die Zauberer esweiterhin hartnäckig nannten   –, aber nachdem er das arme Ding einmal über die Grenze ins Elfenreich gebracht hatte, hatten sie keinerlei internationale Verwicklung riskieren wollen, indem sie ihm gefolgt wären. Besonders, da er ihnen schließlich ein Problem vom Hals geschafft hatte.
    Das sie nun, wenn seine Vermutung stimmte, wieder am Hals hatten.
    Er benutzte seinen Portaschlüssel, um die Sicherheitsmaßnahmen auszuschalten   – sie hatten sich sowieso als nutzlos erwiesen   –, und trat müde durch das Loch. Er war sicher, dass die Kreatur geflohen war   – Nymph hatte ihm gesagt, dass sie geflohen war   –, aber dennoch musste er vorsichtig sein. Mantikore waren intelligent: Neben den Genen von Löwen und Skorpionen besaßen sie auch Elfengene. Sie waren durchaus in der Lage, eine Flucht vorzuspiegeln, die als Köder für eine Falle diente. Aber als Pyrgus umherspähte, war kein Zeichen von dem Biest zu sehen, und es gab nur wenige Stellen, an denen es sich hätte verstecken können. Zu seiner Rechten, halb verdeckt hinter einer Säule, stand der Fütterungstisch des Biestes mit einer Holzschüssel von halb zerkauten Blättern. Pyrgus runzelte die Stirn, dann ging er dorthin und schnüffelte.
    Der Geruch bestätigte sofort seine Vermutung. Die Blätter waren Johanniskraut, das auf einen Menschen leicht euphorisierend, auf eine Elfe ekstatisch wirkte, aber für eine Schöpfung aus Haleklind wie den Mantikor war es der absolute Hammer. Kein Wunder, dass das Biest eine solche Kraft entwickelt hatte, um durch die Schutzmauer zu brechen. Wer hatte es mit dem Kraut gefüttert? Nymph nicht, sie war eine Waldelfe, in Kräuterkunde geschult; auch keiner von den Tierpflegern, die strikte Anweisungen hatten, was das Futter für ihre Schützlinge anbelangte; niemand von den Arbeitern im Weinberg, von denen die meisten das Gehege wie die Pest mieden, und ganz sicher Pyrgus selbst auch nicht.
    Er schob den Gedanken beiseite. Tatsache war, dass er es mit einem durchgeknallten Mantikor-Weibchen zu tun hatte,das geflohen war. Und er hatte eine böse Ahnung davon, wo sie hinwollte.
    Prygus kletterte durch das Loch zurück und rannte dabei beinahe in Nymph hinein.
    »Ist sie tatsächlich abgehauen?«, fragte sie mit gerunzelter Stirn.
    Er nickte. »Ja. Irgendein Idiot hat sie mit Johanniskraut gefüttert.«
    »Hael noch mal!« Sie zögerte. »Du glaubst doch nicht,

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